Kurzer Prozess

Nach der Aussage von Dominik Marks werden im Hoyzer-Prozess die Urteile erwartet

BERLIN taz ■ Am achten Verhandlungstag sprach Richterin Gerti Kramer: „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir das Verfahren teilen müssen.“ Weitere Beweisanträge stünden nicht im Raum. Somit könnte schon am kommenden Donnerstag ein Urteil im Wett- und Manipulationsprozess vor dem Berliner Landgericht fallen.

Abgetrennt wird der Prozess gegen den nicht geständigen früheren Fußballprofi Steffen Karl. Es verbleiben die angeklagten Sapina-Brüder, Robert Hoyzer sowie Dominik Marks, der am Donnerstag eine Erklärung, verlesen von seiner Anwältin, abgab. In der Beurteilung waren sich Richterin und Staatsanwaltschaft zunächst uneins, da nur Kramer davon ausging, dass es sich bei Marks’ Einlassung um „ein Teilgeständnis“ gehandelt habe, das Gericht also „eine strafrechtliche Bewertung des Angeklagten“ tätigen könne. Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Fätkinheuer bezeichnete die Aussage des ehemaligen Schiedsrichters indes als „klassischen juristischen Slalom“ nach dem Motto: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass.“

Marks hatte zuvor erklären lassen, dass er zwar Geld von Ante Sapina bekommen habe, 27.000 Euro, Spiele jedoch nicht verschoben habe. Wie er auf die Offerte von Exreferee Hoyzer habe eingehen können, der ihn offenbar zur Manipulation anstiftete, sei ihm „bis heute nicht erklärlich“. Zumal er seine „gesamte wirtschaftliche Existenz aufs Spiel gesetzt“ habe und er bei einer Verurteilung nicht mehr als Steuerprüfer arbeiten könne. „Mir war klar, dass ich das Geld nehmen, nicht aber in das Spiel eingreifen würde“, ließ Marks verlesen. Es wird nun damit gerechnet, dass mit Ausnahme von Ante Sapina die Angeklagten mit Bewährungsstrafen davonkommen. MV