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Linksradikaler LehrerBerufsverbot wird verboten

Weil er Mitglied in einem linksradikalen Bündnis ist, erhielt ein junger Realschullehrer aus Heidelberg Berufsverbot. Nun bekommt er dafür Schadenersatz.

Berufsverbote für linksradikale Lehrer gab es zuletzt in den 70er Jahren. Bild: photocase/ohneski

STUTTGART taz | Michael Csaszkóczy ist froh und erleichtert. Und natürlich, sagt der 38-jährige Lehrer, fühle er auch Genugtuung. Das Land Baden-Württemberg muss ihm 32.777 Euro Schadenersatz zahlen, weil es ihm fast drei Jahre lang verboten hatte, als Lehrer zu arbeiten. Das entschied am Dienstag das Landgericht Karlsruhe. Das Kultusministerium von Baden-Württemberg, damals unter der Leitung der heutigen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), hatte im Jahr 2004 Bedenken an seiner Verfassungstreue und belegte Csaszkóczy mit einem Berufsverbot. Er ist Mitglied bei der "Antifaschistischen Initiative Heidelberg", die sich als "linksradikales Bündnis" von Anarchos, KommunistInnen, SozialistInnen und anderen beschreibt.

Ursprünglich hatte Csaszkóczy auf 110.000 Euro geklagt. "Wenn ich über Schaden rede, dann rede ich aber nicht über den Verdienstausfall", sagte er gegenüber der taz. Er spricht von Existenzängsten während der vergangenen Jahre, in denen er sich durch die Instanzen klagte. "Es hat mich gestört, dass das Land überhaupt keine Verantwortung übernommen hat. Es hat nie öffentlich erklärt, wie es zu solchen Grundrechtsverletzungen kommen konnte."

Das Landgericht Karlsruhe hat jetzt anerkannt, dass sich das Land rechtswidrig verhalten habe, zumal der Entscheidung ein lang andauerndes und gründliches Verfahren des Kultusministeriums voranging, wie das Gericht mitteilte. Es folgte damit einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim (VGH) vom März 2007, das keine Zweifel an Csaszkóczys Verfassungstreue erkennen konnte. Jahrelang war er vom Verfassungsschutz beobachtet worden, einmal landete sogar eine seiner Reden auf dessen Webseite. Darin ging es allerdings um Kapitalismuskritik. Gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung Deutschlands hat sich Csaszkóczy nie gestellt. "Das Bild des Inlandsgeheimdienstes ist nach wie vor: Wer den Kapitalismus kritisiert, ist im Verdacht, ein Verfassungsfeind zu sein", beschwert sich Csaszkóczy. Er musste sich nach dem VGH-Urteil nicht von den Äußerungen der "Antifaschistischen Initiative" distanzieren.

Im September 2007 hob das Kultusministerium Baden-Württemberg das Berufsverbot gegen Csaszkóczy aufgrund des Urteils des Verwaltungsgerichts auf, seither unterrichtet er in Teilzeit an der Realschule in Eberbach am Neckar Deutsch, Geschichte und Kunst. In der Zeit des Berufsverbotes bezog er zunächst Hartz IV, später bildete er als Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg Lehrer aus und promovierte mithilfe eines Stipendiums. In Heidelberg bringt Csaszkóczy bei Touren Jugendlichen die Geschichte der Stadt während des Faschismus nahe oder organisiert Demonstrationen.

Der Fall Csaszkóczy hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil es das erste Berufsverbot war, seit in den 70er-Jahren mit dem sogenannten Radikalenerlass hunderte Lehrer, Postbeamte oder Straßenbahnfahrer aus dem Staatsdienst ausgeschlossen wurden. Viele von ihnen waren in der kommunistischen DKP organisiert. Das Urteil zugunsten von Csaszkóczy war das erste Mal, dass Betroffenen eines Berufsverbotes Schadenersatz zugesprochen wurde, sagt sein Anwalt, Martin Heiming. Für ältere Fälle sei die Verjährungsfrist längst abgelaufen, momentan betrage sie drei Jahre. Dennoch könne man eine politische Entscheidung treffen, früheres Unheil wieder gutzumachen, sagt Heiming. "Da wäre das Urteil ein gutes Signal."

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93 Kommentare

 / 
  • PS
    Peter Schneider

    Dieser unsägliche, undemokratische, verfassungswidrige Radikalenerlass ist leider immer noch Gesetz und gehört zu den Überresten des Kalten Krieges, ähnlich wie Verfassungslücken der Amerikanischen Verfassung "Waffenbesitz erlaubt, um sich vor Indianern zu schützen". Dort wie hier setzt sich leider keine politische Kraft dafür ein, diese Lücken zu schließen. Willkommen in der freien, demokratischen und zivilisierten Welt!

  • NE
    noch ein schüler

    Malte, Behauptung wie deine haben das Problem erst ausgelöst.

     

    Das Wirtschaftsystem ist eben NICHT beschrieben im Grundgesetz, weil damals keine einigung gefunden werden konnte. Weil s.p.d. damals auf Wahlplakten noch für Sozialismus-Planwirtschaft-Demokratie stand, und keine Einigung gefunden werden konnte. Was eindeutig festgelegt ist, ist die Funktion der (deshalb auch so genannten) "Verfassungsorgane" wie Bundestag, Präsident, Bundesregierung und Dinge wie Föderalismus etc.

    Theoretisch kannst du den Staatssozialismus oder auch einen hyperliberalen-anarcho-Kapitalismus einführen in Deutschland- solange es nicht den GRUNDRECHTEN widerspricht. Und ob Enteignungen der Würde des Menschen eher widersprechen als prekäre Lohnarbeit- Das ist eine persönliche, politisch-philosophisch-ethische Abwägung.

     

    Aber darum sollte es doch eigentlich gar nicht gehen, oder? Sondern um seine Fähigkeiten als Lehrer. Wie "schueler" sehr richtig sagte, ist die Mitgliedschaft in Volksparteien oder die "nicht-Radikalität" des lehrers kein Garant für wissenschaftlich-objektiven Geschichtsunterricht und schützt auch nicht vor von "schueler" erwähnter Intoleranz.

     

    Desweiteren frage ich mich, was denn genau "neutraler" Geschichtsunterricht sein soll? Klar irgendwo soll er eine gewisse Objektivität beibehalten, aber auf der anderen Seite soll er den Schülern auch bestimmte Werte vermitteln (was bei heutigem stoffdruck schon mal schnell an schwarz weiß malerei grenzen kann) Selbst wenn alle Lehrer entlassen werden, die unter Sozialismus- oder Rassismusverdacht (schrecklich wie selbstverständlich das hierzulande nebeneinandergestellt wird!!!) stehen, entlassen werden- Wer garantiert mit, das in mein Lehrer meinen kritischen Analyseansatz zu Friedrich Ebert gutheißt? oder das er meine (in Aufgabentyp III ausdrücklich geforderte) persönliche Meinung zur Innenpolitik 1948 objektiv bewertertet auch wenn sie seiner eigenen Meinung vollkommen widerspricht?

    Lehrpläne beeinflussen immer (mittelbar oder unmittelbar) das Bild über Staat, Geschichte und Politik. Geschichtsbücher usw. beinflussen ja trotz manchmal krampfhaften Bemühens zu wissenschaftlichen vorgehens (zB 16.Jh-Orginalquellen für 12-jährige) direkt das Bild über Geschichte, das fängt schon bei der Auswahl der Bildquellen an.

     

    Also: Es kommt nicht wirklich auf die eigene Meinung des Lehrers an, sondern ob er seinem Lehrauftrag gerecht wird. Anders gesagt: wo kommen dann die ganzen Antikapitalisten her? Haben die alle einen sozialistischen Geschichtslehrer gehabt?

    Wohl kaum.

    Wer Angst vor Stalinismus hat, sollte für guten Geschichtsunterricht sorgen, damit Schüler erkennen welche Faktoren zur Diktatur führen und wie sich Stalins Poltik in Widerspruch zu den Idealen der Sozialisten befand, und wie es daz kam. Solch spezifischen Dinge sind aber wohl ein schöner Traum, solange die Schule nicht einfachste Grundkenntnisse über Sozialismus, Stalinismus oder Revolution vermitteln kann- es gelingt ihr ja noch nicht mal das jetzige poltische System hinreichend zu erklären!

     

    Denn der Geschichtsunterricht von den ganzen Neonazis wurde nicht von Nazis gemacht- vermutlich wurde er nach bester "bildungsrepublikanischer" Manier verschlampt. DAS ist das eigentliche Problem!

  • M
    Malte

    @Karl Kraus

    a.p.a.b. kann übersetzt werden mit All Politics Are Bastards. Im Original heißt es auf Aufnähern, Taschen und ähnlichem: A.C.A.B. wobei das C für Cops steht. Wird auch zunehmend im rechten autonomen Umfeld verwendet.

    Ich hab zwar ein T-Shirt, wo ebenfalls die C-Version draufsteht, mitsamt der Übersetzung Cooks für das C. Ist ein Gag der RGF, der Roten Gourmet Fraktion. Anyway.

    @all

    Es gibt hier doch zwei Diskussionsstränge. Zum einen war es gerechtfertigt, dass der Lehrer nicht verbeamtet worden ist, bzw. darf ein Lehrer mit radikaler Gesinnung unterrichten und eben die alte Leier was ist besser links oder rechts. Zum zweiten Teil will ich mich nicht groß äußern, da hab ich meine Meinung und das Thema ist so alt wie nur irgendwas. Aber zum ersten Folgendes:

     

    Ich kenne den genauen Fall nicht. Wenn aber jemand vom Staat verbeamtet werden soll, darf der Staat auch die Spielregeln dafür nennen. Wenn der Betroffene gegen diesen Staat, und damit gegen unsere Grundordnung ist, dann ist es legitim, dass der Person die Verbeamtung verneint wird. Und es ist egal WAS er stattdessen haben will. Zudem gibt es für Lehrer auch noch das Angestelltenverhältnis.

