LESERINNENBRIEFE
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Ein Appell an uns alle

■ betr.: „Uns ist ein Kind geboren“, sonntaz vom 24. 12. 09

Ein ganz besonderes Highlight der Weihnachts-taz ist der Artikel von Thomas Gerlach. Er zeigt authentisch die Erfahrung der Eltern mit dem „behinderten“ Kind. Beeindruckend, die Gefühle von der Diagnose bis zum ersten halben Geburtstag mit zu erleben. Es ist eine Freude, von der Liebe zwischen Eltern und Kind zu lesen. Danke, dass Sie diesen wichtigen Artikel geschrieben haben.

Jeder Mensch hat seinen Platz im Leben und ist es wert geliebt zu werden. Ein Appell an uns alle. Und eine moderne Weihnachtsgeschichte. KLAUS DUHME, Oer-Erkenschwick

Es gibt ein Recht auf Nichtwissen

■ betr.: „Uns ist ein Kind geboren“, sonntaz vom 24. 12. 09

„Unser Kind hat das Downsyndrom. Eine Wahrheit, die schwer zu ertragen ist. Aber es gibt kein Zurück. Gut so. Dieses Kind mit den schönen großen Händen ist ein Geschenk.“ Diese Sätze des Vaters sagen sehr viel aus. Als Mutter einer behinderten Tochter (Rett-Syndrom) freue ich mich für (werdende) Eltern, dass es immer noch ein Recht auf Nichtwissen gibt. Und gleichzeitig macht sich bei mir die Furcht breit, dass das Recht auf Pränataldiagnostik irgendwann zur Pflicht wird („denn so was muss doch heute nicht mehr sein“). Welches Potential an absolut bedingungsloser Liebe und Freude, die so wichtig ist für unsere Welt, würde verloren gehen.

Ein guter Artikel! Danke – gerade jetzt – dafür!

INGE ROSENBERGER, Kleinkahl

Eine wunderbare Geschichte

■ betr.: „Uns ist ein Kind geboren“, sonntaz vom 24. 12. 09

danke für diese wunderbare geschichte, die so berührt, so traurig macht und froh. ich weiß nicht, wie man diesen text liest, wenn man selbst keine kinder hat. kinderlosen menschen das glück des elternwerdens zu erklären, ist nicht immer ganz leicht. diese geschichte hat aber auch bei mir noch mal türen aufgemacht. danke dafür. CHRISTOPH JÄGER, Bremen

Vielfalt des Lebens anerkennen

■ betr.: „Ihr Kinderlein kommet. Alle.“, taz vom 24. 12. 09

„Ihr Kinderlein kommet. Alle.“, damit ist der taz die beste Weihnachtsbotschaft im deutschen Blätterwald gelungen. Das perfekt produzierte Wunschkind darf nicht zum gesellschaftlichen Maßstab werden. Es gilt die Vielfalt des Lebens anzuerkennen und zu achten, auch wenn dafür mehr Mut und Liebe nötig ist. Herzlichen Dank Thomas Gerlach für den einfühlsamen, persönlichen Bericht und den Hinweis an alle Eltern, dass nicht wir uns die Kinder aussuchen, sondern die Kinder sich ihre Eltern. TOBIAS POHL, Frankfurt a. M.

Persönliche Hoffnungen

■ betr.: „Uns ist ein Kind geboren“, sonntaz vom 24. 12. 09

Von oben genanntem Artikel war ich sehr beeindruckt, es ist seit langem das Beste, was ich in einer Zeitung gelesen habe, weil hier ein Elternpaar seine ganz persönlichen Hoffnungen und Freuden zeigt und das unter dem Titel „frohe Botschaft“ firmiert. Ein herausragender Artikel zur Weihnachtszeit. ARNOLD WÖLKE, Bielefeld

Wer wird geschädigt?

■ betr.: „Bagatell-Kündigungen. Schwarz-Gelb lehnt SPD-Gesetzentwurf ab“, taz vom 24. 12. 09

Wem gehört ein liegen gebliebener Pfandbon? Was passiert mit übrig gebliebenem Essen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen? Der besitzerlose Bon gehört wohl dem, der ihn findet. Einen Euro, den man auf der Straße findet, gibt man ja auch nicht beim Fundamt ab. Speisen, die in Krankenhäusern und Pflegeheimen überbleiben, müssen nach den Hygienerichtlinien vernichtet werden.

Wer wird also geschädigt, wenn man einen herrenlosen Pfandbon selbst einlöst oder man ein übrig gebliebenes Brötchen oder Ähnliches isst? Niemand! Nicht mal der Arbeitgeber. Aber auf diese Weise wird man langjährige Arbeitnehmer, unter dem Vorwand, bestohlen worden zu sein, los und kann jemand Neues für weniger Geld und einen zeitlich befristeten Arbeitsvertrag einstellen.

Die einen werden wegen Centbeträgen zu Dieben abgestempelt und verlieren ihre Arbeit, andere bekommen für Misswirtschaft mit Milliardenverlusten noch einen Bonus und Schadensdeckung vom Steuerzahler. TINO EHRHART, Hamburg