Auf ein Bier in der Weserstraße: Was junge Berlinbesucher hier suchen

Ana: „Am Anfang hatte ich ziemlich große Probleme, mich an Berlin zu gewöhnen. Dann habe ich mich aber doch relativ schnell in die Stadt verliebt. Besonders diese dunklen Bars und das Nachtleben hier sind einzigartig. Was mir immer noch zu schaffen macht, sind die Größe der Stadt und dieses S-Bahn-System. Kannst du mir zum Beispiel erklären, wie wir heute Nacht noch nach Schöneberg kommen?“

Ana, 24, kommt aus einer Kleinstadt im Norden Spaniens und ist für ein Au-pair-Jahr in Berlin. Juan, 25, besucht sie gerade.

Anne-Sophie: „Berlin ist besser zum Feiern! Erst mal darf man in den Bars hier rauchen. Es stehen schönere Möbel hier, sie sind viel gemütlicher. Die Leute sind sehr freundlich. Und die Feier geht immer irgendwo weiter. Und viel billiger ist es als in Paris. Eigentlich würden wir gern etwas Deutsch sprechen, aber die Leute sprechen automatisch in Englisch mit uns.“

Anne-Sophie Ruget und Océane Le Tiec, beide 24, kommen aus Paris. In Berlin leben sie gerade als Austauschstudentinnen. Anne-Sophie studiert Veterinärmedizin, Océane Management.

Esiom: „Ich bin seit zwei Wochen in Berlin unterwegs. Mir gefällt Neukölln besonders, weil es so wild und dreckig ist. Die Bars hier sind viel düsterer als in Frankreich und haben so eine Do-it-yourself-Attitüde. Heute Abend war ich zu einem Konzert hier. Auch so was, was französische Bars zu selten machen. Ich würde auch gern mal mit meiner Band, den Dirty Honkers, hier auftreten. Könnt ihr die in der Zeitung erwähnen?“

Esiom Victor Moise, 24, Musiker, kommt aus Marseille und besucht hier einen Freund.

Noem: „Ich bin gerne in deutschen Bars, obwohl hier viele Dinge anders sind. Auf jeden Fall sind die Bierkrüge hier größer. Und in Spanien trinken die Leute und essen etwas dazu. Hier trinken die Leute nur. Und eigentlich sollte an einem gewissen Punkt des Abends getanzt werden. Aber das macht hier auch keiner.“Noem Nuñez Nuñez, 23, kommt aus Madrid. Sie unterrichtet Spanisch in Saarbrücken und besucht Freunde in Berlin. Protokolle: Dmitrij Kapitelman