    Und by the way, der Kapitalismus steht nicht in der Verfassung. Dort steht soziale Marktwirtschaft!

     

    Wie man es auch wendet. Leute, wir leben in einem Staat mit Meinungsfreiheit, aber auch einem klaren Bekenntnis zur Demokratie und damit zum Parteiensystem. Keep it or leave it. Wem es nicht passt, dem steht es frei zu gehen, oder im Rahmen der politischen Spielregeln das System zu verändern. Sprich Partei beitreten oder gründen. Wenn Parteien nichts ändern, ändert die Parteien.

     

    ABER Gewalt ist kein Mittel. Wenn jemand eine andere Meinung lasst ihm die. ABER lasst die ihm auch wirklich. In der Intoleranz gegenüber anderer Meinungen tun sich radikale linke und radikale rechte nicht viel. Sie sind halt radikal und nicht gemäßigt. Nur sind den meisten die eher linken Inhalte (so auch mir) sympatischer. Aber bisweilen gegen mir die naiven, kurzsichtigen und voller halbwissen steckenden Sprüche einfach nur auf die Nerven.

     

    Also, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!

  • M
    max

    der verfassungsschutz ist der deutsche innlandsgeheimdienst. da gibts überhaupt nichts dran zu besprechen. es ist ein erklärter geheimdienst, der nur im inland operiert. noch fragen?

     

    das klingt so etwas nach "wer brd zur bundesrepublik sagt, der offenbart ... blubberblubber"

     

    im übrigen finde ich es immer wieder erstaunlich, wieviele pi-ler und andere unnötige gestalten sich in den kommentarbereich der taz verirren.

     

    nicht zuletzt: danke treba, für eine der treffendsten unterscheidungen zwischen rechts- und linksradikalen, die mir seit langem untergekommen ist.

  • S
    schueler

    @Chri Ka: Ich selber bin Schueler an einem Gymnasium, an dem Lehrer unterrichten die definitiv keinen neutralen Unterricht machen.

    Das geht soweit dass Lehrer dumme, diskriminierende, teils rassistische Witze machen. Dies scheint aber kein Problem zu sein, da diese Lehrer CDU-Mitglieder sind und deswegen nartürlich nicht versuchen Schueler zu beeinflussen oder kritische Stimmen im Unterricht zu unterdrücken.

    So sieht es wenigstens an meiner Schule aus. Außerdem finde ich es heftig dass diverse Leute hier versuchen radikale Linke Ideen mit Rechsradikalen gleichzusetzen.

    Wenn es wäre dass bestimmte Lehrer ihre linksradikale Meinung in den Unterricht einbringen sollte über Maßnahmen nachdedacht werden, aber nicht sofort ein Verbot.

    Aber das private politische Engagement sollte privatsache bleiben.

    Bei rechten bis rechtsextremen Meinungen ist es etwas anderes. Niemand kann leugnen dass Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus unhaltbar sind für einen Lehrer. Ob er seine Meinung nun offentsichtlich im Unterricht zeigt oder nicht. Ein Mitglied der NPD oder DVU, welche der Geschichtsschreibung wie sie in den Schulbüchern steht wiedersprechen, Shoa leugnen und die BRD sowie ihre Grenzen nicht anerkennen, ist nicht tragbar.

    Nicht-deutsche, Angehörige von Religionsgemeinschaften, politisch anders aktive Schueler würden der Gefahr ein extremen Ungleichbehandlung ausgesetzt werden.

    Nartürlich ist es auch untragbar wenn Lehrer Stalinismus und Völkermorde unter (kommunistisch-maoistisch-leniistisch-stalinistischen) Regimen abfeiern.

     

    Ich selber habe mich schon oft in der Situation wiedergefunden, in der zBs konservative Lehrer Witze über meine Meinung gemacht haben. Sogar zynische Bemerkungen über das Schicksal der regelmäßig ertrinkenden Flüchtlinge bis zu definitiv rassistisch Äußerungen über Migranten oder Moslems.

    Aber es war bis jetzt nie ein Problem, wenn man darübe mit anderen Lehrern reden will wird man abgewimmelt dass der Lehrer konsertiver Christdemokrat sei.

    Eine Demokratie muss poltisch aktive Lehrer tolerieren, solange diese nicht durch Faschismus, Rassimus oder dergleichen auffallen.

  • MK
    Michael Klein

    @Chri Ka!

     

    Ihre Worte sind gefährlich und eine Verharmlosung des Holocaustes mit dem damit millionenfachen Mord an Juden, Homosexuellen, Sozialisten und KOmmunisten! Es ist auch eine Verhöhnung der zahlreichen Opfern von rechtsradikalen Übergriffen seit der Wende und vor der Wende (diese Worte sind auch an KOmmentatoren wie Alexander Frietsch gerichtet, der Links und Rechts gleichsetzt)! Oder existieren Hoyerswerda, Eberswalde, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Mahlow, Halberstadt, Mügeln, etc. in Ihren Augen überhaupt nicht?

  • KH
    Karl Heinz

    Also ich würde mich als recht radikal einstufen.

  • N
    nolo

    @Chri Ka:

    Du solltest unterscheiden können, zwischen demokratischen Kapitalismuskritikern (glaub mir Demokratie geht auch ohne Kapitalismus!) und faschistischen Diktatoren wie Mao und Stalin. Politisch stehen diese sehr weit auseinander, verwenden nur ähnliche Rhetorik!

    Genauso muss auch zwischen demokratischen Rechten, die toleriert werden müsssen, und Neonazi-Gewalttätern unterschieden werden

  • T
    Tom

    nerv.... die hohen Herren sollten sich lieber um die Lehrer kümmern die sich an Kindern vergehen.

    Und als i-Tüpfelchen immernoch im Dienst sind.

  • M
    maxwaldo

    Die Bezeichnung "Inlandsgeheimdienst" fuer den Verfassungsschutz anzuwenden offenbart ganz eindeutig die wahre Einstellung des Lehrers. Schade nur fuer die Schueler, denen ein wichtiges Element der Wertebildung neben Pay-TV und Video Games genommen wurde.

  • MN
    mr. nym

    @grafinger:

    wobei dieser Vorwurf doch auch mehr als lächerlich ist. wieviele "Linke" (was immer das eben heute noch heißt) distanzieren sich klar von Stalin und ähnlichen Diktatoren?

     

    das "problematische" ist doch, daß "linksradikal" eine sehr heterogene Gruppe umfaßt (anders als "rechtradikal", weswegen es auch sehr einfach zu Schulterschlüssen zwischen beispielsweise freien Kameradschaften und der NPD kommt, während diverse linke Gruppen niemals mit der Linkspartei zusammenarbeiten würden - aber eben auch: Leute, die sich bei den Grünen organisieren, sich selbst als links verstehen und alles links von sich ablehnen).

     

    .....

  • CK
    Chri Ka

    Da bekennt sich jemand zur Mitgliedschaft in der schlimmsten aktiven Terrorvereinigung die Deutschland zu bieten hat und kann sich dann auch noch in den Schuldienst klagen.

    Unverständlich das so jemand auf unsere Kinder losgelassen wird um sie zu "erziehen". Da verwundert es nicht mehr das die Heranwachsenden so extrem gewaltbereit sind und linke Straftaten herunter gespielt werden.

    Wäre seine Gesinnung konservativ/ "rechts", wäre er ohnehin schon lange rechtskräftig verurteilt. Falschparken wäre dann ein ausreichender Grund dafür.

     

    @Treba: In welcher Welt leben Sie?

    Wenn man das, wofür linke eintreten überhaupt als "Werte" bezeichnen kann, dann aber bestimmt nicht als allgemeingültige oder mit christlichen Grundwerten deckungsgleich.

    Akzeptanz, gleichwertigkeit aller Menschen, Solidarität und gegenseitiger Respekt gibt es dort nur wenn man stramm links mitmarschiert. Ansonsten wird einem das Menschsein ohnehin aberkannt und ab geht´s in den Gulag.

    Wer dann auch noch arbeiten geht und sich Werte und Besitz schafft oder es wagt mal zu denken, ist sowieso ein Urkapitalist und wird in linken Systemen für gewöhnlich "Umerzogen" oder direkt an die Wand gestellt! Fragen sie doch mal die 60 Millionen Toten in der Sowjetunion. Kollateralschäden der Kuschelpädagogik?

    Tolles Weltbild.

  • G
    gerd

    prinzipiell ist doch aber der witz an der geschichte, dass der mann überwacht wurde, dass die ergebnisse der überwachung dann an entsprechender stelle vorlagen und der mann ( ohne dass er einer tatsächlichen straftat überführt worden wäre ) seinen beruf nicht praktizieren konnte.

    prinzipiell denke ich ist doch das problem, dass so etwas überhaupt praxis ist in unserem land ( und das ja nicht erst seit gestern ).

    meinungsfreieheit? die freiheit eine gesinnung zu haben?

    demokratisch ist das letztlich nicht.

    und ja, wenn ich meinungsfreiheit für links will, dann muss ich das auch für rechts hinnehmen.

    zum anderen stellt sich mir immer wieder die frage, wie objektiv sind unsere lehrpläne denn überhaupt in einem land, in dem regierungen statistiken in gewaltigem ausmaß fälschen, steuergelder fernab von jeder wahlkampfkostenrückerstattung für das polieren ihrer eigenen profile ausgeben, überwachung den bürger überrollt, zensur jenseits irgendeiner gewaltenteilung etabliert werden soll, wahlversprechen prinzipiell nicht mal annähernd eingehalten werden, das bundeverfassungsgericht ein gesetz nach dem anderen kassieren muss weil die gesetzgeber offenbar kein interesse mehr an verfassungskonformität haben.

  • G
    grafinger

    Laut "treba" und "Adm. Nelson" sind die linken Extremisten also die Guten, Wahren und "der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (sic!)".

    So wie Stalin (ca. 20 Mio Tote), Mao (ca. 80 Mio Tote), Pot Pot (ca. 1 Mio Tote), Kim Il Sun und andere?

