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Moment mal! Die "Bild" nutzen doch alle Maß und Richtung gebenden Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, ohne großen Unterschied, sehr willig und sehr bewußt, wenn es darum geht, sehr schnell etwas unter die Masse der Bevölkerung zu streuen. "Bild" und "taz" sind erfahrungsgemäß Gegensätze und sind von jedermann zumindest in der Politik abonniert und werden gleichermaßen regelmäßig vor oder zum Frühstück gelesen.
Bitte ab und zu mal ins "Museum für Kommunikation" in Berlin oder auch andernorts gehen zum Themenkomplex "Gerüchte"! Zur Zeit in Berlin hoch akutell.
Nicht zu vergessen, die Informationen aus den Wikileaks-Depeschen: Der Herr hat spioniert.
Danke @anke, was soll ich dem noch hinzufügen... außer vielleicht, dass die Bundeswehr nicht etwa zum Bodyguard "privater" Wirtschaftsinteressen _umfunktioniert_ wurde, sondern diese Rolle schon lange als schlafender Riese inne hatte.
Der Adelssproß tanzte schon von Anfang an auf dem Boulevard. Er ist ein Poser der an keiner Kamera vorbei kann.
Ich erinnere an das unvergessliche "Broadway-Foto", die schneidigen Afghanistanfotos im maßgeschneiderten Minister-Kampfanzug, mit und ohne Hubschrauber.
Schleppt Fernsehteam und Talkshowmaster mit - kurz- alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
So etwas hat ein seriöser Politiker nicht nötig.
Es hat dem Mann nicht geschadet, dass er die Bemühungen seines (SPD-)Vor-Vorgängers Struck fortsetzt, die Bundeswehr zur Bodyguard privater Industrieunternehmer umzuwidmen. Wieso also sollte es ihm schaden, wenn er auch private Medienunternehmer als Lobbyisten betrachtet, denen man sein Ohr nicht nur leiht sondern schenkt, wenn man Karriere machen will?
Ob „ihre“ Politiker sich von anderen Mächten steuern lassen als dem Volk, ist dem Volk offenbar vollkommen egal. Es würde sonst nicht Bild lesen sondern wenigstens taz. Eine taz, die investigativ arbeiten würde für ihre Leser, statt in Gestalt von Gordon Repinski das Hohelied auf den großen, unangreifbaren Steuermann und imagegepflegten Starpolitiker zu singen, den der Wähler sich angeblich wünscht.
Bei wem soll ihm denn schaden, daß er nach der Pfeife der Bild tanzt? Bei den Legionen der Bild-"Leser"?
Ein Boulevardblatt hat herausgefunden: Die KI, die auf neutral tut, tickt eigentlich linksgrün! Warum das kein Skandal, sondern Grund zur Freude ist.
Kommentar Guttenberg: Es kommen härtere Zeiten
Der Minister ist nicht nur innerhalb der Koalition angreifbar geworden. Weil er auf Zuruf der Boulevardmedien regiert, ist sein Strahle-Image auch öffentlich beschädigt.
Der Tag der Entscheidung fing nicht gut an für Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Denn neben den Affären bei der Bundeswehr gab es eine weitere schlechte Nachricht: Obwohl er lange hoffte, als einziger Minister aus dem Sparzwang der Koalition entlassen zu sein, musste er am Mittwoch in der Zeitung lesen, dass seine eigene Fraktion von ihm fordert mitzusparen.
Was so aussieht wie eine finanzpolitische Maßnahme, ist für den Minister hochgefährlich. Es ist der erste Kollateralschaden, den die Bundeswehraffären beim Kabinettsstar hinterlassen haben.
Der Minister ist aber nicht nur in seiner Politik innerhalb der Koalition angreifbar geworden. Spätestens seit dieser Woche ist er auch öffentlich beschädigt. Ein Minister, der auf Zuruf der Boulevardmedien regiert - der Satz gehört nun als Facette zu Guttenbergs strahlendem Image.
Das wird seinen künftigen Regierungsstil mehr prägen, als ihm lieb sein kann. Mit einem Kamerateam zur Bundeswehr nach Afghanistan, seine Frau im Fernsehen posierend, schöne Bilder vom Hindukusch - über alldem wird in Zukunft ein Fragezeichen stehen: das, ob der Minister wieder einen unsauberen Pakt mit den Medien eingegangen ist; das, ob er steuert oder sich steuern lässt.
Guttenberg wird über die aktuellen Affären nicht stürzen, falls nicht noch neues, brisantes Material auftaucht. Aber er wird es zu spüren bekommen, wenn wieder einmal etwas in seinem Haus nicht läuft.
Dann werden sich die Parlamentarier, auch aus den eigenen Reihen, an die schlechte Informationspolitik erinnern. Dann werden die aktuellen Fälle wieder hervorgeholt, so wie es in diesen Tagen mit Guttenbergs Verfehlungen in der Kundus-Affäre aus dem Jahr 2009 geschieht.
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Kommentar von
Gordon Repinski