Schleife gegen Leichtsinn

Eine Solidaritätsschleife aus brennenden Kerzen: Gegen die abnehmende Aufmerksamkeit gegenüber HIV und Aids haben gestern Hilfs- und Präventionsorganisationen auf dem Rathausmarkt demonstriert. Vor dem Hintergrund steigender Neuinfektionsraten hatten zuvor auch Vertreter der Bürgerschaftsopposition die Senatspolitik in diesem Bereich kritisiert (taz berichtete). Die Gesundheitsbehörde wies dies gestern zurück: Rückläufige Steuereinnahmen sorgten auch bei der Aids-Arbeit für die Notwendigkeit zu sparen. Dadurch würden aber keine Leistungseinschränkungen erfolgen, hieß es. „Gesundheitssenator Dräger übersieht alle Alarmzeichen“, erwiderte am Abend der GAL-Aids-Experte Farid Müller. Angesichts der Situation einzig „die erfolgten Einsparungen zu rechtfertigen, ist rechthaberisch, kurzsichtig und fatal“, so Müller. Der Senat leiste der Fehleinschätzung Vorschub, HIV und Aids seien „irgendwie ungefährlich“.aldi/Foto: Henning Scholz