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Absturz der Liberalen in UmfragenFDP ringt mit Fünf-Prozent-Hürde

Die Liberalen sind in Umfragen auf bis zu vier Prozent abgesackt. Die Grünen bleiben mitunter vor der SPD. Rot-Grün verteidigt laut Forsa-Institut seine absolute Mehrheit.

Keine gute Zeit für ihn: FDP-Chef Guido Westerwelle. Bild: dpa

BERLIN reuters | Die Union hat in der jüngsten Forsa-Umfrage leicht zugelegt, bleibt aber unter ihrem Bundestagswahlergebnis. Grüne und SPD verteidigten ihre absolute Mehrheit.

Die Union gewann in dem am Mittwoch veröffentlichten Wahltrend im Auftrag von Stern und RTL zwei Punkte hinzu auf 31 Prozent. Für die FDP würden wie in der Vorwoche vier Prozent der Wähler stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre. Die Liberalen wären damit an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und kämen nicht in den Bundestag.

Die Grünen gaben in der Forsa-Umfrage zwar einen Punkt ab, bleiben aber mit 24 Prozent vor den Sozialdemokraten, die bei 23 Prozent stagnierten. Damit hätten Grüne und SPD zusammen 47 Prozent und einen Vorsprung von zwölf Punkten vor der schwarz-gelben Regierungskoalition. Die Linkspartei fiel um einen Punkt auf elf Prozent.

Auch in der jüngsten Allensbach-Umfrage, die die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlichte, liegt Rot-Grün vor Schwarz-Gelb. Allerdings schneiden hier die Grünen schlechter ab als die Sozialdemokraten: Die SPD kommt bei Allensbach auf 28,0 Prozent, die Grünen auf 20,5 Prozent. Die Union liegt bei 30,5 Prozent, die FDP zöge mit 5,5 Prozent knapp in den Bundestag ein. Die Linken erreichen 9,5 Prozent.

Das Institut für Demoskopie Allensbach nahm seine Befragung vom 1. bis 14. Oktober vor, Forsa vom 11. bis 15. Oktober.

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14 Kommentare

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  • T
    TOM

    Es sollten sich eigentlich all jene schämen, die der FDP zu dem Sieg bei der Bundestagswahl verholfen haben! Hey Leute, wo seid Ihr eigentlich alle? Outet euch doch mal? Wer von euch Vollidioten hat diese Partei gewählt und ist jetzt (ganz überraschend und unerwartet) enttäuscht über Ihre Klientelpolitik und zieht den Schwanz ein? Freiwillige vor. Wo sind die Massen an Wähler nun?

  • J
    jps-mm

    "Taktische Fehlleistung erster Güte"

     

    Zwist in der Bundesregierung: Die FDP tadelt mit immer heftigerer Wortwahl Angela Merkels Kurs beim Stabilitätspakt - und das Einknicken vor Nicolas Sarkozy.

     

    Der Ärger der FDP über die jüngsten finanzpolitischen Zugeständnisse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an Frankreich geht deutlich tiefer als bisher angenommen. Ein FDP-Spitzenpolitiker sagte der Süddeutschen Zeitung, es sei eine "taktische Fehlleistung erster Güte", dass Merkel gegenüber dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auf die Einführung automatischer Sanktionen gegen EU-Defizitsünder verzichtet habe.

     

    Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Silvana Koch-Mehrin, sagte der Tageszeitung Die Welt, Merkel habe sich von Sarkozy schlicht über den Tisch ziehen lassen. "Es ist zu befürchten, dass nun weitere deutsche Steuergelder auf dem Altar der deutsch-französischen Freundschaft geopfert werden", so die FDP-Politikerin. "Jetzt bleibt quasi alles beim Alten: Die Regierungen überschuldeter Länder entscheiden über ihre eigenen Strafen."

     

    http://www.sueddeutsche.de/geld/stabilitaetspakt-fdp-kritik-an-merkel-taktische-fehlleistung-erster-guete-1.1014214

  • J
    jps-mm

    Destabilisierung des Regierungsfriedens

     

    Der EU-Stabilitätspakt spaltet die Koalition: Außenminister Westerwelle greift die Abmachung zwischen Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsidenten Sarkozy hart an. Doch Merkel tut so, als seien alle einer Meinung.

     

    Die harmonischen Zeiten innerhalb der schwarz-gelben Bundesregierung sind endgültig vorbei. Nach den Auseinandersetzungen um die Zuwanderung gibt es nun einen Streit um die Neuregelung des EU-Stabilitätspaktes - in dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) heftig aneinander geraten.

