: LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen
Das Sein in der Natur
betr.: „Wo geht‘s hier rauf?“, taz vom 11./12. 7. 15
Ich bin ganz dankbar für den Titelbericht von Daniel Kastner. In der naturnahen Bildungseinrichtung, für die ich arbeite, erlebe ich tagtäglich Kinder, denen sehr viel Naturerfahrung fehlt. Dabei ist das „Sein in der Natur“ total wichtig, denn ohne sie können wir nicht existieren. In meiner Arbeit mit Kindergruppen und Schulklassen versuche ich, so viel Natur erlebbar zu machen wie irgend möglich. Das Ergebnis: In wenigen Tagen habe ich Kinder und Jugendliche, die wesentlich ausgeglichener wirken, deren Gehirn „rundläuft“, die ihre sinnliche Wahrnehmung wiederentdecken, ein gesünderes Körpergefühl entwickeln und einen Zugewinn an praktischen Lebensfertigkeiten, differenzierten Problemlösungsstrategien sowie einer Stärkung ihrer emotionalen, kreativen, sozialen Kompetenz in ihr weiteres Leben mitnehmen können. HANS-JOACHIM SCHILBERG, Großenkneten
Neunmalklug
betr.:„Merkel und das Mädchen“, taz vom 17. 7. 15
Ich habe selbst Freunde, die an der Bürokratie des Aufenthaltsrechts verzweifeln, und habe diese Kanzlerin nicht gewählt. Aber dieser Artikel ist nur auf Skandal gebürstet. Wie hätte denn die Kanzlerin reagieren sollen, ohne exakte Detailkenntnisse der Sachlage und Hintergründe?
Kanzlerin, ein kleines, unschuldiges Mädchen, Tränen, die mediale Steilvorlage für den Skandal, so haben wir es gern. Und dabei hämisch und neunmalklug daherschreiben, ohne eine Handlungsalternative anzudeuten, geschweige denn aufzuzeigen. Man kann dem Mädchen nur dankbar sein, dass es so couragiert war, Frau Merkel auf diesen Missstand aufmerksam zu machen.
Das Thema ist zu ernst und sollte sich nicht in bloßer Häme gegenüber der Kanzlerin erschöpfen.
ANDREAS HOERMANN,
Frankfurt am Main
Pluto-Wissen
betr.:„Pluto, erstmals präzise im Bild“, taz vom 16. 7. 15
Wenn der Autor „drei Drittel“ seiner Aufmerksamkeit auf das Schreiben des Artikels gerichtet hätte, wären ihm vielleicht ein paar Fehler nicht unterlaufen. Insbesondere empfehle ich ihm eine intensivere Beschäftigung mit dem Pluto-System. Der Zwergplanet hat einen Durchmesser von circa 2.370 Kilometer und bildet mit seinem halb so großen Mond Charon einen sogenannten Doppelplaneten. Das bedeutet, beide Himmelkörper kreisen um ein gemeinsames Zentrum außerhalb von Pluto selbst. Die übrigen Monde sind nur „kleine“ Brocken in der Größe zwischen 8 und 45 Kilometer und mit dem Volumen von Pluto und Charon nicht vergleichbar. Ich hoffe doch sehr, dass die taz demnächst mal einen ausführlicheren Bericht über Pluto bringen wird, wenn mehr Forschungsergebnisse vorliegen.
HARTMUT GRAF, Hamburg
Verschaukelt, verraten, verkauft
betr.:Streik der Briefausträger der Post
Verschaukelt, verraten und verkauft: So fühle ich mich nach dem Ende des Poststreiks. Auf einer Kundgebung in Bonn sprach der Verdi-Vorsitzende noch von der Signalwirkung auf andere Branchen bei dieser Tarifauseinandersetzung. Es gelte Lohndumping und Raffgier um jeden Preis zu verhindern. Recht hat er. Wünschenswert wäre gewesen, die KollegInnen über den Verhandlungsstand zu informieren und darüber abstimmen zu lassen! Wenn nach dem Streik als Begründung zu hören war, die Streikfront sei am Bröckeln, ist das Kokolores. Der Druck wegen liegengebliebener Sendungen war immens. Ich hoffe nur, dass die streikenden KollegInnen mit befristeten Arbeitsverträgen ihren Mut nicht mit Jobverlust oder sonstigem Ärger bezahlen müssen. MARTIN NUSS, Mülheim an der Ruhr
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