Freizügiges Puzzle: SM-Spiele für die Kleinen

Nackte Frauen, Peitschen, Busenbisse: In einem finnischen Kaufhaus lag ein freizügiges Puzzle in der Spielwarenabteilung - bis es einem Kunden auffiel.

Nackte Frauenkörper und SM-Posen als passendes Geschenk für Siebenjährige. Bild: dpa

Das Puzzle "Castle of Horror" zeigt eine auf ein Gestell gefesselte nackte Frau, die ein Mann mit Lederkleidung gerade auspeitscht. Ein halbes Jahr lang wurde es in Helsinkis ehrwürdigem Kaufhaus Stockmann verkauft. In der Kinderabteilung. Seit Freitag ist es dort nicht mehr im Sortiment. Schuld ist Sami Salmenkivi. Der hatte in seinem Blog von einem Arbeitskollegen berichtet "der heute etwas verwirrt zum Job kam". Am Tag vorher hatte er das Puzzle für sein Enkelkind gekauft. Bei näherem Hinsehen habe dieser sich aber gefragt, ob das wirklich das passende Geschenk für einen Siebenjährigen sein könnte.

Das fragte sich Jaana Ivonen von der Stockmann-Einkaufsabteilung dann auch. Nachdem mehrere JournalistInnen über das Salmenkivi-Blog auf das seltsame Warenhausangebot für Kinder aufmerksam wurden. Auf den "menschlichen Faktor" schiebt sie es in der Tageszeitung Hufvudstadsbladet: "Ich habe das Puzzle nie real gesehen. Nur auf Bildern im Internet und die waren recht klein. Die einzelnen Motive waren da nicht zu erkennen." Und es habe da ausgesehen wie eines der bei den Kindern beliebten lustigen Wimmelbilder von Mauri Kunnas.

Im "Castle of Horror" wimmelt es tatsächlich und man muss schon genau hinschauen, um die gefesselte Nackte zu erkennen, die von Wichtelmännern abgeführt wird, oder den Vampir, der seine Zähne in den Busen einer Frau rammt. Gezeichnet hat das 2.000-Teile-Puzzle der Cartoonist Jean-Jacques Loup, den sein deutscher Verlag Heye (Motto: "Ideen haben, Spaß bringen, Trends setzen") als Spezialist "für verblüffenden Bildaufbau und die schonungslos-witzige Darstellung nackter Tatsachen" anpreist. Aber nicht unbedingt für Kinder. Stockmann hat allen KundInnen, die das Puzzle nicht haben wollen, freien Umtausch versprochen. "Aber bislang hat sich erst ein Kunde gemeldet", versichert Jaana Ivonen.

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