Frings ist heiß: Champagner, kaltgestellt

Nach der Partie ist vor der Party. Damit die Heimkehrfeier am Montag nicht verdorben wird, plant Torsten Frings, das Endspiel zu gewinnen. Wie? Mit einer funktionierenden Defensive.

Thorsten Frings stellt sich für's nächste Spiel schon mal selber auf. Bild: ap

TENERO taz Die Party wird stattfinden, egal wie das Finale ausgehen wird. Oliver Bierhoff bittet die Arbeitgeber und Schulleitungen in Berlin darum, den Menschen frei zu geben, damit sie am Montag ab 14.30 Uhr den Spielern auf der Fanmeile zujubeln können. Was so schön gewesen sei für die Mannschaft vor zwei Jahren, dass soll in diesem Jahr noch toller werden. Torsten Frings möchte unbedingt mehr herzeigen als irgendein T-Shirt, auf dem "Danke!" steht. Er sei bereit für das Finale, sagte er gestern. Er sei "heiß darauf".

Natürlich, sagte er am Freitag, gehe er davon aus, dass er spielen werde. Überrascht sei er darüber, dass es ihm und seiner maladen Rippe, die seit dem Spiel gegen Österreich angebrochen ist, wieder so gut geht, "richtig gut", wie er sagte. Er, der noch vor dem Halbfinale Verständnis für Joachim Löw aufgebracht hatte, ihn nicht in die Startformation zu berufen, sieht sich im Team für das Endspiel gegen die Spanier.

Die erwarte er äußerst spielstark, sagte er. Es werde vor allem darauf ankommen, dass die Defensivarbeit funktioniere. "Die Spanier mögen es nicht, wenn man sie früh attackiert", sagte er. Frings scheint davon auszugehen, dass die Deutschen es, statt mit einem Vier-Mann-, wieder mit einem Fünf-Mann-Mittelfeld probieren werden.

Auf größere Systemdebatten wollte er sich am Freitag aber nicht einlassen. Man habe gesehen, dass gewisse Dinge nicht allzu gut funktionierten, das habe man geändert. Fertig. "Außerdem glaube ich", fügte er an, "dass eine gute Mannschaft grundsätzlich in der Lage sein sollte, mit verschiedenen Systemen zu spielen."

Spielstark hat auch Christoph Metzelder, der Innenverteidiger, die Spanier bislang gesehen. Ihre Stärke liege sicherlich im Mittelfeld, das sie mit wenigen Kontakten zu überbrücken in der Lage seien. Weil ihr Spiel selten über die Außenpositionen vorangetrieben werde, müsse man die Mitte dichtmachen. Auch er, sagte er, rechne nicht mit einer Rückkehr zum 4-4-2, das der Bundestrainer ja während des Halbfinales gegen die Türkei erwogen haben will. Überaus gelassen präsentierte er sich auf der Abschlusspressekonferenz in Tenero, auch weil er, der bei Real Madrid unter Vertrag steht, wisse, wie groß der Respekt der Spanier vor der deutschen Nationalmannschaft sei. All jenen gegenüber, die ihn vor allem zu Beginn des Turniers heftig kritisiert haben, machte er deutlich, dass sie ihre Urteile gefälligst erst nach Ende des Turniers fällen sollen. Stolz sei er nicht allein auf die Leistung der Mannschaft, sondern vor allem auf seine eigene. Punkt. Weiteres nach dem Finale.

Ein solches hat Metzelder bereits einmal gespielt. 2002 in Yokohama, als Brasilien den WM-Titel holte. Der Verteidiger erinnert sich sehr gut an dieses merkwürdige Turnier, "bei dem sehr viele Favoriten sehr früh ausgeschieden sind". Da habe man im Finale zwar den besten Turnierauftritt hingelegt, doch mit Brasilien habe man es eigentlich nicht wirklich aufnehmen können. Das sei nun anders. Die Deutschen fühlen sich endlich wieder spitze. Christoph Metzelder würde sich jedenfalls nicht wundern, würden die Deutschen den Titel holen.

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