Eurozone denkt über Reformen nach

Krise Der französische Wirtschaftsminister Macron hat eine größere Debatte angestoßen

BERLIN rtr/dpa | Welche Konsequenzen muss Europa langfristig aus der Schuldenkrise ziehen? Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte vor zwei Tagen eine grundlegende Erneuerung von EU und Eurozone gefordert, jetzt diskutieren Europas Regierungen darüber.

„Über die Entwicklung der Wirtschafts- und Währungsunion werden wir noch sehr viel sprechen müssen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy sprach sich für mehr Angleichung in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Euro-Länder aus. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bremste: Er warnte vor übereilten Vergemeinschaftungen.

Einig sind sich die Regierungen in Madrid und Berlin, dass das Beispiel Spanien die Wirksamkeit der umstrittenen Antikrisenpolitik in Europa belege. Die Wirtschaft dort soll 2015 um 3,3 Prozent wachsen.

Für Macron haben die Eurokrise und die Verhandlungen über ein Rettungspaket für Griechenland bewiesen, dass die Währungsunion nicht wie bisher weitermachen könne, sagte er der Süddeutschen Zeitung. „Der Status quo führt in die Selbstzerstörung.“ Macron sprach sich für einen Finanzausgleich zwischen wirtschaftsstarken und -schwachen Ländern aus und forderte eine EU-Wirtschaftsregierung, die auch die Finanz- und Sozialpolitik der Euro-Länder koordinieren soll.

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