: NEUE WOHNFORMEN
Die Wohngemeinschaft: Testen Sie sich selbst, ob Sie eine solche Wohnform überhaupt aushalten würden – im mittleren Alter ist man nämlich nicht unbedingt anpassungsfähiger. Wie sieht es zum Beispiel aus mit Ihrer Küchentoleranz ? Können Sie sich vorstellen, mit einer guten Bekannten Ihre Küche zu teilen? Interessieren Sie sich überhaupt genug für andere mögliche WG-PartnerInnen, um beim abendlichen Essen deren Geschichten über Jobs, Hobbys, FreundInnen, FeindInnen und Krankheiten zu lauschen? Und was ist mit Ihrem Territorialverhalten? Reichen Ihnen ein, zwei Zimmer, vielleicht noch eine eigene Dusche, als Ihr eigenes Reich? Nur wenn Sie dies mit Ja beantworten können, haben Sie eine Chance – aber auch nur, wenn die angemietete Wohnung großzügig ist, getrennte Sanitärräume hat und die BewohnerInnen irgendwelche Interessen verbinden.
Hausgemeinschaften mit abgeschlossenen Wohnungen sind psychologisch zwar weniger riskant, dafür aber auch schwieriger aufzubauen und zu finanzieren. Die Vorlaufzeiten, andere Mitkämpfer und ein leer stehendes Haus zu finden, sind oft sehr lang. Vielleicht reicht Ihnen aber auch schon eine abgespeckte Version und Sie versuchen, mit Bekannten mehrere Wohnungen in einem Haus zu beziehen und dann gemeinsame Frühstücke zu organisieren. Oder Sie probieren einfach nur, die Mietergemeinschaft in Ihrem jetzigen Haus zu aktivieren. Organisieren Sie ein Mieterfrühstück. Versuchen Sie, gemeinsame Interessen herauszufinden, vielleicht reicht es zu einem allmonatlichen Sonntagsfrühstück, einer Kino- oder Saunagruppe oder gar zur gemeinsamen Hausmusik. Bedenken Sie: Die Zahl der Alleinlebenden steigt, vielleicht sind Ihre Nachbarn dankbar für diese Initiative.
Wenn Sie sich über laufende Vorhaben oder andere InteressentInnen für Projekte informieren wollen, gibt es folgende Internetadressen: www.neue- wohnformen.de, www.fgwa.de, www.beginenhof.de/basics/netzwerk, www.wohnprojekte-50-plus.de, www.bewusstgemeinsamleben.de BD