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Feuer statt Willkommen

FREMDENHASS In Bremen haben Unbekannte versucht, eine gerade aufgebaute Unterkunft für Flüchtlinge in Brand zu setzen. Verletzt wurde niemand

Unbekannte haben einen ­Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Bremen-Blumenthal verübt. An dem noch unbewohnten Großzelt sei jedoch lediglich der Holzfußboden in Mitleidenschaft gezogen worden, teilte die Polizei Bremen mit. Das Feuer sei offenbar von alleine ausgegangen. Der Aufbau der Unterkunft sei am Freitagabend abgeschlossen gewesen. Arbeiter hätten am Samstag noch Restarbeiten ausführen wollen. Dabei hätten sie einen Brandschaden entdeckt.

„Offenbar hatten unbekannte Täter von außen versucht, Bodenbretter und die Kunststoffkassetten einer Seitenwand mit Brandbeschleuniger beziehungsweise Brandmittel zu entzünden”, so die Polizei.

Die Polizei hat nach eigenen Aussagen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung aufgenommen. Mit dem Betreiber des Zeltes habe sie Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen vereinbart.

Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) zeigte sich „entsetzt”. Er hoffe, dass die Täter schnell gefasst würden und lobte die „beherzte”Polizei. „Wir müssen rechter Gewalt entschieden entgegengetreten”, betonte Sieling.

Auch die Jusos verurteilten den Anschlag „auf das Schärfste”. Es sei „höchst alarmierend”, dass sich RassistInnen „auch im weltoffenen Bremen trauen, ihren menschenverachtenden Gedanken Taten folgen zu lassen“. Die Verantwortlichen müssten „mit der ganzen Härte des Gesetzes“ bestraft werden.

Ortsamtsleiter Peter Nowack (SPD) lobte die „tolle Willkommenskultur“ in seinem Stadtteil. Die Rechtspopulisten von der Partei „Bürger in Wut“ kamen bei den Wahlen im Mai im Stadtteilparlament auf über 18 Prozent –mehr als Grüne und Linke zusammen. Ihr Spitzenkandidat ist der Kopf der Initiative, die Stimmung gegen ein Heim für straffällig gewordene, minderjährige Flüchtlinge macht.  (dpa/taz)

taz.Fluchthilfe

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