Nach kurzer Zeit aus dem Store entfernt : Apple sperrt Wikileaks-App
Erst am Wochenende wurde sie in den App Store aufgenommen, nun ist sie weg: Apple hat eine Wikileaks-Solidaritäts-App ohne Angaben von Gründen verbannt.

Auch ohne App verfügbar: Wikileaks im Netzwerk Twitter. Bild: screenshot twitter
BERLIN taz | Der Computerkonzern Apple hat am Dienstag ein Programm aus seinem Online-Angebot App Store genommen, mit dem Nutzer die jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen auch als App auf ihr Smartphone oder den Tablettcomputer iPad holen konnten. Dies berichtet das US-Technologieblog Techcrunch.
Demnach handelt es sich bei der App nicht um ein offizielles Programm der Enthüllungsplattform Wikileaks, sondern um eine Software des russischen Entwicklers Igor Barinov. Er entwickelte das Programm nach eigenen Angaben, um einen Zugriff auf die Dokumente auch dann zu ermöglichen, wenn die Website von Wikileaks im Internet nicht zu erreichen sei. Auch Wikileaks‘ Statusmeldungen im Online-Netzwerk Twitter gehörten zum Angebot. Die App wurde für 1,99 Dollar (1,59 Euro) angeboten, vom Verkaufserlös sollte jeweils ein Dollar an Wikileaks gespendet werden.
In seinem Twitter-Profil und im Kommentarbereich von Techcrunch hat Barinov mittlerweile weitere Einzelheiten über den Vorgang öffentlich gemacht. Am 17. Dezember habe Apple das Programm zugelassen, 60 Cent von jeder verkauften Wikileaks-App habe das Unternehmen einbehalten. Es gehe ihm nicht um die einzelnen Wikileaks-Beiträge, sondern um ein „alternatives Internet“, in dem Nutzer selbst bestimmen können, was sie veröffentlichen und lesen.
Apple habe den Verkauf ohne Angabe von Gründen gestoppt und ihm dies lediglich in einer kurzen Nachricht mitgeteilt. Zuvor hätten 4434 Nutzer die App gekauft, 4434 Dollar würden an Wikileaks überwiesen. Die meisten App-Käufe seien in Deutschland erfolgt, gefolgt von den USA und den Niederlanden. Der Pressesprecher von Apple in Deutschland war für eine Anfrage der taz vorerst nicht zu erreichen.
Leser*innenkommentare
Seeräuber-Jens
Gast
Vergeßt es, Leute.
Nennt gemeint, Eure Sammlerapps-Spekulationen, aber Apple will das Ding schlicht nicht, weil es sich der Auffassung der Regierung anschließt, das sei illegales Zeugs, das wir besser nicht zu lesen kriegen sollten:
"We removed WikiLeaks because it violated developer guidelines. An app must comply with all local laws. It may not put an individual or target group in harms way."
http://www.businessinsider.com/apple-says-wikileaks-app-put-an-individual-or-target-group-in-harms-way-it-pulled-it-2010-12
Diskussion beendet. Der Charme David gegen Goliath ist vorbei. Apple ist selber Philistergroßkönig und Arschlochkonzern geworden. Papa Stallman hat's kommen sehen.
Sign here:
http://www.fsf.org/news/ibad_launch
miau nederland
Gast
ja ja die hedonistischen grünen jünger mit ihren ipads und iphones lassen über apple nichts kommen....
AppleFan
Gast
Apple sagt nun mal halt, was gut und was schlecht ist, respektive, was sie auf ihren Geräten haben wollen und was nicht. Macht China ja schon lange. Was ist das Problem?
Maik Söhler
Gast
Es handelte sich offiziell ja gar nicht um eine Spendensammel-App, der Entwickler hat erst später gesagt, dass ein Teil der Einnahmen an Wikileaks gehen soll. Deswegen überzeugt mich der Hinweis auf Apples Regeln momentan noch nicht. Das Problem ist meiner Meinung nach ein anderes: Dass sich Apple dazu derzeit nicht äußert.
iSchnecke
Gast
iLasst iEuch inicht iveräppeln i!
Kai
Gast
Mein Allah, was sind diese westlichen Länder und konzerne doch für aufrechte Demokraten. China und Rußland und Kongo und Birma lassen uns grüßen.
Christoph Langner
Gast
Angeblich ist das hier der Grund... http://kre.is/3iqA Die Spenden sollen bei iPhone Programmen über eine Webseite erfolgen. Die Anwendung selber hat kostenlos zu sein.
