Angriffe auf Pressefreiheit: Brennende Zeitungen in Simbabwe

Erneut wurden in Harare Journalisten unter dem Verdacht "illegaler Berichterstattung" festgenommen - ein Truck mit 60.000 Ausgaben der regierungskritischen Zeitung ging in Flammen auf.

Kritischer Journalismus hat es schwer in Simbabwe. Bild: dpa

HARARE dpa Unter dem Verdacht "illegaler Berichterstattung" hat die Polizei in Simbabwe drei Personen, darunter zwei Südafrikaner, festgenommen. Der Staatsrundfunk teilte am Dienstag mit, das Trio habe "illegale Rundfunkausrüstung" des britischen Fernsehsenders Sky TV bei sich gehabt haben.

Es sei am Wochenende in der Stadt Bulawayo festgenommen worden, nachdem im Vorort Belmont Laptops, Computer, Disketten, Kassetten des TV-Senders auf einem Farbikgelände entdeckt worden sei. Die Festgenommenen hätten "versucht, die Polizei zu bestechen", und zwar mit einer Summe von 25 000 Rand (umgerechnet gut 2000 Euro).

Die Ausrüstung habe sich bereits seit dem 23. März auf dem Gelände befunden - also eine Woche vor den Wahlen in Simbabwe am 29. März. Die Regierung von Präsident Robert Mugabe greift gegen ausländische Journalisten, die ohne offizielle Akkreditierung aus dem Land berichten, rigoros durch. So wurden Journalisten der Londoner Times, der New York Times und ein Mitarbeiter des britischen Sunday Telegraph festgenommen.

Am Dienstag wurden zudem weitere Übergriffe vom Wochenende bekannt. Ein mit 60000 Kopien der Zeitung Zimbabwean on Sunday beladener Lastwagen sei von bewaffneten Männern überfallen und in Brand gesteckt worden, teilte deren Herausgeber Wilf Mbanga mit. Die in London ansässige regierungskritische Zeitung wird in Südafrika gedruckt und von dort nach Simbabwe ausgeliefert.

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