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„Fencheltee geben“

BER Politik lügt nicht, freut sich Chin Meyer

Foto: Hans555/CC
Chin Meyer

Jahrgang 1959, Kabarettist, kommt gebürtig aus Hamburg. Bekannt wurde er unter anderem durch die Figur des satirischen Steuerfahnders „Siegmund von Treiber“.

taz: Herr Meyer, wie beurteilen Sie als normaler Berliner Bürger die neusten Nachrichten über einen Baustopp am Berliner Großflughafen BER?

Chin Meyer: Sie meinen, dass das Abgasterminal einstürzt, nicht wahr?

Richtig.

Die Leute sind zu negativ, was den BER betrifft. Schließlich hat die Politik nicht gelogen. Klaus Wowereit hat immer gesagt, der neue Flughafen ist der umweltfreundlichste Flughafen der Welt. Recht hat er! Ruhiger als an der Startbahn des BER kannst du als Kranich doch gar nicht brüten. Und wenn nun noch das Abgasterminal einstürzt, liegt das daran, dass die Gesellschaft ihre Blähungen nicht im Griff hat.

Worauf wollen Sie hinaus?

Die Gesellschaft weiß einfach nicht mehr, wohin noch mit den Abgasen. Ich tippe, da sind teilweise auch noch die Abgase von VW mit dabei, die die aus Amerika rausgeschummelt haben. Irgendwann wird ein Abgasterminal einfach zu schwer, dann ist da nichts mehr zu machen.

Und nun?

Der BER braucht Anis-Fenchel-Kümmel-Tee.

In homöopathischer Dosis oder lieber ein bisschen mehr?

Da müssen wir schon von Tonnen reden. Mit einer großen Gießkanne aufgebracht und dann abreißen. Das ist doch sehr umweltfreundlich, und die Bahn bekommt mehr Kunden. Und die Berliner Luft bleibt so gut wie sie ist. Sie ist ja unser Markenzeichen.

Interview:PLUTONIA PLARRE

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