piwik no script img

Winterkorn soll bis 2018 VW-Chef bleiben

Verkehr Aufsichtsratspräsidium einigt sich. Vorstandsvorsitzender will Autokonzern flexibler machen

HAMBURG rtr/dpa | Volkswagen will Konzernchef Martin Winterkorn für den Umbau von Europas größtem Autokonzern mit einem neuen Vertrag ausstatten. Das Aufsichtsratspräsidium schlug am Mittwoch einstimmig vor, den Vertrag des 68-Jährigen Vorstandschefs vorzeitig um zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2018 zu verlängern. Erst im Frühjahr hatte Winterkorn einen wochenlangen Machtkampf mit dem inzwischen abgetretenen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch überstanden. Winterkorns Vertrag wäre Ende 2016 ausgelaufen.

Der promovierte Metallkundler Winterkorn führt Volkswagen seit 2007. Seitdem ist der Konzern rasant gewachsen und hat im vergangenen Jahr weltweit erstmals mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkauft. Im ersten Halbjahr 2015 überholten die Wolfsburger sogar Weltmarktführer Toyota. Das lag allerdings vor allem daran, dass der japanische Konzern in Schwellenländern stärker schrumpfte als VW.

Piech hatte Winterkorn im April als Vorstandschef ablösen wollen, war damit jedoch an Niedersachsen und dem Betriebsrat gescheitert. Auch sein Cousin Wolfgang Porsche, der ebenfalls im Präsidium des Aufsichtsrats sitzt, verwehrte ihm die Gefolgschaft.

Der Aufsichtsrat soll am 25. September über Winterkorns Pläne für den Konzernumbau beraten. Insidern zufolge soll VW mit seinen insgesamt zwölf Marken in vier Einheiten zusammengefasst werden. Die Gruppen sollen künftig unabhängiger von der Zentrale in Wolfsburg über die Modellpolitik in den Regionen entscheiden können.

Der wichtige Absatzmarkt China schwächelt seit Monaten. In den USA, wo die VW-Verkäufe zuletzt wieder in Fahrt gekommen waren, hatte der Konzern am Dienstag ein sattes Absatzminus verkünden müssen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen