piwik no script img

Untersuchung von Stiftung WarentestTester halten Bio nicht für gesünder

Laut Stiftung Warentest sind Biolebensmittel genauso gesund und schmackhaft wie herkömmliche. Allerdings enthielten sie weniger Pestizide.

In 75 Prozent des seit 2002 getesteten Bioobsts, -gemüses und -tees waren überhaupt keine Pestizide nachweisbar. Nur 16 Prozent der herkömmlichen Produkte waren so sauber. Bild: dpa

BERLIN taz | Biolebensmittel sind im Schnitt laut Stiftung Warentest nur genauso gesund und schmackhaft wie herkömmliche Produkte. Allerdings enthalte ökologisch erzeugte Ware weit weniger Pestizide, heißt es in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Test, die am Freitag erscheint. Dieser Vorteil reichte aber nicht für eine bessere Gesamtnote. Umweltfaktoren flossen in das Urteil nicht ein.

Die Stiftung Warentest genießt einen besonders guten Ruf, weil sie anders als ihr Konkurrent Öko-Test auf Werbeeinnahmen etwa von Produktherstellern verzichtet. Dafür erhält sie 16 Prozent ihres Etats von der Bundesregierung. Die neue Analyse über Bioprodukte ist sehr umfassend, weil sie alle 85 Lebensmitteltests der Stiftung aus den vergangenen acht Jahren bilanziert. Deswegen könnte sie die Kaufentscheidung vieler Verbraucher für oder gegen die im Mittel 30 bis 50 Prozent teurere Ökoware beeinflussen.

Seit Januar 2002 vergaben die Tester die Note "sehr gut" an jeweils ein Prozent von 1.256 untersuchten Bio- und konventionellen Lebensmitteln. Ein "gut" kassierten 44 Prozent der herkömmlichen, während die ökologischen nur auf 40 Prozent kamen. Bei "befriedigend" lagen sie mit jeweils 28 Prozent gleichauf. Den Bios schlug ein Test von Babymenüs ins Kontor: Alle 13 untersuchten Ökoprodukte enthielten demnach zu wenig Vitamin C und Fett. Und bei einem Rapsöl-Test hätten sieben von neun Bioprodukten holzig-strohig, stichig-modrig oder ranzig gerochen. Urteil: "mangelhaft".

Dass Biolebensmittel mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthielten, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird, ließen die Tester nicht gelten. Mit diesen Stoffen verteidigen sich Pflanzen auf natürliche Art. Die Mengen seien so gering, dass sie nicht für gesundheitliche Vorteile reichten, schreibt Test. "Wir haben sie daher nicht bewertet."

Anders als die Belastung mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. In 75 Prozent des seit 2002 getesteten Bioobsts, -gemüses und -tees waren überhaupt keine Pestizide nachweisbar. Nur 16 Prozent der herkömmlichen Produkte waren so sauber.

Zudem bescheinigten die Tester der Biobranche, dass sie ihre soziale und ökologische Verantwortung besser wahrnehme. So hätten die drei untersuchten Produzenten von Ökoschinken ihre ganze Herstellungskette gekannt. "Das war aber nur bei einem der 18 konventionellen Schinkenbetriebe der Fall." Diese Untersuchungsergebnisse spielten jedoch keine Rolle in der Gesamtbewertung, sagte Test-Redakteurin Ina Bockholt der taz. Dazu habe die Stiftung noch zu wenige Untersuchungen dieser Art erstellt. "Sie sind sehr aufwendig", erläuterte Bockholt. Das gelte auch etwa für Klimabilanzen einzelner Produkte.

Das ärgert nicht nur den Dachverband der Biobranche, BÖLW, sondern auch Greenpeace. "Die Umweltauswirkungen müssen in die Gesamtnote einfließen", forderte Martin Hofstetter, Agrarexperte der Umweltorganisation. Biobauern belasteten das Wasser weniger mit dem gesundheitsgefährdenden Nitrat, verursachten weniger Emissionen des Klimakillers Lachgas und sorgten für mehr Artenvielfalt auf dem Acker. "Das sind gigantische Vorteile des Ökolandbaus, und die fehlen hier völlig."

