Arbeitslosenzahlen: Wunder der Statistik

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gesunken. Doch die Zahlen zeigen nicht die ganze Wahrheit.

Besonders starke Herbstbelebung am Jobmarkt: Arbeiter am Hochofen Bild: dpa

NÜRNBERG taz/dpa Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gesunken. Im September waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 3.543.000 Menschen ohne Beschäftigung. Das waren rund 162.000 weniger als im August und 694.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,4 Punkte auf 8,4 Prozent ab. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 10,1 Prozent gelegen.

Niedriger war die Arbeitslosenzahl zuletzt im Oktober 1995. Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte, die Herbstbelebung falle in diesem Jahr besonders stark aus. Die Sommerpause am Arbeitsmarkt sei zu Ende. Gleichzeitig sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gewachsen, und die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe auf hohem Niveau, sagte Weise am Donnerstag in Nürnberg.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag nach der Hochrechnung der Bundesagentur zuletzt (im Juli) bei 26,89 Millionen, gegenüber dem Vorjahr war das ein Zuwachs von 555.000. Von der Zunahme entfalle die Hälfte auf Vollzeitstellen. Die Zahl der ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten habe 4,96 Millionen betragen, 125.000 mehr als vor einem Jahr.

Sachsen-Anhalt hat die höchste Arbeitslosenquote Bild: afp

In Westdeutschland waren im September 2.334.000 Männer und Frauen ohne Beschäftigung. Das waren 109.000 weniger als im August und 501 000 weniger als vor einem Jahr. In Ostdeutschland gab es 1.209.000 Erwerbslose, rund 53 000 weniger als vor einem Monat und 193.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Westen bei 7,0 Prozent, im Osten bei 14,1 Prozent.

Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im September um 50.000 auf 3,694 Millionen gesunken. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 30.000 ab, im Osten um 20.000.

Die Beschäftigung in Deutschland ist im August auf den höchsten Stand seit der ersten gesamtdeutschen Erhebung 1991 gestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden gab es im August rund 39,71 Millionen Erwerbstätige in Deutschland, das waren 638.000 mehr als im Vorjahresmonat.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.