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Miesmuscheln verbreiten gute Laune

KOMPROMISS Naturschützer, Fischer und Minister feiern die Einigung bei der Muschelfischerei im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer als das Ende eines 30-jährigen Kampfes

So viel ungeteilte Freude war selten. „Ein langjähriger, verhärteter Konflikt wurde beigelegt“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck (Grüne) am Montag über den Kompromiss bei der Miesmuschelfischerei. Und alle stimmten zu: „Die Einigung gibt uns eine langfristige Perspektive“, erklärte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Muschelfischer. Hans-Ulrich Rösner von der Umweltstiftung WWF freute sich über „eine große Verbesserung für die Natur“. Mit dem Ergebnis anderthalbjähriger Verhandlungen können alle Seiten gut leben.

Die Einigung sieht etwa vor, dass die Fläche, auf der die Muschelfischer wirtschaften dürfen, von 2.000 Hektar auf 1.700 Hektar reduziert wird. Auf 250 Hektar dürfen Netze installiert werden, an denen sich junge Muscheln ansiedeln können, bis sie auf die Kulturfläche gebracht werden. Im Gegenzug wird die Fischerei auf wild lebende Muscheln eingeschränkt.

Die Vereinbarung mit einer Laufzeit von 15 Jahren soll der Miesmuschelfischerei eine sichere Zukunft im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer geben und der Natur eine weitgehend ungestörte Entwicklung ermöglichen.

Rösner verbindet damit die Hoffnung, dass wieder mehr Miesmuschelbänke heranwachsen können. 2013 haben die Muschelfischer insgesamt 3.126 Tonnen Miesmuscheln im Wert von 6,7 Millionen Euro erwirtschaftet.

Der Konflikt zwischen Naturschützern und Muschelfischern begann schon mit der Gründung des Nationalparks 1985. Das „war eine 30-jährige Kampfgeschichte“, sagte Habeck. Und die sei nun hoffentlich beendet. Mit der Vereinbarung sei „ein Scheitelpunkt“ erreicht worden, der die Debatte in eine andere, konstruktive Richtung führen könne.

Ewaldsen ist zwar nicht euphorisch, aber realistisch: „Der Disput muss endlich aufhören. Es geht nicht anders.“ smv

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