: Invasive Riesenschnecken
Biodiversität Faustgroße aus Afrika eingeschleppte Schleimtiere bedrohen das Ökosystem in Florida
Umgerechnet zehn Millionen Euro gaben die Behörden seit Entdeckung der gefräßigen Weichtiere vor vier Jahren aus, um sie wieder loszuwerden. Bisher ohne Erfolg. „Sie bedrohen die Gesundheit von Mensch und Tier und die Landwirtschaft Floridas“, sagt Mark Fagan, Sprecher des Landwirtschaftsministeriums.
Für den Agrarsektor – mit etwa 91 Milliarden Euro Umsatz und zehntausenden Jobs Floridas zweites wirtschaftliches Standbein nach dem Tourismus – steht viel auf dem Spiel. Denn die Schnecken fressen 500 Pflanzenarten, darunter Erdnüsse und Melonen – und sogar den Putz von den Häusern.
Vertilgen sie infizierten Rattenkot, können sie einen parasitären Wurm übertragen, der eine seltene Form von Meningitis auslöst.
Die Tiere sind zäh: Der letzte Kampf gegen Riesenschnecken in den 1960er Jahren in Florida dauerte zehn Jahre.
Diesmal versuchten es die Behörden zunächst mit biologischen Pflanzenschutzmitteln – ohne Erfolg. Erst spezielle Schneckenbekämpfungsmittel mit Metaldehyd lassen die Tiere in 95 bis 100 Prozent der Fällen verenden. Doch kriechen sie sogar auf Bäume, um die chemischen Kügelchen auf dem Boden zu vermeiden, wie die Wissenschaftlerin Mary Yong Cong vom Landwirtschaftsministerium frustriert berichtet. Zum Überwintern verschwinden sie monatelang im Boden, um dann in der Hurrikan-Saison, wenn es warm und feucht ist, wieder hervorzukriechen.
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