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Archiv-Artikel

Krisenende nicht absehbar

SACHVERSTÄNDIGENRAT Wirtschaftsweiser Wolfgang Franz verabschiedet sich mit düsterer Prognose

BERLIN afp | Der scheidende Chef der Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, sieht die Eurozone weiter in Schwierigkeiten. „Dass wir in der Eurokrise das Schlimmste hinter uns haben, wage ich noch nicht zu sagen“, sagte er der Welt am Sonntag. Zwar gebe es auch gute Nachrichten aus den Krisenländern, und die Politik habe viel für einen langfristigen, stabilen Ordnungsrahmen getan. Trotzdem sei die Situation fragil. Ein Problem sei vor allem die Jugendarbeitslosigkeit, die in einigen Ländern mehr als 50 Prozent betrage. Die Krise könne sich sogar wieder verschärfen. „Wir wissen nicht, wie die Wahlen in Italien ausgehen, wie es in Zypern weitergeht, ob Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy die Schwierigkeiten überwindet und ob in Athen und Lissabon die Reformprogramme durchgehalten werden. Das sind beträchtliche Unsicherheitsfaktoren.“ Franz gehört dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf Empfehlung der Arbeitgeberverbände seit 2003 an. Seit 2009 ist er dessen Vorsitzender. In diesem Monat legt er sein Amt nieder.