Hofstetters Fazit: „Wenn nun rüberkommt, Bio ist nicht besser, dann ist das fatal für die Umwelt.“

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
  • L
    Loler

    Mensch mensch mensch was man hier so alles unter den kommentaren liest, is schon seltsam, aber nicht einer dabei, der sagt, ich mach mir die mühe und baue selbst mein obst usw an....

    ne dafür sind sich auch alle zu fein und unflexibel...

    denn man will ja ökologisch sein, aber am besten noch in berlin city wohnen....

    statt sich dem landleben hinzugeben und durch die eigene person was zu ändern....

    denn pestizide sind ja viel schädlicher als die luft in den städten in denen ihr lebt....

     

    p.s vergesst nicht den WWF zu unterstützen für euer seelenwohl, denn palmenölplantagen statt regenwald. retten die zukunft von den Tieren. wenigstens laut WWF

  • DS
    Das Selbst

    Ist ja toll, dass der Umweltfaktor/Pestizide bei der Bewertung keine Rolle spielt.

     

    Nachdemo die korrupten Öko-Tester an Glanz verloren haben und manche TÜV-Stellen auch nur noch im Namen des Kapitals handeln, fragt sich was von Stiftung Warentest noch zu halten ist!?

  • MD
    Michael Deike

    Die Stiftung Warentest hat in ihrem Bericht auch die objektiv unrichtige Behauptung aufgestellt, Bio-Lebensmittel schmeckten nicht besser als "konventionell" erzeugte und seien teurer:

     

    Sie hat dabei erstens nicht differenziert zwischen "Bio-Ware" von Discount-Handelsketten, die den Bio-Markt nur nebenbei abgrasen mit Ware, die die Kriterien soeben erfüllt und solchen aus richtigen Bio-Läden, die mit Demeter, Bachhuber, Neuland, Hambacher Hof etc. handeln: Die Bio-Ecke der Discounter ist damit verglichen doch lediglich Etikettenschwindel!

     

    Zweitens fehlt ihren Testern tatsächlich der hinreichend feine Gaumen, sie sollten einmal das Gespräch mit Sterne-Köchen oder Gourmets suchen, die sie lediglich auslachen für ihre Verirrung: Ein Sterne-Koch wird, wo immer möglich, das Bio-Produkt vorziehen, erst an ihm lohnt sich sein feiner Aufwand überhaupt. Im Geschmackssinne. Was sollte er auch mit dem "konventionellen" Gammel- und Klebefleisch anrichten???

     

    Drittens negiert die Stiftung, welche irrsinnigen Subventionen auf "konventioneller" Ware ruhen, die sie scheinbar verbilligen, vom Konsumenten jedoch bezahlt werden müssen. Subventionen, die echte Bio-Ware nicht genießt. Rechnet man die über Steuern und Abgaben vom Konsumenten zwangsweise eingetriebenen und an die Günstlinge der Parteiendemokratie per Landwirtschaftssubvention ausgekehrten Beträge hinzu, sieht man leicht, daß Bio-Ware preiswerter ist als "konventionelle".

    Berechnet man gar noch die Schattenkosten, den höheren Verbrauch an Umwelt, an Mensch und Tier durch die "konventionellen", die ihren Methoden geschuldeten Gesundheitsschäden, die den Krankenkassen und Arbeitsämtern zugeschlagen werden, wird das groteske am "Fazit" der lobbygetriebenen Stiftung Warentest offenkundig. Eine Stiftung, die ein Aldi- oder Lidl-Produkt zum Vergleich mit einem von Demeter auch nur in einem Atemzug nennt, gar behauptet, sie schmeckten gleich gut, gehört ignoriert, mehr nicht.

  • G
    Gambit

    @Wolfgang

     

    Ich glaube weniger, dass hier die "Propaganda" zugeschlagen hat, sondern eher, dass du mal wieder mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen bist.

     

    Geringere Pestizidanteile im Lebensmittel schlugen sich auch entsprechend in den Testnoten nieder, hat aber offensichtlich nicht gereicht um Bio-Lebensmittel über konventionelle zu stellen. Also bevor man wieder "Propaganda" schreit, vielleicht einfach mal 2 Sekunde innehalten und überlegen, ob die da nicht auch einfach wissenschaftlich gearbeitet haben und keine dogmatischen Wunschvorstellungen als Testkriterium wählen.

