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Wohin steuert die Türkei?

taz salon Bomben auf die PKK, Presse unter Druck und Neuwahlen: Debatte über die Türkei im Umbruch

Die Türkei steht vor einer Weichenstellung. Am 1. November soll schon wieder das Parlament gewählt werden. Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan versucht, mit der vorgezogenen Neuwahl die absolute Mehrheit seiner Regierungspartei AKP wiederherzustellen.

Im Sommer hatte ihm die Kurdenpartei HDP einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dabei braucht Erdoğan eine verfassungsändernde Mehrheit, um ein auf ihn zugeschnittenes Präsidialregime errichten zu können.

Nachdem Erdoğan das Land über Jahre hinweg modernisiert hat, zeigt sich seit einiger Zeit verstärkt die autoritäre Kehrseite seiner Politik. Das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten im Istanbuler Gezi-Park hat ihn Sympathien gekostet. Der Friedensprozess mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK wurde abgebrochen. Inzwischen bombardiert die türkische Luftwaffe wieder Stellungen der PKK.

Der türkische Staat setzt die kritische Presse unter Druck. AKP-Anhänger überfielen zweimal die Redaktion der Tageszeitung Hürriyet. Wirtschaftlich geht es nicht mehr ganz so stark aufwärts wie in den vergangenen Jahren. Die Lira steht unter Abwertungsdruck. Es gibt Gerüchte, Erdoğan könnte aus Angst vor dem Ergebnis die Wahl verschieben, um per Notstandsverordnung zu regieren.

Wohin steuert also die Türkei? Wir diskutieren mit Jürgen Gottschlich, dem Türkei-Korrespondenten der taz, Charlotte Joppien vom Türkei-Europa-Zentrum der Uni Hamburg, Adalet Sare vom Deutsch-Kurdischen Kulturverein und Mesut Sipahi von der türkischen Gemeinde. Es moderiert Gernot Knödler, Redakteur der taz.nord.

19.30 Uhr, Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, Eintritt frei

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