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Neues Gesicht für das3-Religionen-Projekt

GLAUBE Kirchenfunktionärin Friederike von Kirchbach arbeitet künftig für das „House of One“ von Christen, Juden und Muslimen. Auch die Gründung einer Stiftung steht bevor

Die bisherige Pröpstin der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg (EKBO), Friederike von Kirchbach, soll künftig für das 3-Religionen-Projekt „House of One“ von Christen, Juden und Muslimen arbeiten. Das teilten die Landeskirche und der „Bet- und Lehrhaus Petriplatz Berlin e. V.“ mit, der das Zentrum errichten will. Von der prominenten Unterstützung erwartet sich der Verein neuen Schwung für das spendenfinanzierte Projekt.

Bisher wenig Spenden

Als Pröpstin war von Kirchbach, 60, die theologische Leiterin des Konsistoriums, der Verwaltung der EKBO, und Stellvertreterin von Landesbischof Markus Dröge. Davor stand sie unter anderem als Generalsekretärin an der Spitze des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Von 2007 bis 2015 leitete sie den Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg, seit 2013 ist sie Vorsitzende des RBB-Rundfunkrats.

Man freue sich auf die Zusammenarbeit mit von Kirchbach, sagte die Sprecherin des „House of One“, Ulla Albrecht-Kraß. Die Landeskirche unterstreiche damit „die Bedeutung des Projektes für Berlin-Brandenburg und darüber hinaus“. Weil sich das Spendenaufkommen für das Bauprojekt am Petri­platz in Mitte bislang in Grenzen hält, soll in diesem Herbst auch eine Stiftung gegründet werden. „Bei einer Stiftung ist das Spendenkapital anders gesichert als bei einem Verein“, so Albrecht-Kraß. Auch das Fundraising werde damit auf professionelle Beine gestellt, ist sich Albrecht-Kraß sicher.

Gregor Hohberg, Pfarrer der Gemeinde St. Petri – St. Marien und prominentes Gesicht des interreligiösen Projekts, hatte im Juni gegenüber der taz vom großen internationalen Echo des „House of One“ gesprochen, aber zugegeben, dass die Kampagne „finanziell nicht der große Renner“ sei. Zu diesem Zeitpunkt, ein Jahr nach Beginn des Crowdfundings, waren lediglich 170.000 Euro zusammengekommen – ein verschwindend geringer Betrag angesichts eines benötigten Gesamtvolumens von 43,5 Millionen Euro. Auch für eine Minimalvariante ohne die geplanten Sakralräume würden bereits 10 Millionen Euro fällig.

Hohberg kündigte bereits damals die Gründung der Stiftung an und setzte seine Hoffnung auf Mäzene, die in Gesprächen signalisiert hätten, Beträge in Millionenhöhe einzuzahlen: „Starke Schultern können mehr tragen.“ Tatsächlich hat sich die Spendensumme von Juli bis Anfang September auf eine Million Euro vervielfacht. An eine finanzielle Unterstützung durch die evangelische Landeskirche war dagegen nie gedacht, allerdings findet diese nun indirekt statt, indem von Kirchbach für das Projekt abgestellt wird. Clp

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