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"Einige Medaillen liegen gelassen"

TISCHTENNIS Dimitrij Ovtcharov gewinnt bei der EM Gold und schönt die maue Gesamtbilanz

Zum fünften Mal seit 2010 gab es einen deutschen Sieger. Die Konkurrenz ist aber näher gerückt

BERLIN taz/dpa | Das Ende war aus deutscher Sicht zumindest versöhnlich. Zum Abschluss der Tischtennis-EM bestieg Dimitrij Ovtcharov das Siegerpodest. Eigentlich sollte dieser Platz von mehreren Athleten aus den eigenen Reihen eingenommen werden. Doch nicht alle konnten im russischen Jekaterinburg den Erwartungen so standhalten wie Ovtcharov.

Der Titelverteidiger wiederholte am Sonntag durch einen 4:1-Erfolg gegen Marcos Freitas aus Portugal seinen EM-Sieg von 2013. Der Weltranglisten-Neunte Freitas forderte Ovtcharov voll, doch der 27-Jährige hatte mit 14:12, 9:11, 11:9, 11:4, 11:6 das bessere Ende für sich. „Dieser Sieg gibt mir für Olympia in Rio viel Selbstvertrauen, auch wenn die Asiaten noch ein Stück stärker sind“, urteilte der in der Ukraine geborene Ovtcharov.

Zum fünften Mal seit 2010 stellte der DTTB den Sieger in der Königsdisziplin, die Konkurrenz ist aber näher gerückt. Österreich gewann nach Gold im Team auch den Titel im Herrendoppel durch Stefan Fegerl an der Seite des Portugiesen Joao Monteiro.

Ovtcharovs Gala-Show verdeckte einige Schwächen. Mit zweimal Gold und jeweils einmal Silber und Bronze fiel die Bilanz im Vergleich zum EM-Rekord 2013 in Schwechat (4/2(2) bescheidener aus. Am schwarzen Samstag gab es in sieben Viertelfinals fünf deutsche Niederlagen. „Da haben wir einige Medaillen liegen gelassen“, gab Sportdirektor Richard Prause zu.

Groß war die Enttäuschung bei den Frauen. Nach dem souveränen Teamsieg verpasste Top-Favoritin Han Ying die Medaillenränge. Europameisterin wurde Elizabete Samara aus Rumänien. Die Weltranglisten-Elfte Han Ying verlor gegen die 42 Plätze schlechter eingestufte Lokalmatadorin Polina Michaylowa (Russland). Die deutsche Meisterin Petrissa Solja hatte gegen Abwehr-Ass Li Jie (Niederlande) das Nachsehen. Der Berlinerin schmerzte der linke Schlagarm. „Ich bin sehr froh, dass in Zukunft Team- und Individal-Europameisterschaften getrennt werden“, sagte die 21-Jährige.

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