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@ denninger: Wenn es aus Ihrer Perspektive nur "Neonazis" auf der einen und "Antinationalisten" auf der anderen Seite gibt - und dazwischen die anständigen Menschen, die einfach eine Fahne haben und ihre Heimat ohne schlechtes Gewissen mögen wollen, dann alles Gute!
Übrigens bringt mich Ihr "schlechtes Gewissen" nicht dazu, die kritische Auseinandersetzung mit meiner Umwelt zu unterlassen.
Grüße
Hendrik Kraft.
Niemand wird gezwungen, ein Fähnchen zu schwingen. Das ist richtig und völlig klar.
Was aber gar nicht geht, ist Diebstahl und Vandalismus an Nationalfarben.
Oder Transparente wie das vom Samstag auf dem Hamburger Kiez, als Bewohner darauf "Deutschland verrecke" kritzelten und dies auf die Straße hinaushingen.
Wer sein eigenes Land hasst, sollte bitte gehen.
Fast guter Artikel. Aber:
"Sie achten nicht auf Herkunft. Ihnen ist jeder Fahnenträger Nationalist und damit Feind."
Was soll das heißen? Es hängt also von der Herkunft ab, ob jemand ein guter oder schlechter Patriot ist?
Migrant mit Fahne = o.k. und kein Feind
Deutscher mit Fahne = Nationalist und Feind
???
Das ist ja genauso plattes Pflegen von Vorurteilen, wie es die Autonomen tun, nur dass für die eben jeder mit Fähnchen ein Feind ist.
Die Herkunft ist völlig Wurscht. Ob jemand guter oder schlechter Patriot ist, kann allein an seinen Taten gemessen werden.
Ach Gottchen, "Hendrik Kraft" heute jubelt der Berliner (oder Münchner, Hamburger, Kölner) für Deutschland und morgen regt er sich wieder über die "Schwaben" (oder Preußen, Bayern, Sachsen) auf.
Immer diesen "es könnte ja zu Nationalismus führen"-Schwachsinn zu verbreiten ist doch lächerlich.
Kein Neonazi ist einer, weil er mal auf der Fanmeile war.
Eher wird einer zum Nazi, weil er sich bei denen mit seinem (anfangs unpolitischen) Patriotismus angenommen fühlt.
Die Gegenthese lautet also: Der Antinationalismus produziert Neonazis!
Und hört endlich damit auf, jedem den Oberlehrerzeigefinger ins Gesicht zu drücken und ihm ein schlechtes Gewissen einzureden. Das ist doch Meinungsfaschismus.
Alke, ich finde deinen Kommentar wirklich sehr gut.
Hallo, vielen Dank für den reflektierten Kommentar! Ich stimme in fast allen Punkten zu. Aber:
"Leute, es geht nur um Fußball!" ist ein wichtiger Punkt - meines Erachtens geht es um mehr. Fußball wird als Alibi benutzt, um diese ganze nationale Symbolik in den öffentlichen Raum zu holen. Zum Feiern braucht man keine hunderte Quadratmeter große Deutschlandfahne. Es geht nicht nur um Fußball. Es geht um ein ("neues") Nationalgefühl. "Unverkrampften Patriotismus". "Wir sind wieder wer". Und dem kann man kritisch gegenüberstehen. Denn es gibt auch Fußballinteressierte, denen das Deutschland-Gegröhle unheimlich ist. Nicht nur die "antinationalen" Fahnenabreißer. Einfach gesund kritische Menschen, denen dieser National-Hype zu viel ist.
Grüße
Hendrik Kraft
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Migranten in Schwarz-Rot-Gold: Bitte gelassen bleiben
Wenn Einwanderer mitfeiern wollen, ist das ein gutes Zeichen. Wenn nicht, übrigens auch.
Vor vier Jahren waren es die türkischstämmigen, bei dieser WM sind es nun die arabischstämmigen Berliner, die die Ureinwohnerschaft mit ihrer Begeisterung fürs deutsche Fußballteam überraschen. Sie wollen mitfeiern - gut so! Gemeinsames Feiern ist die beste Basis für gleichwertiges Miteinander. Das praktizieren Berlins Kitas und Schulen seit Jahren.
Dass es nicht allen passt, wenn Fans ihre Begeisterung durch Schwarz-Rot-Gold ausdrücken, zeigen die Versuche von Antinationalisten, die 20-Meter-Fahne der Neuköllner Familie Bassal, Einwanderer aus dem Libanon, abzureißen. Badr Mohammeds, Cousin der Bassals und CDU-Vertreter im Bezirksparlament Tempelhof-Schöneberg, meint, die Linken rissen die Fahne ab, weil sie Einwanderern das Deutschsein absprächen. Das ist falsch. Sie tun genau das, was der Integrationspolitiker, der statt des Begriffs "Migranten" den der "Neudeutschen" durchsetzen will, verlangt: Sie achten nicht auf Herkunft. Ihnen ist jeder Fahnenträger Nationalist und damit Feind.
Doch auch das ist in diesem Fall übertrieben und fehl am Platz, denn 1.: Leute, es geht nur um Fußball! Und 2.: Hier drängt eine Gruppe auf ihr Recht, mitzufeiern, der dieses Land ein Leben in Sicherheit geboten hat. Nicht wenige Kriegsflüchtlinge wie die Bassals finden deshalb, sie hätten guten Grund, Deutschland zu feiern. Nur ein Missverständnis darf es jetzt nicht geben: dass Einwanderern, die kein Deutschlandfähnchen schwenken, Integrationsunwille unterstellt wird. Das Gegenteil ist der Fall: Es zeigt, wie gut sich "Neudeutsche" in alle Milieus integriert haben. Auch in die der FahnengegnerInnen.
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Alke Wierth
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