  • BM
    Biene Maja

    Nach „Energiesparlampe“ (Quecksilbergiftschleuder) und „Schweinegrippe“ (Impfmittelmillionengrab) jetzt also die Attacke auf BIO als nächster Versuch uns für dumm zu verkaufen. Stiftung Warentest verdreht BIO-Vorteile und zu Falschinformationen an Unwissende. Wem dient dieser haarsträubende „Warentest“? Nur ca. 5% der landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland sind BIO – auf 95% Fläche sind Pestizide, Fungizide, Herbizide und Insektizide erlaubt sowie Raubbau und Ausbeutung in Übersee (Futtermittel aus Regenwaldsoja) akzeptiert. Chemie und Gentechnik vergiften systematisch unsere Bienen, ohne die bald kaum noch etwas blühen und fruchten kann. Ausschwemmungen aus Düngemitteln plus Agrochemie wandern hinein in die Erde, in Bäche und Flüsse, Meere und Ozeane. Frage: Wer hat wohl Nutzen davon Bio zu schaden? Vielleicht Gentechnik, Agrochemie, Pharma, Atomkraft? Wie das geht zeigt der Film „Let´s make Money“. Die alarmierende und unvorstellbare Ölkatastrophe im Golf von Mexiko offenbart den Schutzbedarf der Erde gegenüber rücksichtsloser Gier und Gewinnsucht.

  • B
    büm

    Es ist schon wahnsinnig komisch mit was für Scheuklappen einige Menschen durch die Welt stampfen.

    Fühlen Sie sich etwa auf Ihren fairgehandelten Schlipps getreten, meine Herren?

     

    Wenn Ihr auch nur einen Blick auf die Gefährlichkeit der PESTIZIDE (Horror! Das kann ja nur böse sein!) in Relation zur Menge werft, könnt Ihr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, Euch nicht an der nächsten spanischen Tomate zu vergiften.

     

    "bio" und "öko" sind doch vorallem eins: Seelennahrung. Und das sollte man sich auch eingestehen.

    Die Welt retten kann man damit nicht - wenn der Bioboom abgeebbt ist, werden die Lebensmittelproduzenten auf den nächsten Trend aufspringen.

  • A
    Andreas

    Unglaublich irrationale Phantasmen, die die hiesigen Kommentatoren mit 'Bio' verbinden. Bio setzt auf der Pestizidseite auf per fabrikmaessiger Extraktion gewonnene Substanzen, die groesstenteils fuer Saeugetiere *weniger* vertraeglich sind als deren optimierte synthetische Derivate, die weniger stabil sind und deshalb bis zu siebenmal haeufiger angewandt werden, die deshalb das Grundwasser in aehnlicher Weise belasten wie konventionelle Pestizide, deren Wirkungen auf Menschen schlechter, nicht besser erforscht sind als konventionelle Pestizide, die in den Anwendungen weit weniger spezifisch und daher Dosis-optimiert eingesetzt werden koennen als die hochspezialisierten konventionellen Pestizide. Im Bioanbau sind Pestizide zugelassen (Pyrethrum, Neemazal), die nicht einmal die Mindestkriterien fuer Sicherheit des konventionellen Anbaus erfuellen, das ganze ist eine riesige und gefaehrliche Irrefuehrung zum Vorteil grosser Gewinnspannen fuer den Grosshandel.

     

    Noch zur individuellen Perspektive: ich selbst kaufte etwa 8 Jahre lang zu 100% Bio und entwickelte innerhalb dieser acht Jahre eine schwere Depression und Parkinson-aehnliche Symptome, die innerhalb eines halben Jahres nach Wechsel auf konventionell Angebautes fast vollstaendig verschwanden, es ist eine bittere Ironie, dass ich erwaege, die sog. Bioindustrie wegen bewusster oder fahrlaessiger Irrfuehrung und Koerperverletzung zu verklagen. Erst vor kurzem erschien eine Untersuchung, die bestaetigt, das das Biopestizid Rotenone, das in keiner Statistik auftauchg, weil es wegen angeblich mangelnder kenntnisse ueber Grenzwerte *nicht gemessen wird*, hoch gradig Parkinson-erzeugen, schon in geringsten Konzentrationen bei langandauernder exposition ist.

     

    Kurz gesagt: eine optimierte konventionelle Landwirtschaft auf heutigem Stand der Technik ist zumindest fur den Menschen um Welten besser und sicherer, also gesuender als die auf irrationalen, gefaehrlichen Aushebelungen jeglicher Kontrollmechanismen basierende Biolandwirtchaft.

