Wunderbar mit Bierausschank: München wird das neue Lourdes
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Foto: Oktoberfestrollifoto: reuters

Die Krisenwiesn mausert sich zur Wunderwiesn: Ein Rollstuhlfahrer ist am Sonntag mit dem dortigen Riesenrad gefahren, berichtete dpa gestern ganz beseligt. Hatte der Unbekannte den Einstieg noch im Rolli sitzend bewältigt, muss die Fahrt dann derart eindrücklich gewesen sein, dass er das Riesenrad fußläufig verlassen konnte – jedenfalls hat der Saumselige sein Gefährt in der Gondel zurückgelassen, und von ihm selber fehlt jede Spur. Auch wenn Riesenradchef Sebastian Willenborg nicht von einer „Wunderheilung“ sprechen mag, um den Andrang der Mühseligen und Beladenen auf sein Fahrgeschäft einzudämmen, wird das Wort von den Kräften der Wunderwiesn ganz sicher seine Runde machen. Und dann erwartet München ein Pilgerstrom, wie ihn Lourdes nie erlebt hat, weil dort kein Bier ausgeschenkt wird: Tausende angetüteter Trachtler, die sich ihr Heilbier in Flakons abfüllen lassen wollen und jede Zenzi kniefällig als die Muttergottes verehren, einträchtig im Festzelt neben den Großkopferten des Vatikans, die zur Überprüfung des Wunders gleich in schieren Himmelsscharen anreisen.