: Flüchtlinge aus Inn gerettet
Bayern Der Andrang an der Grenze führt zu langen Wartezeiten. Die Aufnahmelager sind überfüllt
Bis in die Nacht zum Mittwoch fuhren die österreichischen Behörden laut dem Sprecher Tausende Flüchtlinge an die deutsche Grenze. „Wir hatten an der Grenze zwischen Achleiten und Passau am Abend bereits mehr als 1.000 wartende Flüchtlinge, als um ein Uhr nochmals acht voll besetzte Busse kamen.“ Das Problem sei dann, die Menschen aus der Kälte so schnell wie möglich in eine feste Unterkunft zu bringen.
Bundesinnennminister Thomas de Maizière (CDU) schloss sich der Kritik an Österreich an. Das Nachbarland habe Menschen unkoordiniert an die deutsche Grenze weitergeleitet. Dieses Verhalten sei „nicht in Ordnung“ gewesen. Österreich habe nun die Rückkehr zu einem geordneten Verfahren zugesagt. „Ich erwarte, dass das ab sofort geschieht“, sagte de Maizière.
Bei manchen Flüchtlingen wächst angesichts ihrer beschwerlichen Reise die Verzweiflung. Am Dienstag sprangen zwei Migranten auf der Flucht nach Deutschland in den Grenzfluss Inn. Sie wurden von der Strömung mitgerissen, konnten sich aber an einem Brückenpfeiler festklammern. Sie wurden von der Wasserrettung aus dem kalten Fluss gezogen und mit Unterkühlungen auf deutscher Seite versorgt.
Seit Tagen sind die Unterkünfte im Raum Passau überfüllt. Am Mittwochmorgen waren etwa 1.700 Flüchtlinge in der Dreiländerhalle in Passau sowie etwa 1.000 Menschen in der Niederbayernhalle in Ruhstorf untergebracht. Auch in den „Paul-Hallen“ in Passau warteten etwa 1.000 Menschen. Der Andrang überfordert auch die Kapazität der Notaufnahmestelle Freilassing im Berchtesgadener Land.
Die österreichischen Behörden seien gebeten worden, vorübergehend weniger Migranten einreisen zu lassen, sagte ein Sprecher.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen