Kommentar Bildungsmonitor: Als Ranking ziemlich unbrauchbar

Die Ergebnisse des Bildungsmonitors sind verkürzt und dienen eher als Materialsammlung denn als Ranking.

Sachsen und Thüringen schneiden gut ab, die Nord-Länder dagegen schlecht. Dieses Fazit aus dem neusten Bildungsmonitor ist arg verkürzt. Er ist eher als Materialsammlung denn als Ranking zu gebrauchen.

So haben Flächenländer zum Beispiel einen höheren Schülerrückgang als Stadtstaaten. Wenn Thüringen und Sachsen vor zehn Jahren einen Geburtenknick verzeichneten, können sie natürlich frei werdende Mittel investieren und trotzdem sparen, wie es die Macher der Studie predigen. Hamburg dagegen hat kaum Schülerrückgang, und auch der bis 2020 prognostizierte bringt nicht viel Spielraum.

Fraglich ist auch die gelobte Zeiteffizienz. Der Bericht hebt die schnelle Umstellung auf Bachelor-Studiengänge in Niedersachsen positiv hervor, ohne zu prüfen, was diese taugen.

Und doch gibt es auch wertvolle Hinweise. So legt der Monitor bei Niedersachsen, das immerhin Platz fünf belegt, den Finger in die Wunde: Die Klassen sind dort viel zu groß. Und dass sich Mehrausgaben in Bildung volkswirtschaftlich rentieren, kann nicht oft genug betont werden. Wer Unis schließt, schneidet sich ins eigene Fleisch.

Interessant auch, dass die Stadtstaaten Hamburg und Bremen mit vergleichsweise hohen Abiturientenzahlen einen wertvollen Beitrag zur nötigen Akademisierung leisten, während PISA-Sieger Bayern hier versagt.

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Jahrgang 1964, seit 1992 Redakteurin der taz am Standort Hamburg für Bildung und Soziales. Schwerpunkte Schulpolitik, Jugendhilfe, Familienpolitik und Alltagsthemen.

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