Demonstration in Argentinien: Zehntausende gegen Homo-Ehe
Im katholischen Argentinien demonstrieren Zehntausende gegen die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe. Stimmt der Senat am Mittwoch zu, wäre Argentinien Vorbild für Lateinamerika.
BUENOS AIRES afp | Im Vorfeld der Abstimmung des argentinischen Senats über die Einführung der Homo-Ehe sind in Buenos Aires zehntausende Menschen einem Protestaufruf der katholischen Kirche gegen das Vorhaben gefolgt. Die Demonstranten hielten am Dienstagabend (Ortszeit) vor dem Kongressgebäude Transparente mit Aufschriften wie "Sagt ja zur echten Familie" und "Wir wollen einen Papa und eine Mama" hoch.
Katholische Schulen hatten zu reger Beteiligung an der Kundgebung aufgerufen. Auch über das Online-Netzwerk Facebook und den Kurznachrichtendienst Twitter mobilisierten Gegner der Homo-Ehe. In Argentinien sind rund 90 Prozent der Einwohner katholisch.
Der Erzbischof der argentinischen Hauptstadt, Jorge Bergoglio, erklärte in einer Botschaft, die vor der Menge verlesen wurde, eine Ehe zwischen Mann und Frau sei "der einzige natürliche Weg der Nachwuchszeugung". Eine Zustimmung des Senats zur Homo-Ehe, der am Mittwoch darüber abstimmen sollte, würde einen "großen Rückschritt" bedeuten, warnte Bergoglio. Etwa 200 Befürworter der Gleichberechtigung Homosexueller versammelten sich in Buenos Aires zu einer Gegendemonstration. Staatschefin Cristina Kirchner hatte am Montag kritisiert, die Argumente der Kirche gegen gleichberechtigte Homo-Ehen führten zurück in die "Inquisition".
Das Abgeordnetenhaus hatte der Reform, die verheirateten gleichgeschlechtlichen Paaren die gleichen Rechte geben soll wie heterosexuellen, bereits Anfang Mai zugestimmt. Im Senat dürfte das Gesetz jedoch auf größeren Widerstand stoßen. Argentinien wäre das erste Land in Lateinamerika, das die Homo-Ehe gesetzlich erlaubt. Die erste Eheschließung zwischen Homosexuellen in Argentinien fand bereits im Dezember 2009 statt, weitere schwule und lesbische Paare folgten dem Vorbild. Die Homo-Ehe blieb aber weiter rechtlich umstritten. Einige Richter berufen sich auf einen Artikel des bürgerlichen Gesetzbuches, wonach die gleichgeschlechtliche Ehe verboten sei.
Leser*innenkommentare
Heinz
Gast
Homosexualität ist unnatürlich. Mann und Frau heiraten.
Wenn gleichgeschlechtliche Liebe ... ja, dann tut was
ihr nicht lassen könnt.
Wie wär es vielleicht gleich mit einer Gruppenehe:
4 Männer und 3 Frauen heiraten.
Sorry, aber man kann es auch übertreiben.
Nichts für ungut.
Astrid Lender-Deehagen
Gast
Wie wäre es eigentlich einmal umgekehrt?Zehntausende müßten gegen die katholische Kirche auf die Straße gehen!!Alle Menschen,die die ewigen Lügen,die Scheinmoral,die selbsternannte "Wahrheit und Unfehlbarkeit",die Frauenverachtung endgültig satt haben.
Astrid Lender-Deehagen/Feministin der 1.Stunde
schmu
Gast
Dass dem Aufruf der Kirche immer noch Folge geleistet wird ist doch sehr erstaunlich.
Wie wär's also die bringen die Menschen mal gegen Pädophilie oder Gewalt gegen Schutzbefohlene auf die Straße.
So unverschämt mit zweierlei Maß zu messen ist typisch katholische Kirche.
Rattenfänger Bande, fette.
Hier sollte der Staat eingreifen.
Denn es ist seine Aufgabe Bedrohungen vom Volk abzuwenden.
Es muss das Bewusstsein durchdringen, dass Religion, oder vielmehr Institutionen die aufgrund finanzieller Interessen die Leichtgläubigkeit Verzweifelter und Orientierungsloser ausnutzen vom Statt in die Schranken gewiesen werden.
Aber z.Bsp. Musik Konzerne werden beschützt und kleine Leutchen bestraft wenn sie sich durch ein paar Knopfdrücke Musik in ihr Zimmer bringen, völlig frei von jeglicher Materie. Da sieht der Staat eine Bedrohung.
Oder Ich darf keine Zahnpasta in ein Flugzeug mitnehmen.
Lasst uns erheben und die Verhältnisse geraderücken.
Und die Menschen werden diesen erzkonservativen, bösartigen, gierigen, verstörenden Haufen (ich verallgemeinere bewusst) nicht mehr benötigen wenn man sich dann auf andere Menschen verlassen kann und sich nicht auf so einen spirituellen Blödsinn klammern muss.
stauffenberg
Gast
Nur 10 000 Teilnehmer? Wer einmal in Argentinien war, der weiß dass eine ernstzunehmende Demobeteiligung dort erst ab 35 000 anzunehmen ist. Argentinien ist ein sehr demofreudiges Land und für eine einfache Protestaktion gegen Gebührenerhöhung bei der U-Bahn kommen schon mal locker 500 000 Leute zum Aufmarschieren. Viva Peron!
Thomas St.
Gast
@ Hl. Pius-X
Ist Ihr Kommentar als Satire gemeint, oder etwa nicht?
Wenn nicht, muss man sich ernsthaft Sorgen machen.
Es gibt keinen Luzifer oder was auch immer.
So jemanden braucht die Menschheit nicht. Dafür sorgt sie schon selber. Vielleicht sollten die Menschen endlich mal begreifen, dass sie für ihr Handeln selbst die Verantwortung zu übernehmen haben und nicht eine übergeordnete Instanz zu Hilfe zu holen.
Und die Kirche bekämpft niemand, dafür ist sie selber zu sehr damit beschäftigt, sich obsolet zu machen.
In diesem Sinne ist mir die Aufklärung jederzeit weitaus mehr willkommen...
Maria Magdalena
Gast
Solange man nichts anderes zu tuen hat. Jesus würde doch auch heute als Verrückter und Ketzer gehalten
werden von der Kirche. Er predigte nicht menschenfeindliches Gehabe.
Ach, die Kirche ist genau das wogegen er damals gekämpft hat. Welch Ironie!
Fährmann
Gast
-Eine Zustimmung des Senats zur Homo-Ehe, der am Mittwoch darüber abstimmen sollte, würde einen "großen Rückschritt" bedeuten, warnte Bergoglio.-
"Rückschritt"? Wohin zurück? Gab es Homoehe schon in vergangenen Jahrzehnten? Die katholische Kirche wird es schon wissen. Sie ist ja ein Markenzeichen für Fortschritt, Toleranz, moralische Integrität und geistige Potenz.
Peter
Gast
Interessant das hier mal wieder erwähnt wird dass Argentinien katholisch ist, warum berichtet ihr nie über die viel schlimmere Situation der Homosexuellen in islamischen Ländern? Aber wenns nicht gegen die Katholen geht macht man halt die Augen zu...
Hl.Pius-X
Gast
Luzifer, der Verführer der Menschen hat sich listig den Zeitgeist zu eigen gemacht. Sein Kampf gegen die Kirche ist erfogreich. Jene die sich unwissend dem Herrn der Finsternis anbieten, tun dies aus der Verführung . Im Glauben, das Bestehnde überwinden zu müssen, im Namen der Moderne: Liberalismus Relativismus, Aufklärung .