KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Endlich: Ferienzeit! Reisezeit! Aber mal ehrlich: Das Schönste am Reisen ist die Rast. Und die damit verbundene Jause. All time favorites: pappige Salamischrippe, hartgekochte Eier. Aber wie reisten die Herrschaften eigentlich im Mittelalter? Besonders bequem war das sicher nicht in so einem Rumpelwagen oder hoch zu Ross, in Angst vor Strauchdieben, die einem den Proviant streitig machen wollen. Und da sich ritteraffine Kinder ziemlich gut auskennen, wie es in einer Burg so zugeht, wäre es interessant zu erfahren, wie die Edelleute von A nach B gelangt sind. Im Museumsdorf Düppel in Dahlem schlägt an diesem Wochenende eine Reisegruppe ihr „Reiselager aus dem 13. Jahrhundert“auf und gewährt Einblicke in ihren harten Reisealltag. Ab jeweils 10 Uhr öffnet Siegfried sein Zelt und zeigt, was ein Herr im Hochmittelalter auf Reisen für unverzichtbares Utensil hielt. Um ungebetene Gäste abzuwehren, führt die Reisegruppe ein beachtliches Waffenarsenal mit sich – bis zur zwei Meter langen Axt. Und natürlich der gedeckte Tisch. Denn einfach nur ein Tuch ausbreiten und los geht’s – das ging nicht. Getafelt wurde mit Keramikgeschirr und interessanten anderen Gegenständen (Eintritt 4 €, erm. 2,50 €).

Wer ein wenig weiter im Mittelalter verweilen will, besucht am Dienstag oder am Mittwoch einen der Ferienkurse im Museumsdorf Düppel.Kinder ab acht Jahren können das Bogenschießen erlernen, einen Kräuterkurs besuchen, bei dem sie Kenntnisse erwerben, Heilkräuter zu bestimmen und anzuwenden, um dann noch mit dem neuen Wissen ein lecker Süppchen zu kochen (ab 6). Oder sie besuchen die Schafe, erfahren etwas über Wolle und ihre Verarbeitung bis hin zum Filzen und Nähen (ab 8, alle Kurse 18 € pro Tag, inkl. Verpflegung, 10 bis 14 Uhr, weitere Infos: www.dueppel.de/ferienprogramm).

Ungefähr sechs Jahrhunderte später, bei Königs. Die fuhren gern in ihre Sommerresidenz. Das Schloss Paretz war die von Kronprinz Friedrich Wilhelm III. nebst Gemahlin Luise. Die hatten auch Kinder. Was haben sie den lieben langen Tag gemacht, in ihren feinen Kleidern? Auf Bäume geklettert? Im Teich geplantscht? Wie haben sie ihren Geburtstag gefeiert? Das alles erfahren Kinder ab fünf Jahren bei der Familienführung „Eingezwängt und trotzdem frei – Königskinder auf dem Lande“,die sie am Sonntag um 14 Uhr auch zu den verschnörkelten Droschken in die Remise führt. Und wer reinpasst, darf die Königskinderkleider anziehen, das gibt ein authentisches Königskindgefühl. Fürs Picknick mit Wurschtsemmel und Ei im lauschigen Schlossgarten sorge ein jeder selbst (8 €, erm. 6 €, Familienkarte 15 €, Telefon: (03 32 33) 7 36 11, www.spsg.de).