     

     

     

    http://lamonodromiedialectique.wordpress.com/2009/10/21/organic-food-and-imagination-2-the-good-the-bad-and-the-liar/

  • B
    biobay

    Guter Artikel, mäßige Headline.

     

    Treffender wäre die Überschrift: "Bio-Lebensmittel enthalten erheblich weniger Pflanzenschutzmittel als konventionelle und werden mit höheren Tierschutzstandards hergestellt." Denn das sind die zentralen Ergebnisse des Tests. Und genau das ist Sinn und Zweck des Biosiegels und des ökologischen Landbaus. (Mehr Infos zu Biosiegeln z.B. auf www.biobay.de/biosiegel-guetezeichen/)

  • S
    Sabine

    Wer wirklich weiß, was hinter dem Thema BIO steht, der wird wohl kaum auf den Bericht von Stiftung Warentest reagieren. Außer daß man sich vielleicht fragt, wozu dieses, zu 16 % staatlich subventionierte Unternehmen, notwendig ist?

  • B
    Bioesser

    Und so eine Aussage, von einem Unternehmen, das Fastfood mit "Sehr gut" bewertet, soll man ernst nehmen ?????

  • M
    Muskat

    Totaler Schwachsinn von der Stiftung Warentest, die Folgen für Natur und langfristige Folgen (Krankheiten) für Menschen durch Pestizide und weitere Chemikalien auszugrenzen. Auch keine Hinweise auf Unterstützung bzw. umgekehrt Ausdbeutung der Arbeiter und un-/faire Löhne für die Bauern.

     

    Es ist doch nicht nur wichtig, ob man selbst (durch einmaligen Verzehr) vergiftet wird, sondern welche Auswirkungen die Produktion eines Produkts auf die gesamte Umwelt hat.

     

    Wieder so ein typischer Test.

    Und 16% Einfluss durch die Bundesregierung gegen die Ökobrachen-Lobby gleicht sind wohl aus.

     

    Wenn Otto anne Normaltheke die Botschaft in seiner Lieblingszeitung liest, sagt er sich: "Hey, wusste ich doch, warum soll ich mein Verhalten überdenken/umstellen".

  • D
    Dennis

    wie kann man nur eine derart isolierte betrachtung bei einem "test" heranziehen?

    es geht doch nicht um pestizide allein oder nährwerte.

     

    das ist die betrachtung aus einem typischen effizienz-glauben.

     

    die frage ist ja auch nicht allein, welchen Vorteil ich als Verbraucher direkt habe. Sondern die Frage ist, welche Vorteile sich aus integrierter Agrarwirtschaft gesamtheitlich ergeben.

     

    wollen wir eine bessere welt, dann müssen wir eben aufhören sie für cent-beträge zu verhökern.

     

    wollen wir langfristig besser funktionierende systeme, dann müssen wir eben aufhören kurzfristig zu denken.

     

    schon klar das aldi, rewe, etc da gar nicht mitkommen wollen, sondern lediglich nervige und schädliche etiketten-politik betreiben.

     

     

    ich hab bei der abstimmung negativ gestimmt. denn ich kaufe kein bio, weil ich es wie in diesem sinne "getestet" tatsächlich für eine geldschneiderei und einen irrweg halte.

     

    und ich glaube auch nicht, as der einkauf von bio-lychis bei Penny irgendetwas an en systemen ändert. Im gegenteil.

     

    D

  • W
    Wolfgang

    Nun, wir haben eine Finanz- und Wirtschaftslobby verseuchte Bundesregierung bzw. Politik im allgemeinen. Statt Ehrlichkeit zählt nur die Machtposition.

    16 % erhält Stiftung Warentest als Zuschuss von der Bundesregierung - und wir haben eine Landwirtschaftsministerin, die Gen-Produkte zulässt.

    Wieso sollte man da noch von der Unabhängigkeit und Seriosität von Stiftung Warentest ausgehen können?

    Und warum sollte es einen wundern, dass Stiftung Warentest zu diesem Testergebnis von Bio-Produkten kommt? Wenn es nicht schon genügt, dass Bio-Produkte viel weniger Pestizide enthalten und deswegen besser sind, ist ja sowieso alles klar.

    Die Propaganda schlägt wieder zu!

