Portrait Giorgios Papandreou: Die dritte Generation

Sein Großvater Georgios war Regierungschef Griechenlands, sein Vater Andreas war Regierungschef und nun hat es auch Giorgios Papandreou geschafft.

Der dritte Papandreou winkt seinen Anhängern nach dem Wahlsieg vor dem Hauptquartier seiner Partei Pasok in Athen zu. Bild: dpa

Der neue Regierungschef Griechenlands heißt Papandreou, aber der Name ist in Athen nichts Neues. Giorgos Papandreou, der 57-jährige Wahlsieger, ist der dritte griechische Ministerpräsident dieses Namens. Sein Großvater war Regierungschef der Zentrumsunion, er wurde 1965 aus dem Amt gehebelt. Das war der erste Schritt auf dem Weg in die Obristendiktatur von 1967, die den jungen Giorgos Papandreou mit seiner Familie ins Exil trieb.

Sein Vater Andreas wurde zum Kopf des griechischen Widerstands und gründete nach dem Sturz der Junta die Panhellenische Sozialistische Bewegung, abgekürzt Pasok. Die führte er zu dem grandiosen Wahlsieg von 1981, der erstmals nach 1945 die griechische Linke an die Macht brachte.

Als Erziehungsminister in der Regierung seines Vaters galt Giorgos als eher dünner Sproß der Familie. Von ganz Griechenland nur Giorgakis (der kleine Georg) genannt, wird er bis heute an der populistischen Ausstrahlung seines Vaters gemessen. Dabei hat er sich bereits von der Familientradition emanzipiert, als er nach dem Tod seines Vaters den eher nüchternen sozialdemokratischen Kostas Simitis unterstützte, der von der Pasok 1994 gegen die populistischen Kandidaten als neuer Ministerpräsident nominiert wurde. Als Außenminister der Regierung Simitis entwickelte er ein eigenständiges Profil. Immun gegen den modischen linken Nationalismus, machte er sich um die Entspannung mit dem griechischen "Erbfeind" Türkei verdient.

Nach der Abwahl der Regierung Simitis wurde Papandreou 2004 zum neuen Vorsitzender der Pasok gewählt. Seitdem plagte er sich mit dem Image eines blassen Politikers. Bis kurz vor den Wahlen lag Giorgakis bei Popularitätstests weit hinter dem ND-Regierungschef Kostas Karamanlis zurück.

Der dritte Regierungschef Papandreou ist kein Visionär. Aber immerhin hat er mit seinem Programm eines "ökologischen Aufbruchs" dem grünen Parteiemblem die authentische Farbe hinzugefügt. Das hat dazu beigetragen, dass die neue Ökologenpartei es nicht ins Parlament schaffte und die Pasok eine klare Mehrheit erringen konnte.

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