Wilhelm EILERS, 48, Schauspieler
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„Warten ist eine zentrale Aufgabe des Schauspielers. Ich kann gut warten, das ist eine Frage der Disziplin. Im Sinne von Hingabe. Während dem Stück, kommt man beim Warten automatisch in eine Introspektive. Man untersucht sich ständig: Ist die Stimme da? Bin ich verspannt? Zu langes Warten kann auch zu Verstimmungen führen. Oder man wird nervös, weil einem einfällt, was alles schiefgehen kann. Dann hilft es, sich zu unterhalten. Wenn ich mehr Zeit habe, bin ich gerne alleine. Dann gehe ich die schwierigen Textstellen nochmal durch. Ich finde am unangenehmsten, wenn man abgespielt ist, tot zum Beispiel, aber das Stück noch zwei Stunden weitergeht. Da weiß man nicht wohin mit sich. Was ich nie schaffen würde ist, in so einer Wartezeit was zu lesen. Dann kommst du nur raus.“ Aufgezeichnet von Marie-Christine Kesting