KFR
Gast
wie heise.de vermutet, handelt es sich bei der wikileaks-App um einen formalen Verstoss gegen die Nutzungsbedingungen, wonach Spenden- und Sammelaktionen über "separate" Webseiten abgewickelt werden sollen und "kostenfrei" sein müssen !
( quelle heise.de : http://bit.ly/gN7fLd )
Jochen Reinhard
Gast
Bitte die Apple-Guidlines für Apps lesen!
Unter Punkt 21 findet sich dort folgendes:
Charities and contributions
21.1 Apps that include the ability to make donations to recognized charitable organizations must be free
...
Frank
Gast
Die wollen nicht gestoert werden.
Besorgt euch ein android-faehiges Handy.
Zumindest bisher ist dieses linuxbasierte Betriebssystem unabhaengig.
Jason Frey
Gast
Die App war einfach nur Abzocke mit dem Vorwand Spendensammlung (nur 50% von den Einnahmen!!) - für Inhalte die sich genauso im Safari kostenlos darstellen liessen. Völlig gerechtfertigte Entfernung. Die App war billig, vielleicht einige Minuten Programmieraufwand.
Ulrich Bogun
Gast
Der Grund für die Streichung findet sich in Apples Richtlinien für die Erstellung von Apps:
1) Apps, die Spenden sammeln, müssen kostenlos sein.
2) Die Spenden müssen via Browser oder SMS gesammelt werden.
Der Programmierer hat die App, die grundsätzlich nichts weiter tat, als den kostenlosen Inhalt von Wikileaks auf dem iPhone anzuzeigen (was auch über jeden Browser kostenlos möglich ist), aber für 2 US$ verkauft und die Hälfte davon an Wikileaks weitergeleitet.
Siehe auch http://log.emonk.net/post/2400609317/heres-the-simple-reason-why-an-app-that-costs-two
Kritiker
Gast
Schade, dass kein Wort über die "Regel für den App Store" fällt, was eventuell erklären könnte, wieso die App entfernt wurde.
Hier zumindest zum Schluss erwähnt:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Weiter-Wirbel-um-Wikileaks-1157265.html
Michel H.
Gast
Der Appstore-Vertrag verbietet es, mit Apps Spenden zu sammeln, wenn diese kostenpflichtig sind oder damit zu werben (die gründe liegen irgendwo im Californischen Steuerrecht). Wenn Apps Spenden sammeln, müssen diese kostenlos sein und die Spende muss per SMS erfolgen.
Alexander Klaas
Gast
Bitte informiert euch doch erst einmal darüber, dass Spenden-Apps kostenlos sein müssen. Die (zumindestens möglichen) Gründe stehen also frei verfügbar in den App Store Richtlinien und sind seit Jahren bekannt.
Übrigens werden hier auch oft genug ohne Begründung Kommentare gelöscht. Bitte also nicht so anmaßend.
Daniel
Gast
Wie inzwischen an einigen Stellen zu lesen, widerspricht eine "Spenden-App" den Apple Guidelines für Apps und hätte daher gar nicht erst zugelassen werden dürfen:
http://log.emonk.net/post/2400609317/heres-the-simple-reason-why-an-app-that-costs-two
http://www.ipadinside.de/apple-loescht-wikileaks-app-aus-dem-appstore/
und andere.
Dass Apple so gut wie nie Begründungen für solche Sperrungen angibt, mag man kritisieren, relativiert aber das Skandal-Potential der Geschichte noch zusätzlich.
Kai
Gast
Bürger
Gast
soweit ich weiß, erlaubt apple keine spenden-appz, die nicht gratis sind. der fehler war wohl eher, die app überhaupt in den store aufzunehmen.
Christoph
Gast
Oarrr, bitte!
Es ist schon seit Stunden bekannt, warum die App rausgeschmissen wurde. Apple untersagt kostenpflichtige Charity-Apps, das steht in den App-Store-Guidelines. Das kann man gut finden oder nicht. Aber das ist nunmal Fakt.
Tobias
Gast
Gerade noch gefunden, die App hat ganz klar gegen die Regeln von Apple verstoßen!!
http://www.computerbase.de/news/internet/webweites/2010/dezember/apple-entfernt-wikileaks-aus-seinem-app-store/
Tobias
Gast
Richtig gemacht, Apple. Mag den Konzern zwar nicht, aber ich finde es gut das man nicht vor den pro Wikileaks-Kriminellen einknickt und notfalls auch Attacken gegen die eigene Infrastruktur in Kauf nimmt!
GonZoo
Gast
Apples einziger Grund ist ganz einfach benannt:
Weil es das Geschäft mit der US-Regierung und anderen stören könnte, die am Drücker für Großaufträge sitzen, speziell für iPhones und iPads, mit denen sich Apple gerade eine goldene Nase verdient.