    By the way: Wie sieht's eigentlich mit dem Zustand der Bienen aus? Wie sieht's aus mit der Verbreitung von Gentechnisch manipulierten Pollen, die letztlich im Honig landen? Wie sieht's aus mit den ganzen möglichen Langzeitwirkungen solcher Dinge? Hat Stiftung Warentest die Langzeitwirkungen von Pestiziden untersucht und mit berücksichtigt?

    Wie sieht's aus mit einer politischen Landschaft und einer Bundesregierung, die seriöse Untersuchungen der Auswirkungen von Atomkraftwerken zu Leukämie-Fällen bei Kindern, die im Umfeld von Atomkraftwerken wohnen, unterschlägt oder unterschlagen lässt?

    Da wundert es doch auch nicht, dass "Umweltfaktoren" insgesamt "nicht berücksichtigt" werden. Die Lobbyisten leisten ganze Arbeit - immer und überall. Der Bürgerwille, der ja für den Bio-Boom gesorgt hat, muss untergraben werden. Koste es, was es wolle. Auch den Ruf von Stiftung Warentest.

    Wir müssen uns fragen: Wie können wir endlich die Finanz- und Wirtschaftslobbyisten in den Griff bekommen? Wie können wir in Deutschland endlich wieder für gnadenlose Ehrlichkeit, Transparenz und Vertrauen sorgen?

  • M
    Martin

    Hofstetters Fazit: „Wenn nun rüberkommt, Bio ist nicht besser, dann ist das fatal für die Umwelt.“

     

    Falsch. Zunächst wir nur gesagt: Bio ist nicht gesünder. Mehr Aussage steckt nicht drin. Und das BIO immer besser für die Umwelt ist, kann auch bezweifelt werden. Bio Erdbeeren aus Spanien gegenüber konventionellen Erdbeeren vom Feld 10km weiter. Ich weiß nicht, wie die Umwelt Bilanz aussieht, aber fraglich ist es schon.

     

    Wenn die Leute jetzt wissen, wegen der Gesundheit müssen sie nicht zwingend Bio kaufen, greifen sie eventuell zu einem regionalen Produkt.

     

    Außerdem müsste man prüfen, ob man mit dem Geld, das man spart die Umwelt nicht besser schützen kann. Eventuell ist bei einem Vielfahrer das Geld in einem teureren und sparsameren Auto besser investiert: Für die Umwelt meine ich.

     

    Fatal kann es natürlich für die Bio Branche sein, wenn sie weniger Gewinn machen. Denn machen wir uns nichts vor, auch Biobauern, Biosupermärkte etc. wollen Geld verdienen. Und da ist Marketing: Bio ist gesünder, doch der Regelfall!

  • L
    Luzie

    Ich kaufe Stiftung Warentest schon seit Jahren nicht mehr. Für mich ist klargeworden auch die sind nicht mehr neutral/objektiv unbd in ihrer Berichterstattung frei. Diese gibt es wohl auch nicht mehr, nicht mal mehr in allen Berichten bei der TAZ, sehr leider. Man kann sich also nur noch auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen, so man ihn noch hat. Wo Pestizide gespritzt werden, Genmanipulation (Saatgut) mit noch härteren Pestiziden verwendet wird kann man nicht von gleichwertiger Nahrung sprechen. BIO sind Lebensmittel, was diese Tester in ihrer Aufzucht und in ihrem täglichen Leben sich zuführen sind manipulierte Nahrungsmittel und das schmecken sie. Das die in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Zusatzsoffe die Geschmacksnerven dauerhaft beschädigen ist ja bekannt. Und die Inhaltssoffe sind die gleichen, nur eben da Bio und dort konventionell, so geht dann die gewollte Rechnung eben auf. Was den Qualitätsunterschied aber eben doch nicht wegleugnen lässt. Wir sind eben politisch auf dem Weg in die rechte, sozialistische, regressive

    Staatsform. Das ist durch den Mauerfall auch so gewollt. Für den Ostbürger im allgemeinen bedeutet Bio ja auch das man seinen Namen tanzen kann, nicht nur bei den Antroposophen. Schaut man sich den Ostbürger dann genauer an, da tanze ich lieber meinen Namen.

