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„Stadt komplett umgebaut“

LUFTAUFNAMEN Das Landesfilmarchiv wird mit einem Hubschrauber Bilder der Stadt fertigen

Michael Schnelle
Daniel Tilgner

50, Historiker,Leiter des Landesfilmarchivs des Landesinstitut für Schule.

taz: Herr Tilgner, Sie lassen einen Hubschrauber über Bremen fliegen. Was haben Sie vor?

Daniel Tilgner: Vom Hubschrauber aus wird Bremen von oben gefilmt. Aber es wird kein normales Stadtportrait, sondern er fliegt genau die Route ab, die bereits 1971 schon einmal aufgenommen wurde.

Wozu wurde Bremen damals gefilmt?

Die Landesbildstellen in Rheinland-Pfalz und Bremen wollten in einen Bildungsfilm für Schulkinder zeigen, wie eine Großstadt funktioniert. Bremen bot sich mit seinem Handel an: Es gab Industrie, den Hafen und Schiffbau.

Welche Veränderung wird man sehen?

In den letzten 40 Jahren wurde die Stadt komplett umgebaut. Ganze Hafenbecken sind verschwunden, der Überseehafen wurde 1999 verfüllt. An der AG Weser lag damals ein riesiger Tanker, an der Roland-Werft sieht man einen tollen Querstapellauf. Von den vier Werften, die zu sehen waren, gibt es heute keine mehr. Ebenso fehlt die Wollkämmerei. Und man wird sehen, dass das Umweltbewusstsein heute ein anderes ist.

Wie das?

Früher war in jedem Winkel ein Auto, heute sind da viel mehr Fußgängerzonen, die Stadt ist viel schöner für Fahrradfahrer.

Soll aus den Aufnahmen wieder ein Film werden?

Wir müssen erst mal schauen, wie es läuft. Heute Nachmittag wird es ein Gewitter geben, deshalb fliegen wir nochmal am Mittwoch.

Was kostet so ein Flug?

Insgesamt etwas 20.000 Euro, wobei das von Sponsoren wie der Gewoba, der WFB, der Arbeitnehmerkammer oder der Stadtentwicklungsbehörde unterstützt wird.

Und damals?

Da war es die Bundeswehr und der war egal, was es kostet.

Interview: Jean-Philipp Baeck

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