: Gaskraftwerk umstritten
Energie Umweltverbände setzen bei Fernwärmeversorgung auf industrielle Abwärme
Zwei Jahre nach dem Volksentscheid zum Rückkauf der Energienetze haben fünf Umwelt-Organisationen den Verzicht auf den Bau eines Gaskraftwerks in Wedel verlangt. Unter Hinweis auf ein vom Senat in Auftrag gegebenes Gutachten forderte BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch, dass die Stadt bei der Fernwärmeproduktion statt auf Gas auf die industrielle Abwärme etwa der Kupferhütte Aurubis setzt.
Das Gaskraftwerk in Wedel sei überflüssig, wenn zudem erneuerbare Energien in das Fernwärmenetz integriert würden, sagte Braasch. Diesen Weg bezeichne die Expertise des Aachener Büros für Energiewirtschaft als „sinnvoll und vorteilhaft“. Für Braasch ist damit „der Mythos, ein neues Gaskraftwerk sei die einzige und beste Option, vom Tisch“.
Er forderte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) auf, „die Entscheidungen in dieser Richtung voranzubringen“. Die Umweltbehörde hingegen wollte das Gutachten am Dienstag nicht abschließend bewerten: „In den kommenden Monaten“ werde der Senat entscheiden, „ob in Wedel ein Ersatzkraftwerk für die Fernwärme gebaut werden soll“, erklärte Behördensprecher Jan Dube. „Wir prüfen derzeit alle Fakten und Alternativen, um zu einer vernünftigen Entscheidung zu kommen.“ mac
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