  • CH
    Christof Hanke

    Seltsam - "Konventionelle Ware und Bioware sind gleich gesund, jedoch enthält konventionelle Ware deutlich mehr Pestizide", so der Artikel. Folgerung; Pestizide können nicht also nicht gesundheitsschädlich sein. Auf zum nächsten Baumarkt: Heute Mittag gibt es Käfer-Ex zum Essen. Lecker und gesund!

  • D
    Dice

    Stiftung Warentest ist der Spießerverein schlechthin. Das ist ja auch gar nicht schlecht, wenn es darum geht penibel Staubsauger zu vergleichen. Seit aber ein Dutzend nicht repräsentativer Tester darüber entscheidet, welches Olivenöl gut und welches schlecht schmeckt, haben diese selbsternannten Weltverbesserer eindeutig ihr Gebiet verlassen. Über Geschmack lässt sich eben streiten, und über gesunde Lebensweise auch. Wer glaubt er könnte gesunde Lebensmittel messen, hat dermaßen wenig vom Leben an sich begriffen, dass man nur hoffen kann, er möge sich alsbald wieder auf Staubsauger konzentrieren.

  • B
    Bioschlumpf

    *Biobauern belasteten das Wasser weniger mit dem gesundheitsgefährdenden Nitrat, verursachten weniger Emissionen(..)*

     

    Biobauern bringen allerdings auch mehr Kupfer (ein Schwermetall) auf die Äcker, im Weinbau ist das schon fast schlimmer als konventionelle Nitratüberdüngung. Solche Schäden müssten dann auch mit einbezogen werden, und da sieht es, mit Ausnahme des dynamischen Landbaus, nicht so schön aus. Ich finde, da ist man nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.

  • S
    Schroedingers

    "Anders als die Belastung mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln. In 75 Prozent des seit 2002 getesteten Bioobsts, -gemüses und -tees waren überhaupt keine Pestizide nachweisbar. Nur 16 Prozent der herkömmlichen Produkte waren so sauber. "

     

    Genau dies ist der Punkt, wieso man Bioware kauft. Genau aus diesem Grunde ist Bio auch gesuender.

     

    Wirklich schmunzelig, was sich die Tester wohl gedacht haben moegen - was das Ausmass an Vitalstoffen im taeglich Brot angeht, muss jeder Verbraucher schon selbst entscheiden, WAS er kauft. Und moechte er da wirklich optimieren, hiesse das in letzter Konsequenz eine Vollwertkost a la Dr. Bruker. Die Grundlage ist aber ersteinmal eine pestizidfreie Ernaehrung, was der Test der Bioware tendenziell bescheinigt. Tester-Welt, was willst Du mehr?

  • BB
    Biblischer Bauer

    Und wer testet 'Stiftung Warentest'?

  • D
    DiversityAndEquality

    Ja mei,

     

    it's the economy, stupid!

     

    Wenn jetzt alle nur noch bio wollen und kaufen, was passiert dann mit dem gesamten agro-chemisch-industriellen Komplex?

     

    Was passiert, wenn die Menschen alle weitgehend pestizidfrei essen?

     

    Sehr schlecht fürs Geschäft!

     

    Immer wieder zum Schreien, wie die üblichen, schwarzgrünen Verdächtigen über die Selbstverständlichkeiten unseres Wirtschaftssystems Empörung heucheln!

  • W
    www.schandmaennchen.de

    "Gewöhnliche Lebensmittel sind nicht schlechter als Öko-Erzeugnisse. Das hat laut Spiegel online die Stiftung Warentest erstaunt festgestellt. Demnach schnitten die normalen Produkte so gut ab wie ökologisch erzeugte. Lediglich bei der Belastung mit Pestiziden stünden Letztere besser da. Ehrlich."

     

    Ich bin jetzt kein Öko-Experte – aber ist das nicht der Sinn der Sache?

     

    Das ist ungefähr so, als würden Sie dem VW Golf verblüfft attestieren, dass er sich auch nicht schlechter fährt als ein Toyota Prius. Der Prius habe lediglich bei den Abgasen Vorteile.

  • HH
    Helmut H.

    Das könnte den konventionellen Herstellern und Landwirten so schmecken! Als ob es rein auf den Geschmack ankomme bei Biodiversität und Bio-Lebensmitteln.

     

    Also, dass man sich das aus ökologisch gebildeten Kreisen überhaupt aufbinden lässt. Geht es doch wohl bei ökologischer Produktion allgemein nicht nur um den Geschmack, sondern auch um ressourcenschonende, nachhaltige als auch rohstoffsparende Prozesse, mit denen echte Bio-Produkte hergestellt werden.