    Wenn Taten nur auf Grund der vorgeblichen Motive beurteilt werden entsteht eine undemokratische Gesinnungsjustiz.

    Der Linksextremist mit den "heren" Absichten, der gerade eine Tankstelle oder ein Hotel "entglast" (wieder so eine Verbrähmung) ist ebenso ein krimineller Straftäter wie der Stammtischnazi, der die Shoah leugnet oder begrüsst.

  • H
    Hambacher

    @treba:

    Märchenerzähler

  • J
    Johannes

    "Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem" - hey stupid, das ist ja der Witz, dann wäre ihm sowas natürlich nicht passiert!

  • D
    denninger

    Anstatt über "gute" Linke und "böse" Rechte langatmige Rechtfertigungsreden zu halten sollte doch der Vorgang als solches beurteilt werden.

    Herrn S. wurde die Übernahme in das Beamtenverhältnis verweigert (hier als "Berufsverbot" falsch bezeichnet) weil er sich nicht ausdrücklich von einer etwaigen Gewaltanwendung distanzieren wollte.

    Letzten Endes entschied die Justiz dass das allein kein Grund sei, die Verbeamtung zu verweigern und er daher auch Schadenersatz verlangen kann.

    Das ist kein "Sieg" für irgendeine politische Couleur sondern ein weiterer offensichtlicher Beweis für die Unabhängigkeit der deutschen Justiz. Auch wenn das einigen paranoiden "Faschostaat"-Brüllern nicht einleuchten will.

    Das "Berufsverbot" ist damit nicht "verboten", es wurde nur in einem Einzelfall im Sinne des Betroffenen entschieden.

     

    Einmal andersherum gefragt:

    Eine Lehrkraft, welche als bildungspolitischer Sprecher für eine Landtagsfraktion tätig werden will wird mit sofortiger Wirkung aus dem Arbeitsverhältnis entfernt. Seine Kinder müssen ebenfalls die Schule verlassen.

    "Faschostaat"?

    Ach, nee, wenn es um die NPD geht (Molau) dann ist das schon in Ordnung.

    Das Land hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Schülern. Das bedeutet, dass nicht jeder Lehrer werden kann nur weil er/sie es so will.

    Wenn Herr S. Lehrkraft sein darf und seine Tätigkeit im Sinne des Bildungsauftrages ist, warum sollte er dann nicht unterrichten? Eine Überprüfung der Lehramtskandidaten ist trotzdem geboten.

    Es werden "linke" wie "rechte" Lehrkräfte aus dem Schuldienst bei entsprechenden Verstößen gegen ihre Dienstpflichten entfernt.

    Allen steht die juristische Überprüfung der Maßnahmen frei.

    "Und das ist auch gut so"(Sorry, Herr W. für das erneute Entwenden des Zitates).

  • KK
    Karl Kraus

    @Schreiber: Was heißt denn a.p.a.b.?

    @Alexander Frietsch: Es gibt rechtsextreme Lehrer, die zum Beispiel in der NPD sind. Also keine Sorge: Alles ganz demokratisch. Und einige von ihnen unterrichten tatsächlich Revisionismus - äh, ich meine natürlich GESCHICHTE! Verzeihung.

    Ist doch eine gute Nachricht, oder?

  • RM
    Regine Metes

    Gut, daß er Recht bekommen hat und den Mut hatte, sich zu wehren. Aber schade, daß es überhaupt zu einem solchen Verbot kommen konnte. Ich meine, daß man immer viel zu schnell die Demokratie meint schützen zu müssen: wenn man Vertrauen in ihre Stärke hätte, wäre eine kritischer Lehrer keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung.

  • M
    Mr.Pallentine

    Dazu fällt mir das in Chemnitz übermalte Wandbild ein, dessen Schöpfer hat eine augenscheinlich "rechte" Gesinnung.

    Das geht in diesen Zeiten aber gar nicht! Schließlich bestimmen die Tugendwächter der politischen Korrektheit was Sache ist in BRD. Zum Glück sind die Gedanken (noch) frei...

  • A
    antaris

    respekt für deinen Kommentar Treba.

  • O
    Oskar.

    @Treba.

    Danke für den Kommentar =)

  • W
    Wirklich?

    @Adm. Nelson: wenn man mit ein wenig Phantasie genug sucht, kann man in jedem Radikalismus ehrbare Motive finden. Der Linksradikalismus wird dadurch keinen Deut besser. Alexander Frietsch hat schon recht: wäre der Lehrer in einer "nationalen" Vereinigung, hätten wir demnächst wieder Lichterketten. Und vielleicht würden ein paar nette schwarzgekleidete Leute mit "ehrbaren Motiven" Scheiben einwerfen und Autos anzünden.

  • AW
    Alex W.

    @Alexander Frietsch

     

    Ist da mal wieder jemand der rechts und links politisch gesehen gleichsetzt, obwohl es wie im Straßenverkehr einen sehr großen Unterschied gibt zwischen rechts und links? Es is schon wichtig, auf welcher Straßenseite man fährt (England gefällt mir da übrigens lieber ;) )

    Wie treba schon sehr gut erklärt hat, gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus, bzw. links und rechts. Linksextremismus, wie du die RAF meinst, ist nicht gut zu heißen, da sie Gewalt anwenden, um zum Ziel zu kommen, aber, wie in diesem Fall gesehen, tun das die "normalen" Parteien auch, in dem sie ihre staatliche Gewalt gegen Andersdenkende, in diesem Fall Kapitalismuskritiker, wenden und ausnutzen. Es ist fast als eine Leistung anzuerkennen, wieviele Grundgesetze damit gebrochen wurden.

    Ich finde es immer noch unglaublich, dass man als Kapitalismuskritiker behandelt wird wie ein Rassist. Kapitalismus ist aber nicht das einzig Wahre, sondern gehört schon mit zu den schlechtesten Ideen der Menschheit. Ich meine, wieviele Leute auf der gesamten Welt sterben heutzutage an den Folgen unseres kapitalistischen Systems? Alle 3 Sekunden in Afrika ein Kind... nur weil wir zu gierig sind.

    Naja, soviel zur Kapitalismuskritik. Ich finds toll, dass der jetzt wenigstens was wiederbekommt und hoffe, dass irgendwer dort die Verantwortung tragen wird und bei ihm um Entschuldigung bittet.

     

    Ach und @ Berta

    Jaha, tust du, genauso wie die NPD-Abgeordneten in M-VP und Sachsen... Denk lieber darüber nach, welchen mist du sonst noch bezahlst, als einen unschuldigen Lehrer.

  • TT
    Tim Tomm

    @frietsch: man stelle sich nur vor, dass nicht alle "linke" menschen, die raf gut fanden oder finden...

    wobei es doch,objektiv betrachtet, klar sein müsste, dass es keine "die linke" gibt. gerade "die linke" ist doch dafür ein exzelentes beispiel... wieviele vermeintlich linke, lehnen diese partei bzw. das parlamentarische system (direkte demokratie, räte-kommunismus etc.) ab.

    die welt ist halt nicht so einfach.... und daran ändert es auch nciht viel, wenn man 2 mal hintereinander, unter verschiedenen namen postet-

  • T
    Tobias

    Auf der Webseite der Antifa Heidelberg steht:

    "Militanz, die sich durch angemessene Zielgerichtetheit, permanente Selbstreflexion, konsequente Abwägung und hohes Verantwortungsbewusstsein der Agierenden auszeichnet, betrachten wir als eines von vielen legitimen Mitteln im Kampf um Befreiung."

    Vielleicht hätte sich der Lehrer von dieser Gewaltbereitschaft mal distanzieren sollen, es scheint ja so, dass er diese Überzeugung nicht teil.

  • T
    treba

    Erstmal gibt es einen unterschied zwischen extremisten und radikalen. Der lehrer mag radikal sein, weil er den kapitalismus nicht leiden kann, aber er ist noch lange kein extremist, der aus wut auf die bestehenden verhältnisse auch zu militanten mitteln greift.

     

    Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann.

  • AN
    Adm. Nelson

    @Alexander Frietsch.

     

    vielleicht, weil er, zumindest teilweise, ehrbaren motiven entspringt?

  • S
    schreiber

    Annette Schavan muss sich öffentlich Entschuldigen, da Sie als Leiterin das politisch zu Verantworten hat. Rücktrittsforderungen könnte man auch äußern - aber wir sind ja nicht im Kindergarten - glaub ich zumindest noch so halb dran dran. Seis drum - für irgendetwas gradestehen haben Politiker im Allgemeinen ja eh verlernt. a.p.a.b.

  • B
    Berta

    Und der Steuerzahler finanziert letztlich so einen Mist !!!!!!!!!

  • AF
    Alexander Frietsch

    Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem... Überparteiliche Empörung, Lichterketten,... wären die Folge...

    Wieso wird Linksextremismus in Deutschland immer so verharmlost... Man denke nur mal an die RAF. Ist dieser Leher überhaupt fähig dazu, Geschichte aus einem neutralen Blickwinkel zu unterrichten?

    Schande über das deutsche Justizsystem!

  • PS
    Peter Schneider

    Dieser unsägliche, undemokratische, verfassungswidrige Radikalenerlass ist leider immer noch Gesetz und gehört zu den Überresten des Kalten Krieges, ähnlich wie Verfassungslücken der Amerikanischen Verfassung "Waffenbesitz erlaubt, um sich vor Indianern zu schützen". Dort wie hier setzt sich leider keine politische Kraft dafür ein, diese Lücken zu schließen. Willkommen in der freien, demokratischen und zivilisierten Welt!

  • NE
    noch ein schüler

    Malte, Behauptung wie deine haben das Problem erst ausgelöst.

     

    Das Wirtschaftsystem ist eben NICHT beschrieben im Grundgesetz, weil damals keine einigung gefunden werden konnte. Weil s.p.d. damals auf Wahlplakten noch für Sozialismus-Planwirtschaft-Demokratie stand, und keine Einigung gefunden werden konnte. Was eindeutig festgelegt ist, ist die Funktion der (deshalb auch so genannten) "Verfassungsorgane" wie Bundestag, Präsident, Bundesregierung und Dinge wie Föderalismus etc.

