: Berliner Stimmen zum Spiel
Ahmet Külahci, Hürriyet Berlin: „Vor allem mein Sohn ist sehr traurig darüber, dass die türkische Mannschaft nun nicht nach Berlin kommt. Das wäre sehr integrativ für die Deutschtürken hier gewesen. Außerdem bringen sie ja auch immer sehr viel Farbe in solche Meisterschaften, weil sie fröhlich feiern können und sich dabei auch auf der Straße zeigen. Jetzt sind wir für Deutschland. Auch wenn Schily meckert: So weit ist die Integration eben doch schon.“
Hakki Keskin, MdB PDS, Wahlkreis Tempelhof: „Die Türken haben eine ganz seltsame Mentalität. Es gibt ein Sprichwort: Wenn das Messer nicht bis an die Knochen reicht, nimmt man die Dinge nicht ernst. Warum lässt man es erst so weit kommen, dass man von einem solchen Sieg abhängig ist? Warum hat die Nationalmannschaft in der Schweiz so katastrophal gespielt? Diese Mentalität ist immer wieder bei den Türken zu erleben, und das ist höchst bedauerlich. Jetzt sind wir natürlich für die Deutschen, das ist doch klar.“
Safter Cinar, Vorstand TBB Berlin: „So ist das beim Fußball: Schlecht gespielt, nicht geschafft. Die Enttäuschung bei den Türkischstämmigen hier ist natürlich groß. Viele werden jetzt für Deutschland sein, aber ich kann mir vorstellen, dass viele auch für andere südeuropäische Mannschaften sein werden. Da gibt es so eine Mittelmeersympathie. Eine Solidarität der Schwarzköpfe.“
Ülker Radziwill, MdA SPD: „Leider konnte ich das Spiel nicht sehen. Was ich gehört habe, klang nicht sehr sportlich. Man kann gewinnen wollen, aber man muss auch einen guten Verlierer abgeben können. Es wäre für Berlin ganz toll gewesen, wenn die Türken teilgenommen hätten. Für wen ich jetzt bin, weiß ich noch nicht. Das hängt für mich weniger von Nationalitäten ab. Ich gucke einfach, wer einen schicken und sportlichen Fußball spielt.“