: Fred K. Prieberg
In der Musikwissenschaft ist Fred K. Prieberg immer ein Außenseiter geblieben, auch wenn sein Buch „Musik im NS-Staat“ längst als Standardwerk gilt. 1928 in Berlin geboren, forscht der Autodidakt seit den 1950er-Jahren unermüdlich zur Musikgeschichte des Nationalsozialismus. Neben „Der Kraftakt“, Priebergs Biografie des Dirigenten Wilhelm Furtwängler, zählen „Musik als Herrschaftsinstrument“ und „Musik im anderen Deutschland“ zu seinen Hauptwerken.
1986 stellte er fest: „Musik und Musiker lassen sich missbrauchen wie eh und je. Für den Historiker ist diese Feststellung ebenso langweilig wie trostlos, denn sie beinhaltet die Antwort auf die Frage: Lernen Musiker eigentlich nie dazu?“
Heute lebt Prieberg zurückgezogen, ohne Internet- und Fax-Anschluss, in den Vogesen und arbeitet an dem inzwischen fast 10.000 Seiten starken „Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945“. Ein Verlag wird sich für dieses Mammutwerk in absehbarer Zeit kaum finden, momentan ist es auf CD-ROM erhältlich (www.fred-prieberg.de). Musik hört Prieberg inzwischen nur noch selten. mol