     

    Dass ausgerechnet die taz ein solches Foto benutzt, erstaunt mich. Hätte euch eine aufklärerische und korrigierende Version zugetraut. Das prangt das so genannte etikettenschwindelnde "Bio-Siegel" auf roten Apfelbäckchen, welches mit 100%iger biologischer Produktion nur in Ansätzen zu tun hat.

     

    Das "Bio-Siegel" erlaubt doch die Produktion mittels konventioneller Futtergabe - bspw. bei Fleisch, konventionelle Düngung und auch den Einsatz von Zusatz- und Aromastoffen; ist daher nicht 100 % Bio. Da gibt es weitaus bessere Produkte, z.B. Bioland (ist der größte Verband in Deutschland). Das Bioland-Siegel garantiert wird ein organisch-biologischer Anbau ohne Kunstdünger und Pestizide. Biosaatgut ist vorgeschrieben wie auch eine naturheilkundliche Behandlung von kranken Tieren.

     

    ;-) Wenigstens habt ihr Bio-Siegel Äpfel als Anschauungsmaterial verwendet. Andere Gazetten boten sauer etikettierte Bio-Siegel-Zitronen an, was noch bitterer. Auch eure Headline klingt ein wenig differenzierter als die anderer Blätter; dort heißt es lapidar "Bio schmeckt nicht besser", was noch unausgewogener daherkommt.

  • A
    awareness

    Was sollen diese Studien nur beweisen? Jedem klar denkenden Menschen wird bewusst sein, dass es nicht gesund ist Pestizide zu essen, ganz und garnicht gesund. Das gleiche gilt für die im konventionellen

    Bereich massenhaft eingesetzten Farbstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker. Das Bio-Lbensmittel gesünder sind als das meiste aus dem konventionellen Bereich ist so klar, wie das frische Landluft auch gesünder als die Berlinder Stadtluft ist. Expertenstudien sind out - selber denken ist in!

  • JS
    Jens Schlegel

    Öko und Bio sind gesünder. Sogar für diejenigen, die sich konventionell ernähren. Es belastet auch deren Umwelt weniger.

     

    Und eigentlich gehört zu echter "BioÖko"-Qualität auch die Regionalität etc. Daher sollten Tomaten usw. doch eigentlich reifer sein als die grün geerntete Variante.

  • EA
    ein Arsch ohne Namen

    find ich auch..

  • TF
    Thomas Fluhr

    Cui bon? Wir lassen die Vorteile außen vor, dann wird alles gut. Bio wem Bio gebührt, soll der Rest sich doch vergiften, statistisch müsste dann der BIoverbraucheranteil langfristig zunehmen. Nur schade, dass unsere Umwelt nicht so lange durchhält.

  • E
    EinfachnureinZitat

    Wenn nun rüberkommt, Bio ist nicht besser, dann ist das fatal für die Umwelt.

  • NH
    nette hanseatin

    Weniger Pestizide sind also nicht gesünder. Die Logik ist umwerfend....

    Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber das Bio-Lebensmittel geschmacklich besser sind, alleine schon durch den Verzicht dutzender E´s und anderer Zusatzstoffe, ist zumindest meinen Geschmacksnerven so weit aufgefallen, das ich vieles herkömmliches schlicht nicht mehr mag.

    Ich bleibe bei Bio, auch wegen der Nachhaltigkeit des Wirtschaftens und vor allem der artgerechten Tierhaltung. Ich kaufe meine Bio-Eier auch nicht bei Aldi, wo sie aus Holland kommen. Das ist für mich nicht mehr nachhaltig. Eier haben wir selber, die müssen nicht rangekarrt werden.

     

    Das Ergebnis relativiert sich insofern ja auch, als das man bei vielen Pestiziden nicht mal weiß, was sie verursachen, vor allem die Kombination aus dem ganzen Dreck, wenn man verschiedene Obst- und Gemüsesorten am Tag verzehrt und es dann im Körper zu einem Pestizidcocktail kommt.

     

    Und man muß sich ja nur mal die kaputte Landschaft in Südspanien angucken, dann weiß man, was Monokulturen anrichten, wie es die Erde kaputt macht, wenn man ihr alles abringt, nur um Profit zu machen.