    Theoretisch kannst du den Staatssozialismus oder auch einen hyperliberalen-anarcho-Kapitalismus einführen in Deutschland- solange es nicht den GRUNDRECHTEN widerspricht. Und ob Enteignungen der Würde des Menschen eher widersprechen als prekäre Lohnarbeit- Das ist eine persönliche, politisch-philosophisch-ethische Abwägung.

     

    Aber darum sollte es doch eigentlich gar nicht gehen, oder? Sondern um seine Fähigkeiten als Lehrer. Wie "schueler" sehr richtig sagte, ist die Mitgliedschaft in Volksparteien oder die "nicht-Radikalität" des lehrers kein Garant für wissenschaftlich-objektiven Geschichtsunterricht und schützt auch nicht vor von "schueler" erwähnter Intoleranz.

     

    Desweiteren frage ich mich, was denn genau "neutraler" Geschichtsunterricht sein soll? Klar irgendwo soll er eine gewisse Objektivität beibehalten, aber auf der anderen Seite soll er den Schülern auch bestimmte Werte vermitteln (was bei heutigem stoffdruck schon mal schnell an schwarz weiß malerei grenzen kann) Selbst wenn alle Lehrer entlassen werden, die unter Sozialismus- oder Rassismusverdacht (schrecklich wie selbstverständlich das hierzulande nebeneinandergestellt wird!!!) stehen, entlassen werden- Wer garantiert mit, das in mein Lehrer meinen kritischen Analyseansatz zu Friedrich Ebert gutheißt? oder das er meine (in Aufgabentyp III ausdrücklich geforderte) persönliche Meinung zur Innenpolitik 1948 objektiv bewertertet auch wenn sie seiner eigenen Meinung vollkommen widerspricht?

    Lehrpläne beeinflussen immer (mittelbar oder unmittelbar) das Bild über Staat, Geschichte und Politik. Geschichtsbücher usw. beinflussen ja trotz manchmal krampfhaften Bemühens zu wissenschaftlichen vorgehens (zB 16.Jh-Orginalquellen für 12-jährige) direkt das Bild über Geschichte, das fängt schon bei der Auswahl der Bildquellen an.

     

    Also: Es kommt nicht wirklich auf die eigene Meinung des Lehrers an, sondern ob er seinem Lehrauftrag gerecht wird. Anders gesagt: wo kommen dann die ganzen Antikapitalisten her? Haben die alle einen sozialistischen Geschichtslehrer gehabt?

    Wohl kaum.

    Wer Angst vor Stalinismus hat, sollte für guten Geschichtsunterricht sorgen, damit Schüler erkennen welche Faktoren zur Diktatur führen und wie sich Stalins Poltik in Widerspruch zu den Idealen der Sozialisten befand, und wie es daz kam. Solch spezifischen Dinge sind aber wohl ein schöner Traum, solange die Schule nicht einfachste Grundkenntnisse über Sozialismus, Stalinismus oder Revolution vermitteln kann- es gelingt ihr ja noch nicht mal das jetzige poltische System hinreichend zu erklären!

     

    Denn der Geschichtsunterricht von den ganzen Neonazis wurde nicht von Nazis gemacht- vermutlich wurde er nach bester "bildungsrepublikanischer" Manier verschlampt. DAS ist das eigentliche Problem!

  • M
    Malte

    @Karl Kraus

    a.p.a.b. kann übersetzt werden mit All Politics Are Bastards. Im Original heißt es auf Aufnähern, Taschen und ähnlichem: A.C.A.B. wobei das C für Cops steht. Wird auch zunehmend im rechten autonomen Umfeld verwendet.

    Ich hab zwar ein T-Shirt, wo ebenfalls die C-Version draufsteht, mitsamt der Übersetzung Cooks für das C. Ist ein Gag der RGF, der Roten Gourmet Fraktion. Anyway.

    @all

    Es gibt hier doch zwei Diskussionsstränge. Zum einen war es gerechtfertigt, dass der Lehrer nicht verbeamtet worden ist, bzw. darf ein Lehrer mit radikaler Gesinnung unterrichten und eben die alte Leier was ist besser links oder rechts. Zum zweiten Teil will ich mich nicht groß äußern, da hab ich meine Meinung und das Thema ist so alt wie nur irgendwas. Aber zum ersten Folgendes:

     

    Ich kenne den genauen Fall nicht. Wenn aber jemand vom Staat verbeamtet werden soll, darf der Staat auch die Spielregeln dafür nennen. Wenn der Betroffene gegen diesen Staat, und damit gegen unsere Grundordnung ist, dann ist es legitim, dass der Person die Verbeamtung verneint wird. Und es ist egal WAS er stattdessen haben will. Zudem gibt es für Lehrer auch noch das Angestelltenverhältnis.

    Und by the way, der Kapitalismus steht nicht in der Verfassung. Dort steht soziale Marktwirtschaft!

     

    Wie man es auch wendet. Leute, wir leben in einem Staat mit Meinungsfreiheit, aber auch einem klaren Bekenntnis zur Demokratie und damit zum Parteiensystem. Keep it or leave it. Wem es nicht passt, dem steht es frei zu gehen, oder im Rahmen der politischen Spielregeln das System zu verändern. Sprich Partei beitreten oder gründen. Wenn Parteien nichts ändern, ändert die Parteien.

     

    ABER Gewalt ist kein Mittel. Wenn jemand eine andere Meinung lasst ihm die. ABER lasst die ihm auch wirklich. In der Intoleranz gegenüber anderer Meinungen tun sich radikale linke und radikale rechte nicht viel. Sie sind halt radikal und nicht gemäßigt. Nur sind den meisten die eher linken Inhalte (so auch mir) sympatischer. Aber bisweilen gegen mir die naiven, kurzsichtigen und voller halbwissen steckenden Sprüche einfach nur auf die Nerven.

     

    Also, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!

  • M
    max

    der verfassungsschutz ist der deutsche innlandsgeheimdienst. da gibts überhaupt nichts dran zu besprechen. es ist ein erklärter geheimdienst, der nur im inland operiert. noch fragen?

     

    das klingt so etwas nach "wer brd zur bundesrepublik sagt, der offenbart ... blubberblubber"

     

    im übrigen finde ich es immer wieder erstaunlich, wieviele pi-ler und andere unnötige gestalten sich in den kommentarbereich der taz verirren.

     

    nicht zuletzt: danke treba, für eine der treffendsten unterscheidungen zwischen rechts- und linksradikalen, die mir seit langem untergekommen ist.

  • S
    schueler

    @Chri Ka: Ich selber bin Schueler an einem Gymnasium, an dem Lehrer unterrichten die definitiv keinen neutralen Unterricht machen.

    Das geht soweit dass Lehrer dumme, diskriminierende, teils rassistische Witze machen. Dies scheint aber kein Problem zu sein, da diese Lehrer CDU-Mitglieder sind und deswegen nartürlich nicht versuchen Schueler zu beeinflussen oder kritische Stimmen im Unterricht zu unterdrücken.

    So sieht es wenigstens an meiner Schule aus. Außerdem finde ich es heftig dass diverse Leute hier versuchen radikale Linke Ideen mit Rechsradikalen gleichzusetzen.

    Wenn es wäre dass bestimmte Lehrer ihre linksradikale Meinung in den Unterricht einbringen sollte über Maßnahmen nachdedacht werden, aber nicht sofort ein Verbot.

    Aber das private politische Engagement sollte privatsache bleiben.

    Bei rechten bis rechtsextremen Meinungen ist es etwas anderes. Niemand kann leugnen dass Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus unhaltbar sind für einen Lehrer. Ob er seine Meinung nun offentsichtlich im Unterricht zeigt oder nicht. Ein Mitglied der NPD oder DVU, welche der Geschichtsschreibung wie sie in den Schulbüchern steht wiedersprechen, Shoa leugnen und die BRD sowie ihre Grenzen nicht anerkennen, ist nicht tragbar.

    Nicht-deutsche, Angehörige von Religionsgemeinschaften, politisch anders aktive Schueler würden der Gefahr ein extremen Ungleichbehandlung ausgesetzt werden.

    Nartürlich ist es auch untragbar wenn Lehrer Stalinismus und Völkermorde unter (kommunistisch-maoistisch-leniistisch-stalinistischen) Regimen abfeiern.

     

    Ich selber habe mich schon oft in der Situation wiedergefunden, in der zBs konservative Lehrer Witze über meine Meinung gemacht haben. Sogar zynische Bemerkungen über das Schicksal der regelmäßig ertrinkenden Flüchtlinge bis zu definitiv rassistisch Äußerungen über Migranten oder Moslems.

    Aber es war bis jetzt nie ein Problem, wenn man darübe mit anderen Lehrern reden will wird man abgewimmelt dass der Lehrer konsertiver Christdemokrat sei.

    Eine Demokratie muss poltisch aktive Lehrer tolerieren, solange diese nicht durch Faschismus, Rassimus oder dergleichen auffallen.

  • MK
    Michael Klein

    @Chri Ka!

     

    Ihre Worte sind gefährlich und eine Verharmlosung des Holocaustes mit dem damit millionenfachen Mord an Juden, Homosexuellen, Sozialisten und KOmmunisten! Es ist auch eine Verhöhnung der zahlreichen Opfern von rechtsradikalen Übergriffen seit der Wende und vor der Wende (diese Worte sind auch an KOmmentatoren wie Alexander Frietsch gerichtet, der Links und Rechts gleichsetzt)! Oder existieren Hoyerswerda, Eberswalde, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Mahlow, Halberstadt, Mügeln, etc. in Ihren Augen überhaupt nicht?

  • KH
    Karl Heinz

    Also ich würde mich als recht radikal einstufen.

  • N
    nolo

    @Chri Ka:

    Du solltest unterscheiden können, zwischen demokratischen Kapitalismuskritikern (glaub mir Demokratie geht auch ohne Kapitalismus!) und faschistischen Diktatoren wie Mao und Stalin. Politisch stehen diese sehr weit auseinander, verwenden nur ähnliche Rhetorik!

