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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Der Bundestag macht Internetdiät

Das Smartphone abschalten, ein paar Tage nichts auf Facebook posten, keine Mails lesen. Auf diesen Trend der Internetdiät springt jetzt auch der Bundestag auf. Allerdings unfreiwillig: Nach den im Mai bekannt gewordenen Hackerangriffen muss das IT-System des Parlaments komplett neu aufgebaut werden, damit auch wirklich alle Trojaner ausgemerzt werden. Seit Donnerstagabend ist das Netz abgestellt, bis Montag soll die Internetpause dauern. Aber selbst per Fax oder Brieftaube sind die Büros der Abgeordneten und Fraktionen vorübergehend schlecht zu erreichen. Weil sie ohnehin nicht richtig arbeiten können, wurden reihenweise Mitarbeiter in den Urlaub geschickt.

2. Unis dürfen intransparent sein, weil sie forschen

Was steht im Kooperationsvertrag zwischen dem Pharmakonzern Bayer und der Uni Köln? Seit Jahren versucht das ein inzwischen ehemaliger Student herauszufinden – und musste in dieser Woche vor Gericht eine weitere Niederlage einstecken. Das NRW-Informationsfreiheitsgesetz greife nicht, da für die Forschung eine Ausnahme vorgesehen sei, entschied das Oberverwaltungsgericht Münster in einem Grundsatzurteil (Aktenzeichen 15 A 97/13). Falls ein Insider doch ein öffentliches Interesse sieht: hochschulwatch.de ist die richtige Adresse.

3. Reichtum macht unabhängig

Donald Trump will US-Präsident werden und er hat bereits mit umstrittenen Plänen für Schlagzeilen gesorgt. So will er etwa alle illegal in die USA Eingewanderten ausweisen und an der Grenze zu Mexiko eine Mauer errichten, die niemand überwinden kann. Das Rennen um die Kandidatur der Republikaner führt er momentan an. Geld scheint für den Immobilien-Tycoon keinerlei Rolle zu spielen. Falls nötig, gebe er auch eine Milliarde Dollar aus seinem Privatvermögen für seine Kampagne aus, sagte Trump, der zu Auftritten mit seinem „Trump Force One”-Hubschrauber einfliegt. Sein Reichtum macht ihn unabhängig, betonte er, und nicht zu einer Marionette der Geldgeber wie die anderen Kandidaten. Einem Lobbyisten, der 5 Millionen anbot, habe er kurzerhand abgesagt. Sind eh nur Peanuts.

4. Deutschland stirbt nicht aus

In Deutschland schrumpft das Geburtendefizit. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts wurden 2014 in Deutschland 715.000 Kinder geboren. Das waren 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr. Auch wenn die Differenz zurückgeht, liegt die Zahl der Todesfälle hierzulande nach wie vor weit über der Geburtenzahl. Für die Demografie ist es also gut, dass verstärkt Flüchtlinge zu uns kommen. 800.000 Asylbewerber erwartet der Innenminister laut jüngster Schätzung im laufenden Jahr.

5. Katzen sind gefährlich

Der Streit, ob nun Hunde oder Katzen die besseren Tiere sind, ist uralt. Dass auch Hauskatzen gefährlich sein können, bewies diese Woche ein Exemplar in Braunschweig. Ein Seniorenpaar wurde so heftig von ihrer Katze angegriffen, dass sie stationär behandelt werden. Die Katze wurde ins Tierheim gebracht. Falls ihre Besitzer sie nicht zurückhaben möchten, soll sie wohl an neue Tierfreunde vermittelt werden. Sebastian Erb

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