: Die PKK bekennt sich zu Anschlag auf Polizisten
TÜRKEI Die kurdische Arbeiterpartei spricht von einer Vergeltung für das Attentat in Suruç
Okan Acar und Feyaz Yumusak seien von einem Racheteam der HPG als Vergeltung für das Attentat in Suruçgetötet worden, hieß es weiter. Beide Polizisten hätten mit den „Daish-Banden“, die arabische Bezeichnung für den IS, zusammengearbeitet und seinen dafür bestraft worden.
Nach Angaben des ermittelnden Staatsanwaltes in Ceylanpınar handelte es sich bei dem Mord um eine klassische Hinrichtung. Die Wohnungstür im zweiten Stock des Apartmenthauses sei ohne Beschädigung geöffnet worden und beide Beamte im Schlaf wahrscheinlich mit einer schallgedämpften Waffe ermordet worden.
Der Mord an den Polizisten stellt eine Eskalationsstufe mit noch unabsehbaren Konsequenzen dar. Zwar hatte es trotz des seit Frühjahr 2014 geltenden Waffenstillstandes immer mal wieder Auseinandersetzungen gegeben, bei denen auch Soldaten und PKK-Kämpfer getötet worden waren. Doch sowohl die Regierung wie auch die kurdisch-linke HDP hatten diese Zwischenfälle eher heruntergespielt. Nachdem ein Sprecher der zivilen PKK-Dachorganisation KCK vor gut einer Woche mitgeteilt hatte, man werde den Waffenstillstand aufheben und zukünftig wieder Infrastrukturprojekte der Regierung in den kurdischen Regionen angreifen, sagte HDP Kochef Selahattin Demirtaș, das sei nicht das letzte Wort der PKK. Er fordere dazu auf, sich weiter friedlich zu verhalten.
Die Hinrichtung der Polizisten stellt nun erstmals den im Januar 2014 begonnenen Dialog zwischen der Regierung und der PKK ernsthaft in Frage. Darüber hinaus haben die Morde das Potenzial, die Gewaltspirale zwischen der PKK, dem IS und den türkischen Sicherheitskräften erneut in Gang zu setzen. JG
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