Mitreden, obwohl ich keine Ahnung habe: "Quora? Da brauchst du 'ne Einladung!"

Ehemalige Facebook-Mitarbeiter haben es gegründet, mit Twitter vernetzt ist es und TechCrunch empfiehlt es: 10 schlaue Sätze über das Online-Netzwerk Quora.

Grau, aber viel dahinter: Startseite von Quora. Bild: screenshot quora

"Blödes Internet. Gerade erst habe ich Facebook entdeckt. Und jetzt: schon wieder was Neues." (In der Zeitung steht auch nicht jeden Tag dasselbe. Quora ist ein Frage-Antwort-Portal. Man kann Fragen stellen und bekommt sie mit ein bisschen Glück auch beantwortet. Oder man gibt Antworten auf die Fragen anderer Leute. )

"Das ist ja total unübersichtlich." (Stimmt, Übersicht ist anderswo. Hunderte Fragen und Antworten laufen da ein. Je mehr Themen mich interessieren, desto mehr bekomme ich auf Quora zu sehen. Dazu noch Vorschläge, welche Themen mich interessieren könnten und mit welchen Leuten ich vernetzt sein sollte. Als die privaten Sender entstanden, galt Fernsehen vielen auch als unübersichtlich.)

"Und alles nur auf Englisch." (Quatsch. Man kann auch auf Deutsch fragen. Aber nicht wundern, wenn dann keiner antwortet.)

"Da sind eh nur dieselben Leute wie auf Facebook und Twitter." (Ja und nein. Quora kann mit den Netzwerken Facebook und Twitter verknüpft werden. Wer das macht, findet automatisch Zugang zu den Facebook-"Freunden" und Twitter-Followern, die auch ein Quora-Profil haben. Hinzu kommen viele andere, mit denen man bislang noch nicht vernetzt war.)

"Das hat bestimmt Sascha Lobo erfunden." (Nein, hat er nicht. Quora wurde im Jahr 2009 u.a. von Adam D'Angelo und Charlie Cheever gegründet. Beide waren vorher bei Facebook. Im Dezember 2009 ist es in einer Testversion gestartet. Seit Juni 2010 kann jeder mitmachen. Firmensitz ist in Palo Alto, Kalifornien.)

"Da brauchst du 'ne Einladung." (In den USA nicht, in Deutschland derzeit schon. Jeder, der sich bei Quora anmeldet, kann neue Mitglieder einladen. Wer mit einer IP-Adresse aus Deutschland die Startseite ansteuert, wird nach einer Einladung gefragt. Mit einer Anonymisierung der IP-Adresse lässt sich das einfach umgehen.

"Da sind doch nur Werber unterwegs." (Weniger als auf Facebook und Twitter. Es dürften mehr werden, weil zuletzt auch das populäre US-Technikblog TechCrunch Quora als den heißen Scheiß für 2011 empfohlen hat.)

"Frage-Antwort-Seiten im Netz gibt es schon genügend." (Klar. Seiten wie "Yahoo! Clever" und "Gutefrage.net" können durchaus Konkurrenz vertragen. Facebook arbeitet ebenfalls an der Integration einer Frage-Antwort-Funktion.)

"Das ist nur erfunden worden, um auch noch die Wissensseiten der gedruckten Zeitungen kaputtzumachen." (Nein. Wenn es überhaupt einen Konkurrenzaspekt gibt, dann zielt Quora eher auf die Wikipedia ab. Ähnlich wie die Online-Enzyklopädie will das Netzwerk eine Datenbank des Wissens werden und setzt dabei auf die Selbstkontrolle der Nutzer)

"How do I get started using Quora?" (So lautet die erste Frage, die Quora an neue Nutzer stellt. Wem eine spontane Antwort einfällt, der kann das Netzwerk ja einfach mal testen.)

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