… wird an den Nachbarn Eichmann erinnert

Der Chef-Organisator des Holocausts schlüpfte von 1946 bis 1950 im niedersächsischen Altensalzkoth bei Celle unter. Adolf Eichmann arbeitete hier unter dem Decknamen Otto Heninger als Holzfäller und verkaufte Eier. Dass der ehemalige Leiter des „Judenreferats“ im Reichssicherheitshauptamt ihr Nachbar war, erfuhren sie dort erst aus Zeitung und Fernsehen, als Eichmann 1960 in Israel der Prozess gemacht wurde. „Es ist immer noch teilweise ein Tabuthema, aber es gibt auch die Bereitschaft, darüber zu sprechen“, sagt der Regisseur Peter Schanz. Dieses Tabu wollte er brechen und quartierte sich sechs Monate lang in Altensalzkoth ein, erkundete die Gegend, stöberte in Archiven und Bibliotheken. Herausgekommen ist das Doku-Theaterstück „Altensalzkoth – Recherche in unserer Nachbarschaft“, das heute um 20 Uhr im Schlosstheater Celle uraufgeführt wird. Es zeigt, wie die Altensalzkother mit der Eichmann-Situation heute umgehen.