    Genauso muss auch zwischen demokratischen Rechten, die toleriert werden müsssen, und Neonazi-Gewalttätern unterschieden werden

  • T
    Tom

    nerv.... die hohen Herren sollten sich lieber um die Lehrer kümmern die sich an Kindern vergehen.

    Und als i-Tüpfelchen immernoch im Dienst sind.

  • M
    maxwaldo

    Die Bezeichnung "Inlandsgeheimdienst" fuer den Verfassungsschutz anzuwenden offenbart ganz eindeutig die wahre Einstellung des Lehrers. Schade nur fuer die Schueler, denen ein wichtiges Element der Wertebildung neben Pay-TV und Video Games genommen wurde.

  • MN
    mr. nym

    @grafinger:

    wobei dieser Vorwurf doch auch mehr als lächerlich ist. wieviele "Linke" (was immer das eben heute noch heißt) distanzieren sich klar von Stalin und ähnlichen Diktatoren?

     

    das "problematische" ist doch, daß "linksradikal" eine sehr heterogene Gruppe umfaßt (anders als "rechtradikal", weswegen es auch sehr einfach zu Schulterschlüssen zwischen beispielsweise freien Kameradschaften und der NPD kommt, während diverse linke Gruppen niemals mit der Linkspartei zusammenarbeiten würden - aber eben auch: Leute, die sich bei den Grünen organisieren, sich selbst als links verstehen und alles links von sich ablehnen).

     

    .....

  • CK
    Chri Ka

    Da bekennt sich jemand zur Mitgliedschaft in der schlimmsten aktiven Terrorvereinigung die Deutschland zu bieten hat und kann sich dann auch noch in den Schuldienst klagen.

    Unverständlich das so jemand auf unsere Kinder losgelassen wird um sie zu "erziehen". Da verwundert es nicht mehr das die Heranwachsenden so extrem gewaltbereit sind und linke Straftaten herunter gespielt werden.

    Wäre seine Gesinnung konservativ/ "rechts", wäre er ohnehin schon lange rechtskräftig verurteilt. Falschparken wäre dann ein ausreichender Grund dafür.

     

    @Treba: In welcher Welt leben Sie?

    Wenn man das, wofür linke eintreten überhaupt als "Werte" bezeichnen kann, dann aber bestimmt nicht als allgemeingültige oder mit christlichen Grundwerten deckungsgleich.

    Akzeptanz, gleichwertigkeit aller Menschen, Solidarität und gegenseitiger Respekt gibt es dort nur wenn man stramm links mitmarschiert. Ansonsten wird einem das Menschsein ohnehin aberkannt und ab geht´s in den Gulag.

    Wer dann auch noch arbeiten geht und sich Werte und Besitz schafft oder es wagt mal zu denken, ist sowieso ein Urkapitalist und wird in linken Systemen für gewöhnlich "Umerzogen" oder direkt an die Wand gestellt! Fragen sie doch mal die 60 Millionen Toten in der Sowjetunion. Kollateralschäden der Kuschelpädagogik?

    Tolles Weltbild.

  • G
    gerd

    prinzipiell ist doch aber der witz an der geschichte, dass der mann überwacht wurde, dass die ergebnisse der überwachung dann an entsprechender stelle vorlagen und der mann ( ohne dass er einer tatsächlichen straftat überführt worden wäre ) seinen beruf nicht praktizieren konnte.

    prinzipiell denke ich ist doch das problem, dass so etwas überhaupt praxis ist in unserem land ( und das ja nicht erst seit gestern ).

    meinungsfreieheit? die freiheit eine gesinnung zu haben?

    demokratisch ist das letztlich nicht.

    und ja, wenn ich meinungsfreiheit für links will, dann muss ich das auch für rechts hinnehmen.

    zum anderen stellt sich mir immer wieder die frage, wie objektiv sind unsere lehrpläne denn überhaupt in einem land, in dem regierungen statistiken in gewaltigem ausmaß fälschen, steuergelder fernab von jeder wahlkampfkostenrückerstattung für das polieren ihrer eigenen profile ausgeben, überwachung den bürger überrollt, zensur jenseits irgendeiner gewaltenteilung etabliert werden soll, wahlversprechen prinzipiell nicht mal annähernd eingehalten werden, das bundeverfassungsgericht ein gesetz nach dem anderen kassieren muss weil die gesetzgeber offenbar kein interesse mehr an verfassungskonformität haben.

  • G
    grafinger

    Laut "treba" und "Adm. Nelson" sind die linken Extremisten also die Guten, Wahren und "der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (sic!)".

    So wie Stalin (ca. 20 Mio Tote), Mao (ca. 80 Mio Tote), Pot Pot (ca. 1 Mio Tote), Kim Il Sun und andere?

    Wenn Taten nur auf Grund der vorgeblichen Motive beurteilt werden entsteht eine undemokratische Gesinnungsjustiz.

    Der Linksextremist mit den "heren" Absichten, der gerade eine Tankstelle oder ein Hotel "entglast" (wieder so eine Verbrähmung) ist ebenso ein krimineller Straftäter wie der Stammtischnazi, der die Shoah leugnet oder begrüsst.

  • H
    Hambacher

    @treba:

    Märchenerzähler

  • J
    Johannes

    "Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem" - hey stupid, das ist ja der Witz, dann wäre ihm sowas natürlich nicht passiert!

  • D
    denninger

    Anstatt über "gute" Linke und "böse" Rechte langatmige Rechtfertigungsreden zu halten sollte doch der Vorgang als solches beurteilt werden.

    Herrn S. wurde die Übernahme in das Beamtenverhältnis verweigert (hier als "Berufsverbot" falsch bezeichnet) weil er sich nicht ausdrücklich von einer etwaigen Gewaltanwendung distanzieren wollte.

    Letzten Endes entschied die Justiz dass das allein kein Grund sei, die Verbeamtung zu verweigern und er daher auch Schadenersatz verlangen kann.

    Das ist kein "Sieg" für irgendeine politische Couleur sondern ein weiterer offensichtlicher Beweis für die Unabhängigkeit der deutschen Justiz. Auch wenn das einigen paranoiden "Faschostaat"-Brüllern nicht einleuchten will.

    Das "Berufsverbot" ist damit nicht "verboten", es wurde nur in einem Einzelfall im Sinne des Betroffenen entschieden.

     

    Einmal andersherum gefragt:

    Eine Lehrkraft, welche als bildungspolitischer Sprecher für eine Landtagsfraktion tätig werden will wird mit sofortiger Wirkung aus dem Arbeitsverhältnis entfernt. Seine Kinder müssen ebenfalls die Schule verlassen.

    "Faschostaat"?

    Ach, nee, wenn es um die NPD geht (Molau) dann ist das schon in Ordnung.

    Das Land hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Schülern. Das bedeutet, dass nicht jeder Lehrer werden kann nur weil er/sie es so will.

    Wenn Herr S. Lehrkraft sein darf und seine Tätigkeit im Sinne des Bildungsauftrages ist, warum sollte er dann nicht unterrichten? Eine Überprüfung der Lehramtskandidaten ist trotzdem geboten.

    Es werden "linke" wie "rechte" Lehrkräfte aus dem Schuldienst bei entsprechenden Verstößen gegen ihre Dienstpflichten entfernt.

    Allen steht die juristische Überprüfung der Maßnahmen frei.

    "Und das ist auch gut so"(Sorry, Herr W. für das erneute Entwenden des Zitates).

  • KK
    Karl Kraus

    @Schreiber: Was heißt denn a.p.a.b.?

    @Alexander Frietsch: Es gibt rechtsextreme Lehrer, die zum Beispiel in der NPD sind. Also keine Sorge: Alles ganz demokratisch. Und einige von ihnen unterrichten tatsächlich Revisionismus - äh, ich meine natürlich GESCHICHTE! Verzeihung.

    Ist doch eine gute Nachricht, oder?

  • RM
    Regine Metes

    Gut, daß er Recht bekommen hat und den Mut hatte, sich zu wehren. Aber schade, daß es überhaupt zu einem solchen Verbot kommen konnte. Ich meine, daß man immer viel zu schnell die Demokratie meint schützen zu müssen: wenn man Vertrauen in ihre Stärke hätte, wäre eine kritischer Lehrer keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung.

  • M
    Mr.Pallentine

    Dazu fällt mir das in Chemnitz übermalte Wandbild ein, dessen Schöpfer hat eine augenscheinlich "rechte" Gesinnung.

    Das geht in diesen Zeiten aber gar nicht! Schließlich bestimmen die Tugendwächter der politischen Korrektheit was Sache ist in BRD. Zum Glück sind die Gedanken (noch) frei...

  • A
    antaris

    respekt für deinen Kommentar Treba.

  • O
    Oskar.

    @Treba.

    Danke für den Kommentar =)

  • W
    Wirklich?

    @Adm. Nelson: wenn man mit ein wenig Phantasie genug sucht, kann man in jedem Radikalismus ehrbare Motive finden. Der Linksradikalismus wird dadurch keinen Deut besser. Alexander Frietsch hat schon recht: wäre der Lehrer in einer "nationalen" Vereinigung, hätten wir demnächst wieder Lichterketten. Und vielleicht würden ein paar nette schwarzgekleidete Leute mit "ehrbaren Motiven" Scheiben einwerfen und Autos anzünden.

  • AW
    Alex W.

    @Alexander Frietsch

     

    Ist da mal wieder jemand der rechts und links politisch gesehen gleichsetzt, obwohl es wie im Straßenverkehr einen sehr großen Unterschied gibt zwischen rechts und links? Es is schon wichtig, auf welcher Straßenseite man fährt (England gefällt mir da übrigens lieber ;) )

    Wie treba schon sehr gut erklärt hat, gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus, bzw. links und rechts. Linksextremismus, wie du die RAF meinst, ist nicht gut zu heißen, da sie Gewalt anwenden, um zum Ziel zu kommen, aber, wie in diesem Fall gesehen, tun das die "normalen" Parteien auch, in dem sie ihre staatliche Gewalt gegen Andersdenkende, in diesem Fall Kapitalismuskritiker, wenden und ausnutzen. Es ist fast als eine Leistung anzuerkennen, wieviele Grundgesetze damit gebrochen wurden.

