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Es gibt eine 'Islamkonferenz'. Was dann auch fällig ist, ist eine Katholikenkonferenz zwischen den katholischen Bischöfen und der Bundesregierung über die Anerkennung eines bestimmenden Einflusses des Katholizismus in der Gesellschaft.Für die Evangelischen ebenfalls. Für die Zeugen Jehovas usw
Und dann haben wir ...eben.
Wozu brauchen wir überhaupt eine Islamkonferenz? Dieser Schwachsinn Namens Religion sollte Privatsache sein, ich fordere deshalb konsequente Säkularisierung. Das betrifft nicht nur den Islam, die enge Verzahnung zwischen Staat und christlicher Religion stört mich aufgrund höherer Relevanz weit mehr. Wobei die Vorstellung, staatliche Strukturen auf Islamkompatibilität umzustellen ebenfalls beängstigend ist. Scharia - nein danke!
Mir gefällt die kritische Sicht der TAZ :-D
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Kommentar Milli Görüs: Kriminalisierung gescheitert
Die Ermittlungen gegen Milli Görus wurden wegen fehlender Gründe sang- und klanglos eingestellt. Seine Vertreter müssen deshalb wieder zur Islamkonferenz eingeladen werden.
Dem islamischen Verband Milli Görüs kann man so einiges vorwerfen. Seine Strukturen sind undurchsichtig und autoritär und der Islam, den er vertritt, ist sehr konservativ. Milli Görüs steht für Kopftuch, Geschlechtertrennung und einen rigiden Moralkodex, die Weltsicht vieler Mitglieder kann man mit gutem Grund problematisch finden.
Was man Milli Görüs aber offenbar nicht vorwerfen kann, ist, dass es sich dabei um eine "kriminelle Vereinigung" handelt. Entsprechende Ermittlungen gegen den Verband und sechs seiner Spitzenfunktionäre hat die Staatsanwaltschaft München jetzt eingestellt.
Dafür, dass diese einst mit großem Medientrara und spektakulären Razzien in Gang gesetzt wurden, erfolgte dieses Eingeständnis fehlender Gründe für dieses Getöse erstaunlich sang- und klanglos. Der Versuch, einen der größten islamischen Verbände in Deutschland zu kriminalisieren, ist damit fehlgeschlagen.
Innenminister Thomas de Maizière täte gut daran, die Vertreter von Milli Görüs jetzt wieder zurück an den Tisch der Islamkonferenz bitten, von der er sie des schwelenden Ermittlungsverfahrens wegen im Frühjahr des vergangenen Jahres ausgeschlossen hatte.
Dass sich die schweren Vorwürfe der Geldwäsche und des Betrugs als haltlos erwiesen haben, macht aus den Milli-Görüs-Leuten zwar noch keine Chorknaben. Noch immer steht etwa der Vorwurf im Raum, die Milli-Görüs-Führungsriege hätte über Umwege einen Hilfsverein unterstützt, welcher der palästinensischen Hamas nahe gestanden habe.
Sollte sich aber auch dieser Zweifel am Ende nicht erhärten, dann wäre es falsch, sich weiterhin einem Dialog mit konservativen Muslimen zu verweigern, die gewaltfrei und offenbar gesetzestreu sind: Das wäre staatliche Integrationsverweigerung von ganz oben.
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Kommentar von
Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er schreibt über Politik und Popkultur – inbesondere über die deutsche Innen- und Außenpolitik, die Migrations- und Kulturpolitik sowie über Nahost-Debatten und andere Kulturkämpfe, Muslime und andere Minderheiten sowie über die Linkspartei und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW). 2015 erschien sein Buch “Angst ums Abendland” über antimuslimischen Rassismus. 2018 folgte das Buch “Die Volksverführer. Warum Rechtspopulisten so erfolgreich sind.”