Soldaten sind… potenzielle Arbeitslose

USA Pentagon muss sparen: Zahl der US-Soldaten soll bis 2017 um 40.000 reduziert werden

Noch 450.000 Mann soll die Truppe Ende 2017 umfassen

WASHINGTON afp | Aus Spargründen sollen die US-Landstreitkräfte in den kommenden zwei Jahren um 40.000 Soldaten verkleinert werden. Auch 17.000 zivile Stellen bei den Streitkräften würden gestrichen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung USA Today.

Der Ministeriumsvertreter kündigte an, die Stellenstreichungen würden bald offiziell bekannt ge­geben. Laut dem USA-Today-Bericht soll dies noch in dieser Woche erfolgen. Die Zeitung zitierte aus einem nicht näher bezeichneten Dokument, dass die US-Armee am Ende des Steuerjahres 2017 noch 450.000 Soldaten haben werde. Das Steuerjahr endet am 30. September 2017. Zusätzlich zu den genannten 40.000 müssten angesichts pauschaler Sparvorgaben für alle Ressorts ab Oktober womöglich noch 30.000 weitere US-Soldaten im In- und Ausland aus dem Dienst scheiden.

Erst im Februar hatte Präsident Obama einen Militärbudgetplan für das Rechnungsjahr 2016 vorgestellt, das am 1. Oktober 2015 beginnt. Demnach sollten die Militärausgaben um 38 Milliarden Dollar (34,5 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 585 Milliarden Dollar steigen. Eigentlich war die Reduzierung auf 450.000 Mann erst für Ende 2018 vorgesehen.

Der republikanische Senator Dan Sullivan sagte der USA Today, die Kürzungen bei der US-Armee „machen strategisch keinen Sinn“. Erst am Montag hatte Obama angekündigt, den Kampf gegen den IS zu intensivieren. Der Schwerpunkt liege auf Luftangriffen auf IS-Hochburgen in Syrien und die dort ansässige Führungsriege der Dschihadisten, sagte Obama nach Beratungen mit ranghohen Militär- und Geheimdienstvertretern im Pen­ta­gon. Zugleich warnte der Präsident, es handele sich um eine „langfristige Offensive“. Bislang ist den USA und ihren Verbündeten kein entscheidender Durchbruch im Kampf gegen den IS gelungen.

Die USA fliegen seit Sommer 2014 gemeinsam mit Verbündeten Luftangriffe auf IS-Stellungen. Der Einsatz kostet nach Angaben des Verteidigungsministeriums 9,2 Millionen Dollar pro Tag. Die Gesamtkosten summieren sich auf mittlerweile fast 3 Milliarden Dollar.

Für den Kampf am Boden setzt Washington auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen Baschar al-Assad. Im Juni erst hatte das Pentagon erklärt, weitere 450 US-Soldaten als Berater in den Irak zu entsenden.