    Ich finde es immer noch unglaublich, dass man als Kapitalismuskritiker behandelt wird wie ein Rassist. Kapitalismus ist aber nicht das einzig Wahre, sondern gehört schon mit zu den schlechtesten Ideen der Menschheit. Ich meine, wieviele Leute auf der gesamten Welt sterben heutzutage an den Folgen unseres kapitalistischen Systems? Alle 3 Sekunden in Afrika ein Kind... nur weil wir zu gierig sind.

    Naja, soviel zur Kapitalismuskritik. Ich finds toll, dass der jetzt wenigstens was wiederbekommt und hoffe, dass irgendwer dort die Verantwortung tragen wird und bei ihm um Entschuldigung bittet.

     

    Ach und @ Berta

    Jaha, tust du, genauso wie die NPD-Abgeordneten in M-VP und Sachsen... Denk lieber darüber nach, welchen mist du sonst noch bezahlst, als einen unschuldigen Lehrer.

  • TT
    Tim Tomm

    @frietsch: man stelle sich nur vor, dass nicht alle "linke" menschen, die raf gut fanden oder finden...

    wobei es doch,objektiv betrachtet, klar sein müsste, dass es keine "die linke" gibt. gerade "die linke" ist doch dafür ein exzelentes beispiel... wieviele vermeintlich linke, lehnen diese partei bzw. das parlamentarische system (direkte demokratie, räte-kommunismus etc.) ab.

    die welt ist halt nicht so einfach.... und daran ändert es auch nciht viel, wenn man 2 mal hintereinander, unter verschiedenen namen postet-

  • T
    Tobias

    Auf der Webseite der Antifa Heidelberg steht:

    "Militanz, die sich durch angemessene Zielgerichtetheit, permanente Selbstreflexion, konsequente Abwägung und hohes Verantwortungsbewusstsein der Agierenden auszeichnet, betrachten wir als eines von vielen legitimen Mitteln im Kampf um Befreiung."

    Vielleicht hätte sich der Lehrer von dieser Gewaltbereitschaft mal distanzieren sollen, es scheint ja so, dass er diese Überzeugung nicht teil.

  • T
    treba

    Erstmal gibt es einen unterschied zwischen extremisten und radikalen. Der lehrer mag radikal sein, weil er den kapitalismus nicht leiden kann, aber er ist noch lange kein extremist, der aus wut auf die bestehenden verhältnisse auch zu militanten mitteln greift.

     

    Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann.

  • AN
    Adm. Nelson

    @Alexander Frietsch.

     

    vielleicht, weil er, zumindest teilweise, ehrbaren motiven entspringt?

  • S
    schreiber

    Annette Schavan muss sich öffentlich Entschuldigen, da Sie als Leiterin das politisch zu Verantworten hat. Rücktrittsforderungen könnte man auch äußern - aber wir sind ja nicht im Kindergarten - glaub ich zumindest noch so halb dran dran. Seis drum - für irgendetwas gradestehen haben Politiker im Allgemeinen ja eh verlernt. a.p.a.b.

  • B
    Berta

    Und der Steuerzahler finanziert letztlich so einen Mist !!!!!!!!!

  • AF
    Alexander Frietsch

    Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem... Überparteiliche Empörung, Lichterketten,... wären die Folge...

    Wieso wird Linksextremismus in Deutschland immer so verharmlost... Man denke nur mal an die RAF. Ist dieser Leher überhaupt fähig dazu, Geschichte aus einem neutralen Blickwinkel zu unterrichten?

    Schande über das deutsche Justizsystem!

  • PS
    Peter Schneider

    Dieser unsägliche, undemokratische, verfassungswidrige Radikalenerlass ist leider immer noch Gesetz und gehört zu den Überresten des Kalten Krieges, ähnlich wie Verfassungslücken der Amerikanischen Verfassung "Waffenbesitz erlaubt, um sich vor Indianern zu schützen". Dort wie hier setzt sich leider keine politische Kraft dafür ein, diese Lücken zu schließen. Willkommen in der freien, demokratischen und zivilisierten Welt!

  • NE
    noch ein schüler

    Malte, Behauptung wie deine haben das Problem erst ausgelöst.

     

    Das Wirtschaftsystem ist eben NICHT beschrieben im Grundgesetz, weil damals keine einigung gefunden werden konnte. Weil s.p.d. damals auf Wahlplakten noch für Sozialismus-Planwirtschaft-Demokratie stand, und keine Einigung gefunden werden konnte. Was eindeutig festgelegt ist, ist die Funktion der (deshalb auch so genannten) "Verfassungsorgane" wie Bundestag, Präsident, Bundesregierung und Dinge wie Föderalismus etc.

    Theoretisch kannst du den Staatssozialismus oder auch einen hyperliberalen-anarcho-Kapitalismus einführen in Deutschland- solange es nicht den GRUNDRECHTEN widerspricht. Und ob Enteignungen der Würde des Menschen eher widersprechen als prekäre Lohnarbeit- Das ist eine persönliche, politisch-philosophisch-ethische Abwägung.

     

    Aber darum sollte es doch eigentlich gar nicht gehen, oder? Sondern um seine Fähigkeiten als Lehrer. Wie "schueler" sehr richtig sagte, ist die Mitgliedschaft in Volksparteien oder die "nicht-Radikalität" des lehrers kein Garant für wissenschaftlich-objektiven Geschichtsunterricht und schützt auch nicht vor von "schueler" erwähnter Intoleranz.

     

    Desweiteren frage ich mich, was denn genau "neutraler" Geschichtsunterricht sein soll? Klar irgendwo soll er eine gewisse Objektivität beibehalten, aber auf der anderen Seite soll er den Schülern auch bestimmte Werte vermitteln (was bei heutigem stoffdruck schon mal schnell an schwarz weiß malerei grenzen kann) Selbst wenn alle Lehrer entlassen werden, die unter Sozialismus- oder Rassismusverdacht (schrecklich wie selbstverständlich das hierzulande nebeneinandergestellt wird!!!) stehen, entlassen werden- Wer garantiert mit, das in mein Lehrer meinen kritischen Analyseansatz zu Friedrich Ebert gutheißt? oder das er meine (in Aufgabentyp III ausdrücklich geforderte) persönliche Meinung zur Innenpolitik 1948 objektiv bewertertet auch wenn sie seiner eigenen Meinung vollkommen widerspricht?

    Lehrpläne beeinflussen immer (mittelbar oder unmittelbar) das Bild über Staat, Geschichte und Politik. Geschichtsbücher usw. beinflussen ja trotz manchmal krampfhaften Bemühens zu wissenschaftlichen vorgehens (zB 16.Jh-Orginalquellen für 12-jährige) direkt das Bild über Geschichte, das fängt schon bei der Auswahl der Bildquellen an.

     

    Also: Es kommt nicht wirklich auf die eigene Meinung des Lehrers an, sondern ob er seinem Lehrauftrag gerecht wird. Anders gesagt: wo kommen dann die ganzen Antikapitalisten her? Haben die alle einen sozialistischen Geschichtslehrer gehabt?

    Wohl kaum.

    Wer Angst vor Stalinismus hat, sollte für guten Geschichtsunterricht sorgen, damit Schüler erkennen welche Faktoren zur Diktatur führen und wie sich Stalins Poltik in Widerspruch zu den Idealen der Sozialisten befand, und wie es daz kam. Solch spezifischen Dinge sind aber wohl ein schöner Traum, solange die Schule nicht einfachste Grundkenntnisse über Sozialismus, Stalinismus oder Revolution vermitteln kann- es gelingt ihr ja noch nicht mal das jetzige poltische System hinreichend zu erklären!

     

    Denn der Geschichtsunterricht von den ganzen Neonazis wurde nicht von Nazis gemacht- vermutlich wurde er nach bester "bildungsrepublikanischer" Manier verschlampt. DAS ist das eigentliche Problem!

  • M
    Malte

    @Karl Kraus

    a.p.a.b. kann übersetzt werden mit All Politics Are Bastards. Im Original heißt es auf Aufnähern, Taschen und ähnlichem: A.C.A.B. wobei das C für Cops steht. Wird auch zunehmend im rechten autonomen Umfeld verwendet.

    Ich hab zwar ein T-Shirt, wo ebenfalls die C-Version draufsteht, mitsamt der Übersetzung Cooks für das C. Ist ein Gag der RGF, der Roten Gourmet Fraktion. Anyway.

    @all

    Es gibt hier doch zwei Diskussionsstränge. Zum einen war es gerechtfertigt, dass der Lehrer nicht verbeamtet worden ist, bzw. darf ein Lehrer mit radikaler Gesinnung unterrichten und eben die alte Leier was ist besser links oder rechts. Zum zweiten Teil will ich mich nicht groß äußern, da hab ich meine Meinung und das Thema ist so alt wie nur irgendwas. Aber zum ersten Folgendes:

     

    Ich kenne den genauen Fall nicht. Wenn aber jemand vom Staat verbeamtet werden soll, darf der Staat auch die Spielregeln dafür nennen. Wenn der Betroffene gegen diesen Staat, und damit gegen unsere Grundordnung ist, dann ist es legitim, dass der Person die Verbeamtung verneint wird. Und es ist egal WAS er stattdessen haben will. Zudem gibt es für Lehrer auch noch das Angestelltenverhältnis.

    Und by the way, der Kapitalismus steht nicht in der Verfassung. Dort steht soziale Marktwirtschaft!

     

    Wie man es auch wendet. Leute, wir leben in einem Staat mit Meinungsfreiheit, aber auch einem klaren Bekenntnis zur Demokratie und damit zum Parteiensystem. Keep it or leave it. Wem es nicht passt, dem steht es frei zu gehen, oder im Rahmen der politischen Spielregeln das System zu verändern. Sprich Partei beitreten oder gründen. Wenn Parteien nichts ändern, ändert die Parteien.

