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Jaja, taz. Selber ist es mit der Journalistischen Recherche aber auch nicht mehr weit her, was? Peter Hahne und Steffen Seibert haben das Protestschreiben nicht unterschrieben. Warum, dass duerfen Sie jetzt selber nachschauen und dann als sichtbare Korrektur in den Artikel einfliessen lassen.
In einem Interview hat er dementiert, unterschrieben zu haben und den Grund genannt (hinterher).
Ab 5:50 min hier zu hören:
Zitat: "Jetzt will er, wie er in einer knappen Stellungnahme wissen ließ, "mit aller Kraft helfen", Merkels Politik "den Bürgern zu vermitteln´"
Jetzt? Was hat er denn vorher gemacht?
Merkels Politik als unabhängiger Journalist im gaaanz unabhängigen öffentlich-rechtlichen Fernsehen kritisch analysiert und Skandale in dieser Regierung öffentlich angeprangert?
Es ist, aus einer entfernten Perspektive betrachtet, recht amüsant als Westdeutscher einzuschlafen und in der DDR aufzuwachen.
Vor allem im Hinblick darauf, mit welch spöttischer Herablassung wir dem Treiben Drüben immer begegnet sind.
Schonmal Rock´n´Roll Schallplatten und gebleichte Jeans kaufen geht.
Muhaaa...wird die ARD bald der "Schwarze Kanal" ?
Die Speichelleckerei hat Merkel zum Erfolg geführt.
Hätte die DDR länger bestanden, dann womöglich wäre sie noch Nachfolger von Honecker geworden. Somit sucht sie sich jetzt auch noch weitere Speichellecker aus, wo sie meint das Volk würde denen alles glauben,die einen vertrauenswürdigen Eindruck machen und das sagen müssen, was die Regierung ihnen vorgibt. Ok, der Seibert wird als Regierungssprecher besser bezahlt werden; und bekanntlich stinkt Geld ja nicht. Aber ist er deshalb glaubwürdiger und beliebter geworden? Wer sich in den Sumpf begibt darf nicht glauben, dass der Sumpf einen wieder los lässt.
"...ein absurderes Signal für fehlende Staatsferne könnte es kaum geben."
Ich meine schon. Die demnächst einzuführende, ausdrücklich verfassungskonforme ('absurdes' Signal für fehlende Staatsferne des Verfassungsgerichts!) GEZ-Zwangsabgabe für alle, welche die staatlich-parteilich verordnete Medienpropaganda, die bereits jetzt über alle vertretbare Maßen hinaus üppig fianziert ist, endgültig zum Griff in die Tasche macht, um den Bestohlenen hinterher dafür Honig in Ohren und Augen zu träufeln.
Wenn sie mir verspricht, wirklich kein Wort mehr selbst zu sagen, kann ich mich vielleicht mit dem Gedanken an ihrem neuen Vasallen anfreunden.
Angesichts der Tatsache, dass Merkel idR während 8 von 12 Monaten verschollen ist, sieht Seibert gemütlichen Zeiten entgegen.
Mit 400 Millionen Euro stützt der Staat die Meyer Werft in Papenburg. Damit setzen der Bund und das Land Niedersachsen gleich mehrere falsche Signale.
Kommentar neuer Regierungssprecher: Merkels neue Stimme
"Heute journal"-Moderator Seibert wird Regierungssprecher - ein deutlicheres Signal für fehlende Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks könnte es kaum geben.
Und jetzt das Regierungsjournal, mit Steffen Seibert. Nein, natürlich wird die Bundespressekonferenzen demnächst nicht wirklich so angetrailert - da ist noch das ZDF vor. Doch mit der Verpflichtung des beliebten "heute journal"-Moderators als neuen Regierungssprecher hat Angela Merkel einen echten Coup gelandet.
Merkel erhofft sich von Seibert genau das, was der bisher schon beim Zweiten ausstrahlte: Professionalität, Sachkenntnis und vor allem - Gelassenheit. Dass dieser Deal als Beweis dafür herhalten muss, dass der Kanzlerin überhaupt mal wieder etwas gelingt, spricht Bände über den Zustand dieser Bundesregierung.
Die Personalie hätte zudem das Zeug zur Tragikomödie, wenn es nicht so bitterernst wäre. Da sitzt der ZDF-Journalist Seibert also bald am Tisch mit der Macht - und dient nun genau der Frau, die mit ihrer Partei im vergangenen Jahr knallhart den Rausschmiss des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender betrieb - auch so eine Sache, die im Gegensatz zum sonstigen Koalitionskuddelmuddel erstaunlich gut geklappt hat.
Damals setzte Seibert seine Unterschrift unter einen Protestbrief gegen die Demission seines Chefs. Jetzt will er, wie er in einer knappen Stellungnahme wissen ließ, "mit aller Kraft helfen", Merkels Politik "den Bürgern zu vermitteln". Man wüsste gern, was er sich dabei denkt. Denn seit der Causa Brender steht die Staatsferne des ZDF - und damit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks insgesamt - im Mittelpunkt der Diskussion. Dass nun mit Ulrich Wilhelm ein Regierungssprecher ausscheidet, um bei der ARD als Intendant anzufangen, und an seine Stelle ausgerechnet ein ZDF-Mann nachrückt - ein absurderes Signal für fehlende Staatsferne könnte es kaum geben.
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Kommentar von
Steffen Grimberg