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Ai Weiwei erhält Pass zurück

CHINA Der Pekinger Künstler hofft nun – nach vier Jahren Haft, Überwachung und Schikane –,nach Berlin ausreisen zu können

BERLIN/PEKING epd | Der regierungskritische chinesische Ak­tionskünstler Ai Weiwei hat seinen Pass zurückerhalten, der ihm bei seiner Festnahme 2011 abgenommen worden war. Im sozialen Netzwerk Instagram postete Ai Weiwei am Mittwoch ein Foto von sich mit dem Dokument und den Worten: „Heute bekam ich meinen Pass.“ Es wird erwartet, dass seine ersten Reisen nach Deutschland und Großbritannien führen. In Berlin hofft die Universität der Künste, dass der 57-Jährige vielleicht schon bald seine auf drei Jahre angelegte Gastprofessur antreten kann.

Amnesty International begrüßte die Rückgabe des Passes an den Künstler, sah aber keine Anzeichen für eine politische Öffnung in China: „Wir freuen uns, dass Ai Weiwei nach mehr als vier Jahren endlich seinen Pass zurückbekommen hat, und hoffen, dass die Behörden ihn nun auch tatsächlich wieder ins Ausland reisen lassen“, erklärte AI-Asien-Expertin Vere­­na Harpe. Leider werde diese positive Entwicklung überschattet von einem immer härteren Vorgehen gegen kritische Stimmen in China. „Erst vor zehn Tagen sind landesweit mehr als 200 Menschenrechtsanwälte verhört und verhaftet worden, einige sind bis heute nicht wiederaufgetaucht“, betonte Harpe.

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