     

    ABER Gewalt ist kein Mittel. Wenn jemand eine andere Meinung lasst ihm die. ABER lasst die ihm auch wirklich. In der Intoleranz gegenüber anderer Meinungen tun sich radikale linke und radikale rechte nicht viel. Sie sind halt radikal und nicht gemäßigt. Nur sind den meisten die eher linken Inhalte (so auch mir) sympatischer. Aber bisweilen gegen mir die naiven, kurzsichtigen und voller halbwissen steckenden Sprüche einfach nur auf die Nerven.

     

    Also, wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!

  • M
    max

    der verfassungsschutz ist der deutsche innlandsgeheimdienst. da gibts überhaupt nichts dran zu besprechen. es ist ein erklärter geheimdienst, der nur im inland operiert. noch fragen?

     

    das klingt so etwas nach "wer brd zur bundesrepublik sagt, der offenbart ... blubberblubber"

     

    im übrigen finde ich es immer wieder erstaunlich, wieviele pi-ler und andere unnötige gestalten sich in den kommentarbereich der taz verirren.

     

    nicht zuletzt: danke treba, für eine der treffendsten unterscheidungen zwischen rechts- und linksradikalen, die mir seit langem untergekommen ist.

  • S
    schueler

    @Chri Ka: Ich selber bin Schueler an einem Gymnasium, an dem Lehrer unterrichten die definitiv keinen neutralen Unterricht machen.

    Das geht soweit dass Lehrer dumme, diskriminierende, teils rassistische Witze machen. Dies scheint aber kein Problem zu sein, da diese Lehrer CDU-Mitglieder sind und deswegen nartürlich nicht versuchen Schueler zu beeinflussen oder kritische Stimmen im Unterricht zu unterdrücken.

    So sieht es wenigstens an meiner Schule aus. Außerdem finde ich es heftig dass diverse Leute hier versuchen radikale Linke Ideen mit Rechsradikalen gleichzusetzen.

    Wenn es wäre dass bestimmte Lehrer ihre linksradikale Meinung in den Unterricht einbringen sollte über Maßnahmen nachdedacht werden, aber nicht sofort ein Verbot.

    Aber das private politische Engagement sollte privatsache bleiben.

    Bei rechten bis rechtsextremen Meinungen ist es etwas anderes. Niemand kann leugnen dass Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus unhaltbar sind für einen Lehrer. Ob er seine Meinung nun offentsichtlich im Unterricht zeigt oder nicht. Ein Mitglied der NPD oder DVU, welche der Geschichtsschreibung wie sie in den Schulbüchern steht wiedersprechen, Shoa leugnen und die BRD sowie ihre Grenzen nicht anerkennen, ist nicht tragbar.

    Nicht-deutsche, Angehörige von Religionsgemeinschaften, politisch anders aktive Schueler würden der Gefahr ein extremen Ungleichbehandlung ausgesetzt werden.

    Nartürlich ist es auch untragbar wenn Lehrer Stalinismus und Völkermorde unter (kommunistisch-maoistisch-leniistisch-stalinistischen) Regimen abfeiern.

     

    Ich selber habe mich schon oft in der Situation wiedergefunden, in der zBs konservative Lehrer Witze über meine Meinung gemacht haben. Sogar zynische Bemerkungen über das Schicksal der regelmäßig ertrinkenden Flüchtlinge bis zu definitiv rassistisch Äußerungen über Migranten oder Moslems.

    Aber es war bis jetzt nie ein Problem, wenn man darübe mit anderen Lehrern reden will wird man abgewimmelt dass der Lehrer konsertiver Christdemokrat sei.

    Eine Demokratie muss poltisch aktive Lehrer tolerieren, solange diese nicht durch Faschismus, Rassimus oder dergleichen auffallen.

  • MK
    Michael Klein

    @Chri Ka!

     

    Ihre Worte sind gefährlich und eine Verharmlosung des Holocaustes mit dem damit millionenfachen Mord an Juden, Homosexuellen, Sozialisten und KOmmunisten! Es ist auch eine Verhöhnung der zahlreichen Opfern von rechtsradikalen Übergriffen seit der Wende und vor der Wende (diese Worte sind auch an KOmmentatoren wie Alexander Frietsch gerichtet, der Links und Rechts gleichsetzt)! Oder existieren Hoyerswerda, Eberswalde, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Mahlow, Halberstadt, Mügeln, etc. in Ihren Augen überhaupt nicht?

  • KH
    Karl Heinz

    Also ich würde mich als recht radikal einstufen.

  • N
    nolo

    @Chri Ka:

    Du solltest unterscheiden können, zwischen demokratischen Kapitalismuskritikern (glaub mir Demokratie geht auch ohne Kapitalismus!) und faschistischen Diktatoren wie Mao und Stalin. Politisch stehen diese sehr weit auseinander, verwenden nur ähnliche Rhetorik!

    Genauso muss auch zwischen demokratischen Rechten, die toleriert werden müsssen, und Neonazi-Gewalttätern unterschieden werden

  • T
    Tom

    nerv.... die hohen Herren sollten sich lieber um die Lehrer kümmern die sich an Kindern vergehen.

    Und als i-Tüpfelchen immernoch im Dienst sind.

  • M
    maxwaldo

    Die Bezeichnung "Inlandsgeheimdienst" fuer den Verfassungsschutz anzuwenden offenbart ganz eindeutig die wahre Einstellung des Lehrers. Schade nur fuer die Schueler, denen ein wichtiges Element der Wertebildung neben Pay-TV und Video Games genommen wurde.

  • MN
    mr. nym

    @grafinger:

    wobei dieser Vorwurf doch auch mehr als lächerlich ist. wieviele "Linke" (was immer das eben heute noch heißt) distanzieren sich klar von Stalin und ähnlichen Diktatoren?

     

    das "problematische" ist doch, daß "linksradikal" eine sehr heterogene Gruppe umfaßt (anders als "rechtradikal", weswegen es auch sehr einfach zu Schulterschlüssen zwischen beispielsweise freien Kameradschaften und der NPD kommt, während diverse linke Gruppen niemals mit der Linkspartei zusammenarbeiten würden - aber eben auch: Leute, die sich bei den Grünen organisieren, sich selbst als links verstehen und alles links von sich ablehnen).

     

    .....

  • CK
    Chri Ka

    Da bekennt sich jemand zur Mitgliedschaft in der schlimmsten aktiven Terrorvereinigung die Deutschland zu bieten hat und kann sich dann auch noch in den Schuldienst klagen.

    Unverständlich das so jemand auf unsere Kinder losgelassen wird um sie zu "erziehen". Da verwundert es nicht mehr das die Heranwachsenden so extrem gewaltbereit sind und linke Straftaten herunter gespielt werden.

    Wäre seine Gesinnung konservativ/ "rechts", wäre er ohnehin schon lange rechtskräftig verurteilt. Falschparken wäre dann ein ausreichender Grund dafür.

     

    @Treba: In welcher Welt leben Sie?

    Wenn man das, wofür linke eintreten überhaupt als "Werte" bezeichnen kann, dann aber bestimmt nicht als allgemeingültige oder mit christlichen Grundwerten deckungsgleich.

    Akzeptanz, gleichwertigkeit aller Menschen, Solidarität und gegenseitiger Respekt gibt es dort nur wenn man stramm links mitmarschiert. Ansonsten wird einem das Menschsein ohnehin aberkannt und ab geht´s in den Gulag.

    Wer dann auch noch arbeiten geht und sich Werte und Besitz schafft oder es wagt mal zu denken, ist sowieso ein Urkapitalist und wird in linken Systemen für gewöhnlich "Umerzogen" oder direkt an die Wand gestellt! Fragen sie doch mal die 60 Millionen Toten in der Sowjetunion. Kollateralschäden der Kuschelpädagogik?

    Tolles Weltbild.

  • G
    gerd

    prinzipiell ist doch aber der witz an der geschichte, dass der mann überwacht wurde, dass die ergebnisse der überwachung dann an entsprechender stelle vorlagen und der mann ( ohne dass er einer tatsächlichen straftat überführt worden wäre ) seinen beruf nicht praktizieren konnte.

    prinzipiell denke ich ist doch das problem, dass so etwas überhaupt praxis ist in unserem land ( und das ja nicht erst seit gestern ).

    meinungsfreieheit? die freiheit eine gesinnung zu haben?

    demokratisch ist das letztlich nicht.

    und ja, wenn ich meinungsfreiheit für links will, dann muss ich das auch für rechts hinnehmen.

    zum anderen stellt sich mir immer wieder die frage, wie objektiv sind unsere lehrpläne denn überhaupt in einem land, in dem regierungen statistiken in gewaltigem ausmaß fälschen, steuergelder fernab von jeder wahlkampfkostenrückerstattung für das polieren ihrer eigenen profile ausgeben, überwachung den bürger überrollt, zensur jenseits irgendeiner gewaltenteilung etabliert werden soll, wahlversprechen prinzipiell nicht mal annähernd eingehalten werden, das bundeverfassungsgericht ein gesetz nach dem anderen kassieren muss weil die gesetzgeber offenbar kein interesse mehr an verfassungskonformität haben.

  • G
    grafinger

    Laut "treba" und "Adm. Nelson" sind die linken Extremisten also die Guten, Wahren und "der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (sic!)".

    So wie Stalin (ca. 20 Mio Tote), Mao (ca. 80 Mio Tote), Pot Pot (ca. 1 Mio Tote), Kim Il Sun und andere?

    Wenn Taten nur auf Grund der vorgeblichen Motive beurteilt werden entsteht eine undemokratische Gesinnungsjustiz.

    Der Linksextremist mit den "heren" Absichten, der gerade eine Tankstelle oder ein Hotel "entglast" (wieder so eine Verbrähmung) ist ebenso ein krimineller Straftäter wie der Stammtischnazi, der die Shoah leugnet oder begrüsst.

