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Archiv-Artikel

AZ 181 JS 78111/01

Von PIM

Die Tat: Mitarbeiter der größten europäischen Spedition Willi Betz aus Reutlingen sollen zwischen 1999 und 2002 vier Millionen Euro Bestechungsgelder an Beamte und Politiker in Georgien, Kasachstan und Russland bezahlt haben. Dafür sollen sie Transportpapiere (CEMT-Genehmigungen) erhalten haben, die zum grenzüberschreitenden Warenverkehr in die EU berechtigen. Mit den Papieren sollen 900 bulgarische Lkw-Fahrer Aufträge auch innerhalb der EU für Betz erledigt haben. Zudem soll der stellvertretende Leiter des Bundesamts für den Güterverkehr von Betz Geschenke erhalten haben.Die Beschuldigten: Ermittelt wird gegen den Junior-Chef und Geschäftsführer der Spedition, Thomas Betz (47). Der bereits März 2003 für zwei Wochen in Untersuchungshaft genommene Sohn des Firmengründers wurde am 21. September 2005 erneut verhaftet, die Staatsanwaltschaft Stuttgart vermutet Fluchtgefahr.Das Strafmaß: Auf die Bestechung in- und ausländischer Amtsträger steht laut § 334 StGB eine Höchststrafe von 5 Jahren. Bis 1999 konnten Unternehmen Schmiergelder im Ausland als „nützliche Ausgaben“ von der Steuer absetzen. PIM