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Offshore Pionierwindpark läuft wieder

Energiewende Der erste kommerzielle Nordsee-Windpark liegt weiter draußen auf See als alle anderen Offshore-Projekte. Nach komplizierten technischen Pannen ist Bard Offshore 1 jetzt wieder in Betrieb

Anderthalb Jahre nach rätselhaften Defekten und einem Schwelbrand läuft der erste kommerzielle Windpark in der deutschen Nordsee wieder. „Das Projekt Bard Offshore 1 ist wieder stabil und im Vollbetrieb“, sagte Geschäftsführer Jens Hagen von der Betreibergesellschaft Ocean Breeze Energy, die zur Hypo Vereinsbank gehört.

Der im August 2013 eröffnete Windpark mit 80 Anlagen war wenige Monate später für Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. Anfang 2014 kam es beim Wiederhochfahren zu Störungen bei der Stromübertragung und im März zu einem Brand auf der Umspannplattform. Fehlersuche und Reparatur dauerten Monate.

Die Türme von Bard Offshore 1 stehen in bis zu 40 Metern Wassertiefe 90 Kilometer nordwestlich der ostfriesischen Insel Borkum und damit weiter draußen auf See als alle anderen Offshore-Parks weltweit. Mit einer theoretischen Leistung von 400 Megawatt können sie soviel Strom liefern, dass etwa 400.000 Haushalte versorgt werden können.

Doch bei der Stromübertragung hatte es Probleme gegeben: Technische Störungen führten mehrfach zu ungeplanten Netz-Abschaltungen. Der von Bard 1 gelieferte Strom habe nicht immer den Standards entsprochen, hieß es im Juni 2014 beim Netzbetreiber Tennet. Nach dem Schwelbrand auf der Konverterstation Borwin Alpha stand der Park erst einmal still. Auf der Station wird Wechselstrom in Gleichstrom verwandelt, der sich verlustarm transportieren lässt.

Mitarbeiter von Tennet, Ocean Breeze und dem Anlagenbauer ABB fanden nach komplizierter Suche eine technische Lösung in Dämpfungsfiltern und neuer Software, die Ende 2014 in den Testmodus ging. Die Ausfallkosten für den nicht eingespeisten Strom sollen im Millionenbereich liegen und werden nach dem Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien weitgehend auf den Strompreis umgelegt.  (dpa)

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