  • H
    Hambacher

    @treba:

    Märchenerzähler

  • J
    Johannes

    "Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem" - hey stupid, das ist ja der Witz, dann wäre ihm sowas natürlich nicht passiert!

  • D
    denninger

    Anstatt über "gute" Linke und "böse" Rechte langatmige Rechtfertigungsreden zu halten sollte doch der Vorgang als solches beurteilt werden.

    Herrn S. wurde die Übernahme in das Beamtenverhältnis verweigert (hier als "Berufsverbot" falsch bezeichnet) weil er sich nicht ausdrücklich von einer etwaigen Gewaltanwendung distanzieren wollte.

    Letzten Endes entschied die Justiz dass das allein kein Grund sei, die Verbeamtung zu verweigern und er daher auch Schadenersatz verlangen kann.

    Das ist kein "Sieg" für irgendeine politische Couleur sondern ein weiterer offensichtlicher Beweis für die Unabhängigkeit der deutschen Justiz. Auch wenn das einigen paranoiden "Faschostaat"-Brüllern nicht einleuchten will.

    Das "Berufsverbot" ist damit nicht "verboten", es wurde nur in einem Einzelfall im Sinne des Betroffenen entschieden.

     

    Einmal andersherum gefragt:

    Eine Lehrkraft, welche als bildungspolitischer Sprecher für eine Landtagsfraktion tätig werden will wird mit sofortiger Wirkung aus dem Arbeitsverhältnis entfernt. Seine Kinder müssen ebenfalls die Schule verlassen.

    "Faschostaat"?

    Ach, nee, wenn es um die NPD geht (Molau) dann ist das schon in Ordnung.

    Das Land hat auch eine Fürsorgepflicht gegenüber den Schülern. Das bedeutet, dass nicht jeder Lehrer werden kann nur weil er/sie es so will.

    Wenn Herr S. Lehrkraft sein darf und seine Tätigkeit im Sinne des Bildungsauftrages ist, warum sollte er dann nicht unterrichten? Eine Überprüfung der Lehramtskandidaten ist trotzdem geboten.

    Es werden "linke" wie "rechte" Lehrkräfte aus dem Schuldienst bei entsprechenden Verstößen gegen ihre Dienstpflichten entfernt.

    Allen steht die juristische Überprüfung der Maßnahmen frei.

    "Und das ist auch gut so"(Sorry, Herr W. für das erneute Entwenden des Zitates).

  • KK
    Karl Kraus

    @Schreiber: Was heißt denn a.p.a.b.?

    @Alexander Frietsch: Es gibt rechtsextreme Lehrer, die zum Beispiel in der NPD sind. Also keine Sorge: Alles ganz demokratisch. Und einige von ihnen unterrichten tatsächlich Revisionismus - äh, ich meine natürlich GESCHICHTE! Verzeihung.

    Ist doch eine gute Nachricht, oder?

  • RM
    Regine Metes

    Gut, daß er Recht bekommen hat und den Mut hatte, sich zu wehren. Aber schade, daß es überhaupt zu einem solchen Verbot kommen konnte. Ich meine, daß man immer viel zu schnell die Demokratie meint schützen zu müssen: wenn man Vertrauen in ihre Stärke hätte, wäre eine kritischer Lehrer keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung.

  • M
    Mr.Pallentine

    Dazu fällt mir das in Chemnitz übermalte Wandbild ein, dessen Schöpfer hat eine augenscheinlich "rechte" Gesinnung.

    Das geht in diesen Zeiten aber gar nicht! Schließlich bestimmen die Tugendwächter der politischen Korrektheit was Sache ist in BRD. Zum Glück sind die Gedanken (noch) frei...

  • A
    antaris

    respekt für deinen Kommentar Treba.

  • O
    Oskar.

    @Treba.

    Danke für den Kommentar =)

  • W
    Wirklich?

    @Adm. Nelson: wenn man mit ein wenig Phantasie genug sucht, kann man in jedem Radikalismus ehrbare Motive finden. Der Linksradikalismus wird dadurch keinen Deut besser. Alexander Frietsch hat schon recht: wäre der Lehrer in einer "nationalen" Vereinigung, hätten wir demnächst wieder Lichterketten. Und vielleicht würden ein paar nette schwarzgekleidete Leute mit "ehrbaren Motiven" Scheiben einwerfen und Autos anzünden.

  • AW
    Alex W.

    @Alexander Frietsch

     

    Ist da mal wieder jemand der rechts und links politisch gesehen gleichsetzt, obwohl es wie im Straßenverkehr einen sehr großen Unterschied gibt zwischen rechts und links? Es is schon wichtig, auf welcher Straßenseite man fährt (England gefällt mir da übrigens lieber ;) )

    Wie treba schon sehr gut erklärt hat, gibt es einen sehr großen Unterschied zwischen Radikalismus und Extremismus, bzw. links und rechts. Linksextremismus, wie du die RAF meinst, ist nicht gut zu heißen, da sie Gewalt anwenden, um zum Ziel zu kommen, aber, wie in diesem Fall gesehen, tun das die "normalen" Parteien auch, in dem sie ihre staatliche Gewalt gegen Andersdenkende, in diesem Fall Kapitalismuskritiker, wenden und ausnutzen. Es ist fast als eine Leistung anzuerkennen, wieviele Grundgesetze damit gebrochen wurden.

    Ich finde es immer noch unglaublich, dass man als Kapitalismuskritiker behandelt wird wie ein Rassist. Kapitalismus ist aber nicht das einzig Wahre, sondern gehört schon mit zu den schlechtesten Ideen der Menschheit. Ich meine, wieviele Leute auf der gesamten Welt sterben heutzutage an den Folgen unseres kapitalistischen Systems? Alle 3 Sekunden in Afrika ein Kind... nur weil wir zu gierig sind.

    Naja, soviel zur Kapitalismuskritik. Ich finds toll, dass der jetzt wenigstens was wiederbekommt und hoffe, dass irgendwer dort die Verantwortung tragen wird und bei ihm um Entschuldigung bittet.

     

    Ach und @ Berta

    Jaha, tust du, genauso wie die NPD-Abgeordneten in M-VP und Sachsen... Denk lieber darüber nach, welchen mist du sonst noch bezahlst, als einen unschuldigen Lehrer.

  • TT
    Tim Tomm

    @frietsch: man stelle sich nur vor, dass nicht alle "linke" menschen, die raf gut fanden oder finden...

    wobei es doch,objektiv betrachtet, klar sein müsste, dass es keine "die linke" gibt. gerade "die linke" ist doch dafür ein exzelentes beispiel... wieviele vermeintlich linke, lehnen diese partei bzw. das parlamentarische system (direkte demokratie, räte-kommunismus etc.) ab.

    die welt ist halt nicht so einfach.... und daran ändert es auch nciht viel, wenn man 2 mal hintereinander, unter verschiedenen namen postet-

  • T
    Tobias

    Auf der Webseite der Antifa Heidelberg steht:

    "Militanz, die sich durch angemessene Zielgerichtetheit, permanente Selbstreflexion, konsequente Abwägung und hohes Verantwortungsbewusstsein der Agierenden auszeichnet, betrachten wir als eines von vielen legitimen Mitteln im Kampf um Befreiung."

    Vielleicht hätte sich der Lehrer von dieser Gewaltbereitschaft mal distanzieren sollen, es scheint ja so, dass er diese Überzeugung nicht teil.

  • T
    treba

    Erstmal gibt es einen unterschied zwischen extremisten und radikalen. Der lehrer mag radikal sein, weil er den kapitalismus nicht leiden kann, aber er ist noch lange kein extremist, der aus wut auf die bestehenden verhältnisse auch zu militanten mitteln greift.

     

    Weiter gibt einen gewissen unterschied zwischen rechts- und linksradikalen. Während rechtsradikale in aller regel menschenfeindliche ideologien verfolgen (ungleichheit der "rassen", todesstrafe, fremdenfeindlichkeit), treten linksradikale meisst für werte ein, die deckungsgleich mit denen der westlichen kultur sind, insbesondere denen des christentums (gleichwertigkeit aller menschen, "kuschelpädagogik", solidarität, gegenseiter respekt, akzeptans). Die tatsache, dass sie linksradikal sind, ist oftmals der tatsache anzulasten, dass viele menschen, insbesondere die, welche sich als angeblich "mitte" bezeichnen, oftmals eine doppelmoral verfolgen, nach der sie die oben erwähnten werte zwar als richtig ansehen, sie aber, wenn sie den eigenen bedürfnissen im wege stehen, nicht weiter beachten.

     

    Nicht selten sind linksradikale der verfassung treuer als die meissten rechts von ihnen (also auch denen aus der sogenannten mitte).

    Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, dass auch marktradikalität eine form von radikalität ist, die von ihrem charakter als ideologie her links- und rechtsradikalen als gleichwertig angesehen werden kann.

  • AN
    Adm. Nelson

    @Alexander Frietsch.

     

    vielleicht, weil er, zumindest teilweise, ehrbaren motiven entspringt?

  • S
    schreiber

    Annette Schavan muss sich öffentlich Entschuldigen, da Sie als Leiterin das politisch zu Verantworten hat. Rücktrittsforderungen könnte man auch äußern - aber wir sind ja nicht im Kindergarten - glaub ich zumindest noch so halb dran dran. Seis drum - für irgendetwas gradestehen haben Politiker im Allgemeinen ja eh verlernt. a.p.a.b.

  • B
    Berta

    Und der Steuerzahler finanziert letztlich so einen Mist !!!!!!!!!

  • AF
    Alexander Frietsch

    Man stelle sich vor, der Lehrer wäre rechtsextrem... Überparteiliche Empörung, Lichterketten,... wären die Folge...

    Wieso wird Linksextremismus in Deutschland immer so verharmlost... Man denke nur mal an die RAF. Ist dieser Leher überhaupt fähig dazu, Geschichte aus einem neutralen Blickwinkel zu unterrichten?

    Schande über das deutsche Justizsystem!