: Der Weg nach Europa
Griechenland Die meisten Flüchtlinge wollen weiterreisen
Die Polizei nimmt den Migranten Fingerabdrücke ab und registriert sie in der EU-Biometriedatenbank Eurodac. Das soll eigentlich sicherstellen, dass sie zurückgeschoben werden können, wenn sie versuchen, in anderen EU-Staaten Asyl zu beantragen. Weil die Lage in Griechenland aber so desolat ist, haben fast alle EU-Staaten nach einschlägigen Gerichtsurteilen Zurückschiebungen nach Griechenland ausgesetzt, Deutschland tat dies 2011. Wer sich von dort hierher – illegal – durchschlägt, darf Asyl beantragen. Das Dublin-System greift nicht.
Die Polizei händigt den Migranten das „Weiße Papier“ aus: eine Verfügung, nach der sie 30 Tage Zeit haben, Griechenland zu verlassen oder Asyl zu beantragen. Nur dieses Papier berechtigt sie, ein Fährticket nach Athen zu kaufen. Die meisten wandern dann über zwei Routen weiter: Manche versuchen in der Hafenstadt Igoumentisa auf eine Fähre nach Italien zu gelangen. Die Mehrheit wählt die Landroute über Mazedonien oder Albanien nach Ungarn und Österreich.
Im Jahr 2014 sind 24.800 Menschen über Griechenland, Zypern und Bulgarien in die EU gekommen. In der ersten Hälfte dieses Jahres waren es bereits 50.800. Christian Jakob
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