     

    http://www.sueddeutsche.de/geld/westerwelle-vs-merkel-destabilisierung-des-regierungsfriedens-1.1014534

  • B
    Blümerant

    @ Spätleser

    Vielen Dank! Genauso sieht es nämlich aus.

  • B
    bambi

    Ja, das sind ja eigentlich gute Umfragewerte für alle Linken, nur seh ich nur die Gefahr bei einem Regierungswechsel zu Rot-Grün, dass die gleiche oder ähnliche Politik betrieben wird nur unter dem Schein die Interessen der ArbeiterInnen würden vertreten werden. Dann wird wieder alles so hingenommn, weil es irgendwie nicht gut aber auch nicht schlecht ist. Mit Schwarz/GElb hat man zumindest ein klares Feindbild.

  • S
    Spätleser

    Eine Legislaturperiode dauert in der Regel 4 Jahre. Wir haben gerade einmal ein Viertel davon hinter uns und es geht schon wieder los mit Wahlkampf?

     

    Es wäre doch mal was, wenn die Zeit nicht dafür ins Land ginge.

     

    Und schön wäre es, wenn Umfrageinstitute auf diese Art und Weise nicht Einfluss auf die Politik ausüben würden...

     

    Letztlich ist die einzige representative Umfrage doch die Bundestagswahl selbst...

  • E
    E.A.

    Und noch immer verstehe ich diesen Höhenflug der Grünen nicht. Einer muss es mir wirklich mal erklären.

    Als ob es einen unterschied macht, ob jetzt Schwarz-Gelb oder Rot-Grün regieren. Beides sind durchsetzt mit neoliberalem Siff. Schwarz-Gelb ist aber wenigstens ehrlich in dieser Hinsicht.

  • J
    Jens

    @onkel_w

     

    So'n Quatsch!

     

    Ich wähle zwischen den Linken und den Grünen hin und her, also ich sympathiere gewiss kein Stück mit der FDP.

     

    Aber nenn' mir eine Sache, in der sie vor der Wahl gelogen hätten.

     

    Ich bin gespannt.

  • H
    herbert

    Drei bis vier Prozent entsprechen etwa der Größe ihres Klientel, somit hat sich die FDP lediglich auf ein natürliches Maß gesundgeschrumpft. Der Überhang bestand aus selbsternannten Leistungsträgern, die nun erkannt haben, daß sie keine Hotel´s und Apotheken besitzen -Gratuliere

  • O
    onkel_w

    Wie wird es denn vor der nächsten Bundestagswahl laufen?

    Die Parteien lügen wieder das blaue vom Himmel und der Wähler macht sein Kreuz dort wo am tollsten gelogen wird! Wetten?

    Der Wähler hat Angst vor der Wahrheit, Märchen sind doch viel schöner ...

  • A
    atypixx

    Konnten die "abgewanderten" 13% der Wähler wirklich vorher nicht wissen, was sie erwartet?

  • MM
    mit mir nicht

    Wer so strunzblöd ist wie das FDP Personal und auch noch den letzten Rest gesunden Menschenverstandes ausschaltet - bei allem was so diskutiert und beschlossen wird - der verdient auch keine 2%. Denn von solchen Loosern wendet sich auch die angezielte Klientel ab. Mit depperten Verlieren hat niemand gerne zu tun.

  • M
    Max

    Was ich mich immer frage, was ist jetzt eigentlich so anders als zum Zeitpunkt der letzten Bundestagswahl, dass sich die Wählermeinung so radikal geändert zu haben scheint?

    Klar, viele haben die ersten Monate der Regierung als peinlich empfunden, Merkel wird vorgeworfen, was ihr immer vorgeworfen wird (zu viel abwarten usw.) aber man kann doch weder sagen, dass Regierung und/ oder Opposition ihre Programmatik groß geändert hätten noch das Schwarz-Gelb die Dinge nicht tun würde, für die es gewählt wurde.

    Wissen die Wähler nur einfach nicht, was sie wollen?

  • A
    Amos

    Diese Partei ist keine Volksvetretung, sondern eine Krankheit schlimmer als die Pest. Diese Partei gemeinsam mit der "Tussi aus der Uckermark" zerstört unsere Demokratie. Diese Partei ist so bescheuert, dass sie nur, aber auch nur noch, von ihrer Klientel gewählt wird, die ja hauptsächlich aus Gangstern besteht.Diese Partei bekommt hoffentlich das, was sie verdient,nämlich nicht mal 3%.