: "Eine selbst geschaffene neue Heimat"
Die drei Fragezeichen
1 Was hat Sie auf die Idee gebracht?
Kerstin Thöns: Für die erwartete Verdopplung der Zahl uns zugewiesener Flüchtlinge sind nicht einmal mehr Container zu bekommen. Deshalb kam der Vorschlag, mit Fertigteilhäusern Gemeinschaftsunterkünfte zu bauen. Landrat Steinbach hatte die Idee, dass Asylbewerber daran mitbauen sollen. Dabei steht der Gedanke im Vordergrund, dass Flüchtlinge eine ganz andere Beziehung zu einem selbst geschaffenen Stück neuer Heimat entwickeln. Ich finde es schlimm, dass sie sonst den ganzen Tag über nichts zu tun haben.
2 Kann man Flüchtlingen solche fachlichen Fähigkeiten zutrauen?
Die Syrer haben nicht mehr linke Hände als wir Deutschen. Das ist ein bisschen so, als wenn man unter fachlicher Anleitung seine Ikea-Möbel selbst zusammenbaut. Wir werden allerdings fragen, wer sich diese Arbeiten zutraut.
3 Könnte das Meißner Beispiel Schule machen?
Jetzt muss erst einmal geprüft werden, ob eine Mitarbeit möglich ist. Ich bin aber optimistisch, weil die Flüchtlinge niemandem einen Arbeitsplatz wegnehmen. Eine aktive Mitwirkung könnte außerdem ihre Akzeptanz unter Deutschen verbessern.INTERVIEWMichael Bartsch
Kerstin Thönsist Pressesprecherin des Landkreises Meißen und vertritt hier Landrat Steinbach, der in den USA weilt.
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