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Hat eigentlich schon jemand mal danach gefragt, warum man den Schülern in Bayern ihre benoteten und korrigierten Arbeiten während des Schuljahres wieder weg nimmt? In den anderen Bundesländern dürfen sie diese nämlich behalten. Handelt es sich hierbei nicht um eine juristische Maßnahme und Selektion gegen jeden einzelnen Schüler des Freistaates Bayern (und deren Eltern)? Darüber sollte man mal schreiben, warum macht man das nicht?
Kann eventuell jemand einen link angeben, aus dem die Auswahlmethode, welche Schüler teilnehmen sollen, hervorgeht?
Würde mich sehr interessieren.
PISA soll eigentlich ALLE Kinder einer Altersstufe testen, gerade um Verzerrungen durch unterschiedliche Auswahlkriterien zu vermeiden.
In Leipzig-Connewitz erwartete die Polizei am „Tag X“ mit einem absurd teuren Großaufgebot den ganz großen Krawall. Und der kam – wie auf Bestellung.
Kommentar Pisa-Nachfolgetest: Diese Vergleiche bringen nichts
Bei dem Pisa-Nachfolgetest werden Mittelwerte verglichen, die nichts über die Leistung der Schulsysteme aussagen.
HAMBURG taz | Wieder ein Pisa-Nachfolge-Ranking. Und wieder dringt nur eine verzerrte Darstellung in die Nachrichten: In Bayen und Baden-Würtemberg lernen Schüler besser als in Hamburg, Bremen und Berlin, heißt es.
Doch hier werden Mittelwerte verglichen, die nichts über die Leistung der Schulsysteme aussagen. Rechnet man die Schüler mit Migrationshintergrund heraus, ergibt sich ein anderes Bild: da liegt Hamburg im Bereich Lesen und Englisch-Hörverstehen sogar an der Spitze. Um richtig korrekt zu sein, müssten aber noch andere Faktoren wie Armut oder Bildungsgrad der Eltern in die Statistik einfließen. Ansonsten droht ein solches Ranking, nur nach Bevölkerungsgruppen getrennt, die Spaltung der Gesellschaft noch zu befördern.
Der Handlungsbedarf besteht, dass wissen wir seit Pisa 2000, vor allem darin, die Zahl der Risikoschüler, die nicht ausbildungsfähig sind, zu senken. In dieser Hinsicht fällt der Bericht leider dürftig aus.
Die Kultusminister haben Standards definiert über das, was Schüler lernen. Ausführlich beleuchtet werden hier aber nur jene Standards, die ein Schüler für den mittleren Abschluss beherrschen muss. Dabei kam heraus, dass viele Schüler das schaffen - aber etwa jeder fünfte nicht. Vergleiche zwischen den Bundesländern hinken, weil Bayern zum Beispiel etwa 30 Prozent seiner Schüler rausrechnet, die nur Hauptschulabschluss anstreben. Ähnlich schief sind Ländervergleiche der Gymnasien, zu denen Bayern am wenigsten Schüler zulässt.
Hier ist der Bericht deutlich: Die soziale Selektion beim Zugang zum Gymnasium ist in Bayern am höchsten und in Berlin und Brandenburg am geringsten. Die haben eine sechsjährige Grundschule, wie Hamburg sie einführen will.
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Kommentar von
Kaija Kutter
Redakteurin taz-Hamburg
Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.
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