  • HO
    Hans Olbrich

    Gleich als Erstes steht zu lesen:

     

    "Laut Stiftung Warentest sind Biolebensmittel genauso gesund und schmackhaft wie herkömmliche. Allerdings enthielten sie weniger Pestizide."

     

    Also sind Pestizide gesund. Guten Appetit.

  • V
    vic

    ich denke man sollte eine Linie ziehen. Lokales Bio-Fleisch ist sicher besser als welches mit fragwürdiger Herkunft. Ich kaufe das trotzdem nicht, weil ich Veggie bin.

    Obst und Gemüse, wovon ich mich hauptsächlich ernähre, kaufe ich saisonal lokal oder gar nicht. Denn Ware aus Übersee ist in diesem Fall nicht besser nur weil Bio draufsteht.

    Die Öko-Bilanz dieser "Flugware" verdirbt mir den Appetit.

    Bei Kaffee, Kakao oder Schokolade darf man aber gern auf faire Handelsbedingungen und Biozertifikat achten.

  • MB
    Manfred Bsirske

    Ich kaufe Bio-Produkte doch gerade wegen der geringen Pestizidbelastung.

    Zudem wegen der geringen Umweltschädlichkeit und weil die Landwirte/Anbauer fairer behandelt werden.

    Darüber hinaus wegen der gesteigerten Biodiversität auf ökologisch angebauten Flächen.

     

    Und diese Punkte werden gar nicht bewertet?

    Was ist denn das für ein Murks?

  • O
    Onsom

    Wer's glaubt das sich Gesundheitsgefahren an gesetzliche Grenzwerte halten, kann gerne weiter "gesunde" konventionelle Ware verzehren.

  • PZ
    Pesti Zid

    Nun, was lernen wir daraus?

    Esst pestizidhaltige Lebensmittel, denn die sind gesund!

  • K
    Karl

    Weniger Pestizide?, möglicherweise aber nicht weniger Weichmacher....letztere kommen nämlich bewirtschaftungsunabhängig überall vor.

     

    Glück auf

     

    Karl

  • M
    Martin

    Daß die sekundären Pflanzenstoffe irrelevant seien ist eine kühne Behauptung und alles andere als bewiesen. Auch über die Vorteile von Bio-Milch- und Fleischprodukten ist keine Rede, also z.B. bessere Fettsäuren. Ein Warentest, der meist nur Geschmack, Preis und Qualität mißt, ist einfach zu oberflächlich, um als Entscheidungsgrundlage für Bio oder Nicht-Bio zu dienen. Und geringe Giftstoffmengen alleine wären ja schon Grund genug für Bio.

  • V
    vic

    Gerade Äpfel wie auf dem Foto, weisen nach der langen und umweltbelastenden Reise eine enorm miese Ökobilanz auf. Zudem wird die Ware für die lange Reise auch noch konserviert. Im Herkunftsland waren die vermutlich noch Bio, im deutschen Einkaufskorb aber sicher nicht mehr.

  • A
    Andreas

    ..wenn nicht endlich rueberkommt, dass Biopestizide nicht nur EXZESSIV benutzt, sondern mindestens, weil schlecht erforscht und mangelhaft kontrolliert, genauso schlecht sind fuer den Menschen UND fuer die Umwelt wie konventionelle Pestizide, koennte das noch ganz andere Folgen fuer Mensch und Umwelt haben, mal das hier lesen:

     

    http://lamonodromiedialectique.wordpress.com/2009/10/21/organic-food-and-imagination-2-the-good-the-bad-and-the-liar/

  • S
    Sebastian

    Endlich wird das bestätigt was eigentlich jeder weiß aber die Ökos nicht wahrhaben wollen.

  • N
    Nigredo

    Clever: Man vergleicht bio mit konventionell und klammert alles aus, was bio ausmacht - da kann man doch Vertrauen haben.

     

    In etwa so sinnvoll, wie Windkraft mit Atomenergie zu vergleichen und Abraum, Endlagerung, Gefahrenpotenzial, Versicherungskosten und die Verfügbarkeit der Rohstoffe auszuklammern...

    Moment mal, genau das wird ja gemacht! Da kommt man sich plötzlich so verarscht vor!

  • V
    Victor

    Ich habe eine ganz naive Fragen. Sind die Bioplantage wenniger effiziente als die normale?